Vernetzt zum Erfolg
Vernetzt zum Erfolg
Das Vernetzen von Menschen, Kulturen, Partnern und Systemen ermöglicht nachhaltige Lösungen, die mehr Wert schaffen: So lassen sich gemeinsam komplexe Aufgaben meistern, die niemand allein bewältigen kann.
Digitale Evolution
Fragt man jeweils einen IT-Spezialisten, einen Chemiker, einen Soziologen und einen Neurologen, was Vernetzen eigentlich bedeutet, so wird man sicherlich voneinander abweichende Definitionen erhalten. In der interdisziplinären Systemtheorie wird Vernetzung allgemein als Grad des Zusammenhangs eines Systems verstanden – und ein System als ein aus mehreren Einzelteilen zusammengesetztes Ganzes betrachtet. Zum Vernetzen gehört hier auch, Verbindungen zwischen einzelnen Elementen eines Systems herzustellen oder zu erweitern. In vernetzten Systemen lassen sich auf Basis umfangreicherer Informationen bessere Entscheidungen treffen. Das beste Beispiel für die Leistungsfähigkeit eines vernetzten, produzierenden Systems ist zweifellos das menschliche Gehirn: Schätzungen zufolge besitzt es knapp 100 Milliarden Nervenzellen, die durch etwa 100 Billionen Synapsen, also Verknüpfungen, eng miteinander verbunden sind. Tatsächlich beträgt die Länge aller Nervenbahnen eines erwachsenen Gehirns 5,8 Millionen Kilometer, was dem 145-fachen Erdumfang entspricht. Nur zwei der eindrucksvollen Produkte dieses Supernetzwerks: Gedanken und Ideen, ohne die es keinen Fortschritt gibt.
Wir sind vernetzter, als wir glauben
Das Vernetzen im sozialen Bereich gewinnt immer mehr Bedeutung – dies zeigt sich an der steigenden Anzahl und dem Wachstum diverser Online-Netzwerke, die den „Vernetzten“ mehr Information, Inspiration oder besseres berufliches Fortkommen bieten. Bereits im Jahr 1967 stellte der US-amerikanische Psychologe Stanley Milgram das Kleine-Welt-Phänomen vor: Das an der Harvard University durchgeführte Experiment beschreibt die extrem kurzen Wege der Verknüpfung durch persönliche Beziehungen innerhalb der sozial vernetzten modernen Gesellschaft. Demnach sei jeder Mensch auf der Welt mit jedem anderen Menschen auf der Welt über eine überraschend kurze Kette von lediglich bis zu sechs Bekanntschaftsbeziehungen verbunden. Schon vor rund zehn Jahren konnten die Informatiker Jure Leskovec und Eric Horvitz diese These auf Basis eines Netzwerks unter Instant-Messenger-Nutzern (180 Millionen Knotenpunkte mit 9,1 Milliarden Verknüpfungen) empirisch bestätigen.
Die Weisheit der Vielen
Um selbst besser intern vernetzt zu sein, etablierte Continental als eines der ersten Unternehmen ein eigenes soziales Netzwerk: ConNext bietet alle Möglichkeiten transparenten Wissenstransfers – vom unkomplizierten Austausch in Foren, effizientem Projektmanagement und schneller Kommunikation rund um den Globus bis hin zum gemeinsamen Bearbeiten digitaler Dokumente. Mehr als 117.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wöchentlich beteiligen sich aktiv am dynamischen Austausch von Know-how und dem Aufbau von Wissensdatenbanken. Alle sind miteinander verbunden, bis hin zu den Mitgliedern des Vorstands, die sich aktiv über eigene Blogs und Postings oder im direkten Dialog mit den Mitarbeitern beteiligen. Auch das Ideenmanagement des Unternehmens setzt auf Vernetzung und die Kraft des Crowdsourcings, also des „gemeinsamen Beschaffens“. Crowdsourcing wird auch als „Weisheit der Vielen“ bezeichnet: Mit Contivation wurde hierfür eine Plattform eingeführt, die einen frühzeitigen und umfassenden Austausch über innovative Produktideen ermöglicht. Die Verständigung jenseits von Bereichs- und Ländergrenzen lässt aus guten Ideen serienreife Produkte und schließlich echte Innovationen entstehen.
Nahtlos vernetzt
Die Digitalisierung treibt den nahtlosen Austausch von Informationen voran. Daten sind heute ein elementarer Rohstoff, und im Umgang und Austausch damit entstehen neue Geschäftsmodelle, Ideen und Wertschöpfung. Ein echter Paradigmenwechsel: Ging es früher darum, Wissen exklusiv zu nutzen, geht es heute darum, Wissen zu teilen, um es zu mehren – mit geeigneten Partnern und neuen Marktteilnehmern, die andere Kompetenzen einbringen. Die Komplexität der Herausforderungen an Informationsmanagement, verbrauchsarme Antriebe und zukünftige Mobilität führt zu neuen Vernetzungen zwischen Unternehmen wie niemals in der Industriegeschichte zuvor.
Datenschutz ist keine Sonderausstattung
Wenn es um vernetzte Mobilität geht, brauchen Daten maximalen Schutz. Ist der Fahrer über alle Daten informiert, die rund um sein Fahrzeug und die Schnittstellen zu anderen Lebensbereichen gesammelt, verarbeitet oder gesendet werden? Welche Daten würde der Fahrer teilen wollen? Und mit wem? Heute würde beispielsweise nicht einmal jeder zweite Autofahrer seine persönlichen Fahrdaten mit seiner Versicherung teilen – dies ergab eine aktuelle repräsentative Studie des Infas Instituts im Auftrag von Continental, bei der Menschen in Deutschland, den USA, in Japan und China befragt wurden.
Als Voraussetzung für den Datenverkehr muss der Datenschutz des Autos genauso sicher sein wie modernes Onlinebanking.
Neuer Industriestandard für Cybersecurity
Um den Datenschutz im Auto zu ermöglichen, ist die rasche Umsetzung des neuen Industriestandards für Cybersecurity erforderlich: Dies gilt umso mehr, da zukünftig nahezu alle Neufahrzeuge mit dem Internet verbunden sein werden. Die Veröffentlichung dieses neuen Industriestandards für Cybersecurity, „ISO/SAE 21434 Road Vehicles – Cybersecurity Engineering“, ist für November 2020 geplant: Der neue Standard erfasst den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs von der Entwicklung über die Produktion bis hin zur datenschutzgerechten Fahrt – alle künftigen Softwareaktualisierungen und neueste Cybersecurity-Erkenntnisse werden darin berücksichtigt.
Blockchain-Plattform mit Hewlett Packard Enterprise
Continental und Hewlett Packard Enterprise werden 2019 eine neue Plattform für den Austausch von Fahrzeugdaten einführen, um neue digitale Dienste für sichere und komfortable Mobilität zu ermöglichen – dazu gehören z. B. Fahrerassistenzsysteme mit Verkehrshinweisen in Echtzeit oder Informationen zur Verfügbarkeit von Parkplätzen. Alle Teilnehmer, einschließlich der Autofahrer, behalten dabei die volle Hoheit über ihre Daten und können selbst entscheiden, welche Daten sie weitergeben möchten und welche nicht. Dies wird möglich dank Blockchain-Technologie, die den Austausch dieser Daten transparent sichert.
Blockchain-Pilotprojekt mit Siemens und der Commerzbank
Im Januar 2019 haben Continental, die Commerzbank und Siemens als vernetzte Innovatoren im Rahmen eines Pilotprojekts erstmals ein Geldmarktwertpapier zwischen Unternehmen rechtsverbindlich auf Basis der Blockchain-Technologie gehandelt. Die Transaktion umfasste ein Volumen in Höhe von 100.000 Euro bei einer Laufzeit von drei Tagen. Continental trat als Emittent des Geldmarktwertpapiers auf und Siemens zeichnete das Geldmarktwertpapier als Investor, während die Commerzbank die Blockchain-Plattform zur Verfügung stellte und als Servicepartner agierte. Einer der Vorteile der Transaktion via Blockchain liegt in der Zeitersparnis: So dauert der Dokumentations- und Geldaustausch nunmehr nur noch Minuten statt Tage – mittel- bis langfristig könnte daher die Blockchain-Technologie auch bei regulären Finanzgeschäften zum Einsatz kommen.
Digitalisierung ist Teil unseres Alltags
Während es zunächst um die Einbettung von Smart Devices, erste Onlinedienste und Apps ging, werden heute bereits Vorlieben und individuelle Voreinstellungen aus mobilen Geräten nahtlos ins Auto übertragen. Mehr Komfort, ein Plus an Effizienz und Sicherheit: Kein Zweifel, die Grenzen zwischen mobiler und nicht mobiler Lebenswelt lösen sich immer mehr auf – und mit der zunehmenden Vernetzung wächst auch die digitale Lebensqualität. Neue Datenquellen für die intelligente Steuerung des individuellen und gewerblichen Transports werden erschlossen – seien es die Daten vorausfahrender Verkehrsteilnehmer, der umgebenden Infrastruktur oder mobiler Endgeräte.
Automatisiert für mehr Lebensqualität
Onlineshopping wird immer beliebter: Belief sich der Umsatz des E-Commerce bei Endverbrauchern vor 20 Jahren auf 1,1 Milliarden Euro, so werden es laut Statista, dem Online-Portal für Statistik, dieses Jahr bereits 58,5 Milliarden Euro sein – Tendenz weiter steigend. Dem globalen Wachstum von E-Commerce und Urbanisierung folgt ein großer Bedarf an automatisierter Lieferung: Continental zeigte auf der Consumer Electronics Show Anfang 2019 in Las Vegas, wie sich die Warenlieferung mit fahrerlosen Fahrzeugen und Lieferrobotern nahtlos gestalten lässt.
Der Roboter von der Post ist da
Die Kombination eines fahrerlosen Fahrzeugs – in diesem Fall des Versuchsfahrzeugs CUbE (Continental Urban Mobility Experience) – mit Lieferrobotern ermöglicht, Waren besonders effizient zu verteilen. CUbE als autonomes elektrifiziertes Fahrzeug ist auch als zukunftsweisende Lösung für die urbane Mobilität „der letzten Meile“ einsetzbar, also für den letzten Teil eines Transportwegs von Gütern bis zur Haustür des Empfängers. Solche fahrerlosen Fahrzeuge werden in den vernetzten Städten der Zukunft als Schlüsselelement zukünftiger Mobilitätskonzepte betrachtet, da sie nahezu rund um die Uhr im Einsatz sein können. Viele Zustellungen erfolgen tagsüber in entsprechende Postboxen, wenn die meisten Menschen bei der Arbeit, in der Schule oder anderweitig beschäftigt sind. Mit Lieferrobotern ausgerüstete Robo-Taxis können außerhalb der Spitzenzeiten für diese Lieferfahrten genutzt werden.
Pünktliche Lieferung garantiert
Ob Nahrungsmittel, Baustoffe, Möbel oder Mode – ein Großteil aller Waren rollt auf Rädern zu den Verbrauchern. Hier trägt intelligentes Reifenmanagement zur sicheren und zuverlässigen Lieferung der Waren bei: Die Vernetzung via ContiConnect™ hilft, gefährliche Reifenpannen, teure Reparaturen, schleichenden Luftdruckverlust und damit überhöhten Verbrauch zu vermeiden. Sensoren im Inneren des Reifens, die mit einer Messeinheit im Fahrzeug und einer Messstation auf dem Firmengelände vernetzt sind, melden über ein Web-Portal die Reifendaten des Fahrzeugs: Weichen die Werte vom Soll-Zustand ab, werden Fahrer und Spedition vom System sofort per SMS oder E-Mail informiert. Mit der Gewissheit kontinuierlich überprüfter Reifen ist der Fahrer sicherer unterwegs, während Spediteure und Fuhrparkmanager ihre Mobilitätskosten senken können.
Industrie 4.0, Smart Industry, Künstliche Intelligenz: Die Schlagwörter der Stunde prägen längst die Lösungen von heute. Digitale Technologien ermöglichen die Automatisierung von Schlüsselindustrien und der industriellen Infrastruktur. Rundum agilere Prozesse sind das Resultat – auch jenseits der Straße.
Effizienz am laufenden Band
Ohne Fördergurte ließe sich manch‘ ehrgeiziges Bauvorhaben kaum bewältigen. Wie z. B. eines der größten Infrastrukturprojekte Schwedens: „Förbifart Stockholm“ ist ein Megatunnel, der den Verkehr innerhalb der am schnellsten wachsenden Metropole Europas entlasten soll. Hier sorgen Continental Lösungen seit Jahren für den reibungslosen Transport von Abraum in gewaltigen Dimensionen: Bis zu 12.000 Tonnen der insgesamt 5,5 Millionen berechneten Tonnen Abraum erreichen täglich den Steinbruch Jehander und werden dort u. a. zu Beton für den Straßenbau verarbeitet.
Netzwerk der Innovatoren
So wie sich die Systeme im Fahrzeug vernetzen, vernetzen sich auch die Gestalter zukünftiger Mobilität: In starken Partnerschaften aus auf den ersten Blick unterschiedlichen Industrien und Wissenschaft kommen technologisches Know-how und vielfältige Expertise zusammen. Unterschiedliche Branchen profitieren dabei voneinander und miteinander: Stellvertretend für das umfangreiche Netzwerk werden hier drei der Continental Partner - vorgestellt.
Künstliche Intelligenz für selbstfahrende Fahrzeuge mit NVIDIA
2018 haben Continental und NVIDIA ihre Kooperation gestartet. Das Ziel: die gemeinsame Entwicklung Künstlicher Intelligenz (KI) für selbstfahrende Fahrzeuge bis hin zu vollständigen Selbstfahrfunktionen, bei denen das Fahrzeug weder Lenkrad noch Pedale hat. Die Markteinführung für Funktionen rund um das Hochautomatisierte Fahren, bei dem der Fahrer sich in bestimmten Situationen bereits anderen Dingen als nur dem Fahren widmen kann, ist für 2021 geplant.
Das menschliche Gehirn als Vorbild
Der Rechner NVIDIA DRIVE Xavier ist in der Lage, 30 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde durchzuführen, und dies bei lediglich 30 Watt Energieverbrauch. Mit diesem beispiellosen Leistungsniveau lassen sich jene großen Datenmengen verarbeiten, die zum Steuern eines selbstfahrenden Fahrzeugs benötigt werden. Um das zu erreichen, kommen üblicherweise künstliche neuronale Netzwerke zum Einsatz. Das sind Programme, die Funktionen des menschlichen Gehirns nachahmen und sich dem Nervensystem eines Lebewesens annähern – z. B. bei der Erfassung des Fahrzeugumfelds oder beim Verständnis der Umgebung, aber auch bei der Lokalisierung des Fahrzeugs auf einer Karte, bei der Berechnung der Fahrdynamik oder bei der Vorhersage der Position und des Verhaltens von anderen Objekten.
Partnerschaft mit Vodafone für mehr Sicherheit
Wie lassen sich jährlich tausende Unfälle verhindern? Und wie können vor allem schwächere Verkehrsteilnehmer geschützt werden? Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes waren z. B. ein Viertel der erfassten Verkehrstoten in Deutschland Radfahrer und Fußgänger – davon starben allein über 30 Radfahrer, weil sich ihr Weg mit abbiegenden Lkw oder Bussen kreuzte. Bessere Vernetzung kann hier zu mehr Sicherheit führen: Dazu präsentierten Continental und der Telekommunikationskonzern Vodafone auf dem Mobile World Congress Anfang 2019 in Barcelona erste Resultate ihrer Innovationspartnerschaft. Modernste Kommunikationstechnologien wie 5G, Cellular Vehicle-to-Everything (C-V2X) und Mobile Edge Computing werden helfen, alle Verkehrsteilnehmer besser zu schützen: Getestet wird 5G-ready unter Realbedingungen im 5G Mobility Lab von Vodafone in Aldenhoven – ein erster Serienanlauf zur deutlichen Steigerung der Verkehrssicherheit, der auf diesen Technologien basiert, ist ab dem Jahr 2020 geplant.
Schnelle neuronale Netze mit Berkeley DeepDrive
Das internationale Netzwerk für Künstliche Intelligenz von Continental reicht seit geraumer Zeit bis ins Silicon Valley. Dazu wurde ein Fünfjahresvertrag mit dem multidisziplinären KI-Forschungszentrum Berkeley DeepDrive (BDD) an der University of California geschlossen. Schwerpunkte der gemeinsamen Arbeit sind u. a. die Optimierung der Geschwindigkeit von neuronalen Netzen im Auto und bessere Tests für die Ausfallsicherheit von KI-Systemen. Die Ergebnisse aus der KI-Forschung sollen so schnell wie möglich ihren Weg in die Serie finden.
Wie Berkeley DeepDrive hat auch Continental den Anspruch, an der internationalen Spitze der KI-Revolution zu stehen. Gemeinsam bringen wir Mobilität deutlich schneller voran als getrennt.
Verstehen, wie Fahrzeuge denken lernen
Berkeley DeepDrive befasst sich mit hochmodernen Technologien für maschinelles Sehen und Lernen in automobilen Anwendungen. Ein Kernpunkt der Wissenschaftler ist die Arbeit an Explainable AI, also erklärbarer Künstlicher Intelligenz – diese soll eindeutig nachvollziehbar machen, auf welche Weise dynamische und nicht linear programmierte Systeme wie z. B. künstliche neuronale Netze oder evolutionäre Algorithmen zu Ergebnissen kommen und Entscheidungen treffen.
Informieren Sie sich über Dimensionen der Vernetzung und die Mobilität der Zukunft bei Continental.