Die Audio-Revolution
Die Audio-Revolution
Gerade wer viel mit dem Auto unterwegs ist, für den ist das Fahrzeug oft auch Rückzugsort und ein zweites Zuhause, bei dem guter Sound nicht fehlen darf. Moderne Audiosysteme fürs Auto übertrumpfen dabei längst so manche heimische Anlage. Und sie können noch viel mehr – zum Beispiel massiv zur Sicherheit beim Fahren und Navigieren beitragen.
Das Fahrzeug wird zum Instrument
Auch in der Welt des Autos übernehmen moderne Audiosysteme langsam aber sicher das Steuer. Viele Wagen fahren heute noch mit kiloschweren Soundanlagen und Subwoofern durch die Gegend. Allein Radio, Lautsprecher und Kabel können in einem normalen Fahrzeug bis zu 40 Kilogramm wiegen – mit Folgen für den Energieverbrauch und damit auch die Umwelt. Continental hat sich deshalb auf einen neuen, zukunftsweisenden Weg gemacht und eine lautsprecherlose Technologie entwickelt: Beim Ac2ated Sound System entsteht der Sound, indem bereits vorhandene Oberflächen im Fahrzeug mittels speziell entwickelter Aktuatoren in Schwingung versetzt werden.
Dimitrios Patsouras, Leiter Competence Center NVH (Noise, Vibration, Harshness), erläutert, was genau dahintersteckt: „Wir können das komplette Auto als Klangkörper verstehen – wie bei klassischen Saiteninstrumenten, die ihren Holzkörper als Resonanzraum nutzen. Jedes Teil vom Auto – die Karosserieteile, Türverkleidungen, Dachauskleidung, Heckablage – hat eine gewisse klangliche Eigencharakteristik. Wir haben versucht, das konstruktiv für unsere Zwecke zu nutzen und uns die Frage gestellt, brauche ich noch Lautsprecher, wenn das Auto selbst die Voraussetzung mitbringt, einen Klang zu erzeugen? Eigentlich nicht und so ist die Idee zum Ac2ated Sound System entstanden. Dabei muss man sich das Auto wie ein Orchester vorstellen. Die Säulenverkleidungen sind die Geigen, die Türverkleidungen sind die Cellos und wiederum andere Bereiche im Fahrzeug sind der Kontrabass. Der eigentliche Auslöser für die Idee war aber nicht das Thema Sound als solches, sondern Einsparpotenziale beim Fahrzeuggewicht zu identifizieren.“
Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern freut auch Autohersteller und Designer, weil keine breiten Lautsprecherfronten mehr eingeplant und integriert werden müssen. Gegenüber herkömmlichen Soundsystemen lassen sich damit Gewicht und Bauraum um 75 bis 90 Prozent reduzieren. Vor allem Elektrofahrzeuge profitieren von der neuen Technologie, da es hier besonders auf Gewichts- und Platzersparnis ankommt.
Continental und Sennheiser revolutionieren Audiotechnik im Auto
Hören wie im Konzerthaus
Doch damit nicht genug. Fahrzeuginsassen können sich künftig auf atemberaubende Klangerlebnisse gefasst machen, die das Fahren fast schon zur Nebensache werden lassen: In Zusammenarbeit mit dem Audiopionier Sennheiser sorgt Continental für 360-Grad-Sound im Auto. Möglich wird das durch die AMBEO Mobility-Software-Technologie von Sennheiser, deren integrierter Algorithmus Stereoquellen automatisch in 3D-Sound umwandelt – es braucht keine spezifische 3D-Audioquelle. Das Ergebnis: eine immersive Wiedergabe, die die Insassen in eine vollkommen neue, lebensechte Klangwelt versetzt und ihnen das Gefühl vermittelt, sich wie in einem Konzerthaus inmitten der Musik zu befinden.
Dank zielgerichteten Sounds sicherer fahren
Ein einzigartiges Musikerlebnis ist aber nur die eine Seite moderner Audiosysteme in Fahrzeugen. Ob Blinkergeräusche, Einparkhilfe, Navigationsansagen, Warntöne, eingehende Nachrichten oder Telefonanrufe – in den Autos von heute gibt es eine Fülle unterschiedlichster Soundquellen. Auch wenn sie alle eine wichtige Funktion erfüllen, müssen sie in der Regel separat voneinander gesteuert werden. Für Fahrer kann das nicht nur nervenaufreibend, sondern auch ein Sicherheitsrisiko sein. „Daher findet eine grundsätzliche Veränderung der Sound-Welt im Fahrzeug statt“, so Dimitrios Patsouras. „Zum Beispiel die Verschmelzung von Geräuschreduzierung und Infotainment wie bei geräuschreduzierenden Kopfhörern, die auch mehr können als nur Musik wiedergeben. Relevante Geräusche des Autos, Informationen des Navigationssystems oder andere Audio-Hinweise werden so eingespielt, dass der Fahrer diese optimal verstehen kann und andere Geräusche in- und außerhalb des Fahrzeugs reduziert werden.“
Und auch außerhalb des Fahrzeugs bekommt das Thema Audio eine neue Dimension, wie Dimitrios Patsouras hinsichtlich der Elektromobilität erklärt: „Es gibt erste Gesetzgebungen zum Beispiel in den USA und der EU, wonach elektrisch angetriebene Fahrzeuge über ein Acoustic Vehicle Alerting System (AVAS) verfügen müssen – also ein Fahrzeug-Warngeräusch-System. Bei Umsetzung der Vorgaben wird es dazu führen, dass bei niedrigen Geschwindigkeiten bis 30 km/h Fahrzeuge im Elektrobetrieb lauter sind als akustisch gut optimierte Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Das hat zur Folge, dass beispielsweise ein Parkhaus zu einem Konzert der Kakophonie wird. Das freut natürlich keinen Anwohner, wenn die Geräuschkulisse trotz Elektromobilität noch lauter wird. Das Dilemma lässt sich aber technisch auflösen: Sensoren am Fahrzeug beurteilen, ob die entsprechenden künstliche Fahrzeuggeräusche überhaupt benötigt werden. Und kommen so nur im Bedarfsfall zum Einsatz.“
Klänge ganz nach dem Geschmack des Fahrers
Abseits der zahlreichen Sicherheitsfeatures bietet das zentrale Audio-Management aber auch jede Menge Raum für ein individuelles Klangerlebnis. So lassen sich für die nicht-sicherheitskritischen Funktionen persönliche Sounds festlegen, seien es Vogelzwitschern, Elemente aus dem Lieblingssong oder Töne aus Science-Fiction-Kinohits. Auch Klangalgorithmen von Drittanbietern können eingebunden werden, etwa für Geräuschunterdrückung oder den beschriebenen 3D-Sound.
Sprich mit mir – der Smart Voice Assistant von Continental
Nimmt man nun noch die Potenziale von Sprachassistenten hinzu, wird das Fahren noch komfortabler und sicherer. Der Smart Voice Assistant von Continental reduziert die Ablenkung beim Fahren erheblich, weil für häufige Funktionen keine Touchscreens oder Knöpfe mehr bedient werden müssen. Stattdessen kann der Fahrer die intelligente Sprachsteuerung über eine individuelle Worterkennung aktivieren, wie man es von Smartphones kennt, und danach zum Beispiel seine Musikwünsche oder Reiseziele per Sprachbefehl festlegen. Selbst tieferliegende Fahrzeugfunktionen lassen sich auf diese Weise steuern. Der Assistent kann zum Beispiel die Warnsymbole im Display erklären, und eine Empfehlung für den Fahrer dazu abgeben, sobald der Smart Voice Assistant gefragt wird. Außerdem lernt das System aus Verhalten und Vorlieben des Fahrers und kann damit die Handlungsoptionen anpassen und verbessern.
Hier spielt die Musik – Soundlösungen für den Alltag