Continental setzt auf die Zukunft der Trommelbremse
- Innovative Bremstechnologien reduzieren CO2-Ausstoß und Feinstaubemissionen
- Geschlossenes System bietet zusätzlichen Schutz
- EPB-Si als patentierte Trommelbremslösung
Februar 2022. Die Trommelbremse ist fast so alt wie das Automobil selbst. Für viele gilt sie als ein altmodisches Produkt, welches heute höchstens noch bei einem schwach motorisierten Kleinwagen zum Einsatz kommt. Dabei übersehen viele das große Potential der Trommelbremse. Langlebigkeit, Robustheit und Bremsstaubreduktion sind nur einige der Gründe, warum Automobilhersteller in Zukunft auf die modifizierte und weiterentwickelte Technologie setzen sollten.
Alte Technik bei modernen Autos - Geschlossenes System bietet zusätzlichen Schutz
Gerade für Elektroautos stellt die Trommelbremse eine echte Alternative zur Scheibenbremse dar. Durch die hohe Rekuperationsleistung neuer Elektroautos wird die Bremse in vielen Situationen des Alltags nur noch selten genutzt. Was sich im ersten Moment nach mehr Langlebigkeit der Bremsbeläge und Bremsscheiben anhört, führt bei Scheibenbremsen genau zum Gegenteil. Durch den seltenen Einsatz sind Scheibenbremsen anfälliger für Korrosion (Flugrost), sie verlieren nach langem Nichtbetätigen an Bremskraft, die aber im Notfall 100 % und spontan zur Verfügung stehen muss.
Die Trommelbremse ist ein System, welches vollständig von einem Gehäuse eingekapselt ist. Dadurch sind die Mechanik und die Bremsflächen im Inneren gut vor Korrosionseinflüssen wie Regen und Salz geschützt. Außerdem werden die Bremsbacken durch die Kraft einer Feder von der Trommeloberfläche zuverlässig gelöst, so dass ein Restbremsmoment bei der Trommelbremse kein Thema ist.
Partikelemissionsreduzierung durch geschlossene Bauweise
Doch die Trommelbremse hat noch einen weiteren Trumpf zu bieten: Sie verursacht kaum Partikelemissionen. Und dieser Faktor wird in den nächsten Jahren eine entscheidende Rolle spielen. Während in den vergangenen Jahren die Verbrennungsmotoren zunehmend härtere Grenzwerte bezüglich Abgasemissionen erfüllen mussten, rücken jetzt auch die Radbremsen in den Fokus. Denn Bremsenfeinstaub kann je nach Größe der emittierten Partikel weitreichende gesundheitsschädliche Auswirkungen auf den Menschen haben. Experten rechnen mit strengeren gesetzlichen Vorgaben seitens der EU-Kommission spätestens für das Jahr 2025. Dank der geschlossenen Bauweise sammelt sich Bremsstaub innerhalb der Trommelbremse an und kann dadurch gesammelt werden.
Einsatzmöglichkeiten der Trommelbremse - EPB-Si als patentierte Trommelbremslösung
Dass der Einsatz der Trommelbremse „EPB-Si“ auf der Hinterachse bereits einwandfrei funktioniert, zeigen Volkswagen und Continental unter anderem mit dem VW ID.3 und VW ID.4. Die Elektroautos sind an der Hinterachse mit zwei Trommelbremsen ausgerüstet. Mit der EPB-Si fertigt und liefert Continental eine patentierte Trommelbremslösung, die besonders gut zu nachhaltigerem Bremsen passt. Sie eliminiert Korrosion, reduziert Partikelemission – und auch die elektrische Parkbremsfunktion ist in das patentierte Design integriert.
Doch auch der Einsatz der Trommelbremse auf der Vorderachse ist durchaus praktikabel. Durch das verwendete Duo-Servo-Prinzip wird ein hohes Bremsmoment bei niedrigen Betätigungskräften erreicht; der Selbstverstärkungseffekt dieses Funktionsprinzips kann positiv ausgenutzt werden. Dadurch ist die Trommelbremse an der Vorderachse ein idealer Baustein für die nächste Generation trocken betätigter Radbremsen. Continental bereitet sich dabei auf die unterschiedlichsten Anfragen der Kunden vor und entwickelt unterschiedlichste Radbremsen weiter.
Fazit
In Anbetracht dieser Mischung von Systemeigenschaften ist die Trommelbremse nicht nur für die Hinterachse von Elektrofahrzeugen, sondern je nach Fahrzeugsegment und Anforderungen auch für die Vorderachse von Fahrzeugen eine attraktive Option.