Die Zukunft ist smart: Server-basierte Architekturen
Neue Produkte, Prozesse und Geschäftsmodelle: Digitalisierung und Vernetzung bewirken eine der umfassendsten Transformationen, die das Auto seit seiner Erfindung erlebt hat. Software definiert die Mobilität der Zukunft und verändert damit die Automobilindustrie grundlegend.
Während Fahrzeuge intelligenter, zunehmend automatisiert und nachhaltiger werden, verändert sich ihre Architektur von verteilten zu zentralisierten Strukturen. Dies ermöglicht eine umfassende Optimierung der Fahrzeugarchitekturen sowie eine Aufrüst- und Aktualisierungsfähigkeit über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs. Für Continental bedeutet diese Entwicklung neue Herausforderungen – aber auch Chancen.
Da heutige Fahrzeugarchitekturen in puncto Komplexität und Fähigkeiten an ihre Grenzen stoßen, bedarf es zukünftig zentralen, server-basierten Architekturen, die den traditionellen Hardware-Fokus in der Branche zunehmend ergänzen und ersetzen. Die implementierte Software ermöglicht den Austausch von Daten sowie eine Kommunikation mit der Cloud, anderen Fahrzeugen, Verkehrsteilnehmern oder der Infrastruktur.
Die zugrunde liegende Rechenleistung für verschiedene Funktionsbereiche im Fahrzeugzeug wird dabei in wenigen leistungsfähigen Zentralrechnern konzentriert, während Zonensteuergeräte die zuverlässige Ausführung von Fahrzeugfunktionen sicherstellen. So befreit sich die Software von Einschränkungen der Hardware und schafft die Voraussetzung für kontinuierliche Updates und Verbesserungen für das Fahrzeug, die ganz einfach drahtlos erfolgen können.
Digitale Transformation bringt neue Wertschöpfungsströme
Mit dem In-Car Application Server 1 (ICAS1) für die VW ID-Baureihe bietet Continental als weltweit erster Zulieferer einen Hochleistungsserver für Fahrzeuge mit der dazugehörigen Software in Serie an. Nicht allein diese Systemintegration als größtes Projekt der letzten 25 Jahre demonstriert die Kompetenz von Continental bei der Beherrschung von Fahrzeugarchitekturen, der gesamtheitlichen Integration von Technologien und dem hochkomplexen Projektmanagement. Bereits heute hat Continental ein Auftragsvolumen von 5 Milliarden Euro für domänenspezifische Hochleistungsrechner zu verzeichnen und mehr als 20 weitere Serienstarts verschiedener Fahrzeugmodelle und -Hersteller stehen allein im Jahr 2021 und 2022 bevor.
Auch für die Zukunft von softwarezentrischen und vollvernetzten Fahrzeugen arbeitet Continental bereits an der nächsten Generation von Fahrzeugrechnern. Mit der sogenannten Continental Automotive Edge Plattform setzt Continental auf einen domänenübergreifenden Ansatz und bietet eine modulare Plattform bestehend aus Hochleistungsrechnern, Software und Cloud Plattformen sowie Dienstleistungen und Applikationen an. Der flexible Baukasten erlaubt es, Funktionen aus den verschiedensten Fahrzeugbereichen wie Fahrsicherheit oder Unterhaltung zu integrieren.
Automobilherstellern soll so größtmögliche Flexibilität und Modularität für die Ausgestaltung der Fahrzeugarchitekturen bei minimaler Komplexität geboten werden. Damit passt sich Continental auch weiterhin an den sich ändernden Anforderungen und Erwartungen des Marktes und seiner Stakeholder an, entwickelt ganzheitliche Produkte und integriert diese in neue zentrale Fahrzeugarchitekturen.
Die Transformation verändert aber nicht nur die Technologie und das Produktportfolio, sondern lässt auch neue Wertschöpfungsströme entstehen. Diese treiben neue Prozesse und Geschäftsmodelle voran und etablieren neue Formen der Zusammenarbeit– nicht nur zwischen Zulieferern und Automobilherstellern, sondern auch zwischen Fahrzeugkäufern oder -nutzern und Herstellern. Kunden und Zulieferer von Continental werden zunehmend zu Partnern, mit denen das Unternehmen den nächsten Schritt in das digitale Zeitalter der Mobilität geht.