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      Interview

      Drei Fragen an Dr. Ariane Reinhart

      Vorständin für Personal und Nachhaltigkeit, Continental

      Wie wird KI in der Personalarbeit bei Continental genutzt?

      Wir sind experimentierfreudig und streben immer danach, die besten Lösungen zu finden. Dabei ist es wichtig, neugierig zu bleiben und mit frischem Blick auf alles Neue zu schauen. Technologie und Algorithmen helfen uns dabei, Prozesse zu automatisieren, Daten bei der Zeiterfassung zu plausibilisieren, ganz allgemein große Mengen von Daten zu verarbeiten und standardisierte Emails anlassbezogen automatisiert zu versenden. KI im engeren Sinne setzen wir auch ein, um den internen Rekrutierungs-Prozess und das Talentmanagement noch besser zu machen. In Mexiko testen wir gerade ein Matching von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit offenen Stellen. Das heißt, KI gleicht die Kompetenzinformationen aus unseren eigenen Talentmanagement-Systemen mit den Anforderungen der offenen Stellen ab und schlägt dem Rekruter geeignete interne Profile vor. Selbstverständlich nur bei den Profilen, die die Beschäftigten dafür freigegeben haben. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden dann auf die offenen Stellen aufmerksam gemacht und entscheiden selbst, ob sie sich bewerben möchten.

      Einer repräsentativen Umfrage zufolge, die Continental Ende Februar 2023 in Auftrag gegeben hat, stehen 45 Prozent der befragten Deutschen KI skeptisch gegenüber, zehn Prozent lehnen sie rundweg ab. 61 Prozent sind sogar davon überzeugt, dass durch den Einsatz von KI Arbeitsplätze verloren gehen. Wie überzeugen Sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dennoch von den Vorzügen dieser Technologie?

      Das Gegenteil ist der Fall. Künstliche Intelligenz bietet zahlreiche neue Anwendungsmöglichkeiten. dadurch werden auch viele neue Jobs entstehen. Das war bislang bei jeder großen technologischen Innovation so. Wenn Menschen nicht so aufgeschlossen sind, wie wir uns das in der Wirtschaft wünschen, dann müssen wir aufklären, um Neugierde zu wecken. Also „German Neugierde“ statt „German Angst“. Lust haben auf Neues, um zu sehen, welche Chancen darin stecken. Aber klar ist auch, dass wir sicherheitstechnische und ethische Grundsätze rund um Künstliche Intelligenz brauchen und dafür sorgen, dass dies auch kontrolliert wird. So wie wir das bei Continental bereits seit einigen Jahren mit unserem eigenen Ethikleitfaden tun.

      Der Continental-KI-Ethikleitfaden wird bereits seit 2020 im Unternehmen angewendet. Was ist darin genau geregelt und wie wird sichergestellt, dass nach diesen Regeln auch gehandelt wird?

      Unseren Code of Ethics haben wir gemeinsam mit unserem Betriebsrat entwickelt. Er beschreibt, wie wir bei Continental mit KI umgehen. Im Mittelpunkt stehen die Datensicherheit und die Gewährleistung, dass alle computerbasierten Entscheidungen jederzeit nachvollzogen werden können. Es darf auch keinesfalls zur Diskriminierung oder Benachteiligung von einzelnen Gruppen kommen. Da achte ich als zuständiges Vorstandsmitglied natürlich besonders drauf. Der Leitfaden entspricht dabei eins zu eins internationalen Regeln, wie etwa den EU-Richtlinien zum Umgang mit KI. Angestoßen haben wir das Projekt im Vorstand. Entwickelt wurde das Regelwerk dann von unseren Spezialistinnen und Spezialisten für KI in Zusammenarbeit mit den Fachbereichen.

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      Drei Fragen an unsere Experten
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