Umfrage: Arbeiten statt Ruhestand
Deutschland (über-)altert – mit drastischen Folgen für den Arbeitsmarkt und die gesetzliche Rentenversicherung. Wie hoch ist die Bereitschaft der deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, über den gesetzlichen Renteneintritt hinaus zu arbeiten? Und was könnte sie motivieren, über den geplanten Renteneintritt hinaus zu arbeiten?
Im Auftrag von Continental hat YouGov dafür im Januar 2025 rund 2.000 repräsentativ ausgewählte erwerbstätige Deutsche im Alter von 18 bis 67 Jahren befragt.
der Befragten möchten bis zum Erreichen des gesetzlichen Renteneintrittsalters arbeiten.
Zentrale Ergebnisse
Nur 62 Prozent der befragten Deutschen möchten bis zum Erreichen des gesetzlichen Renteneintrittsalters arbeiten. Es gibt wesentliche Stellschrauben, damit Menschen auch nach Erreichen des Renteneintrittsalters arbeiten würden:
- höhere Bezahlung (51 Prozent)
- flexible Arbeitszeitgestaltung (38 Prozent)
- steuerliche Vorteile (34 Prozent)
- mehr Freizeit-/Urlaubstage (29 Prozent)
- höhere Wertschätzung meiner Arbeit (20 Prozent)
Für 28 Prozent aller Menschen sind diese Anreizfaktoren aber uninteressant – sie möchten grundsätzlich nicht länger arbeiten.
Auch wenn sich Einzelne für sich sehr gut vorstellen können, länger zu arbeiten, stößt die Idee einer generellen „Rente mit 70“ auf einhellige Ablehnung (85 Prozent). Nur 10 Prozent unterstützen das Vorhaben. Besonders unter Frauen und Älteren, die kurz vor dem Renteneintritt stehen, ist die Ablehnung groß.
der Befragten sind gegen eine “Rente mit 70”.
Neben der gesetzlichen Rente („Erste Säule der Altersvorsorge“) wurden in der Umfrage auch die „Zweite Säule“ (betriebliche Altersvorsorge) und die „Dritte Säule“ (private Vorsorge) thematisiert.
Das Bild bei der betrieblichen Altersvorsorge ist uneinheitlich:
48 Prozent machen davon Gebrauch, 49 Prozent nicht. Dabei gibt es seit 2002 in Deutschland den gesetzlichen Rechtsanspruch auf Entgeltumwandlung.
Dagegen betreiben 63 Prozent der Befragten private Vorsorge mit monatlich:
- bis zu 50 Euro (15 Prozent)
- 51 bis 100 Euro (23 Prozent)
- 101 bis 200 Euro (23 Prozent)
- 201 bis 300 Euro (17 Prozent)
- bis zu 1.000 Euro (16 Prozent)
Die Idee einer „Aktien-Rente“, bei der ein Teil der Rentenbeiträge in Aktien investiert werden soll, um das Rentenniveau zu stabilisieren, unterstützen 50 Prozent der Menschen. 27 Prozent sind dagegen. Je höher der Bildungsabschluss und je höher das Einkommen, desto größer die Zustimmung zur Aktienrente.