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      Die Farm wird smart: Bits & Bytes sind das neue Saatgut

      Continental Stories

      Die Farm wird smart: Bits & Bytes sind das neue Saatgut

      Veröffenticht
      November 2023

      Weitgehend unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit hat sich eine Branche in den vergangenen Jahren neu erfunden, die eher als traditionell gilt: die Landwirtschaft. Die Antwort auf die landwirtschaftlichen Herausforderungen wegen des Klimawandels, der wachsenden Weltbevölkerung und des Fachkräftemangels in den Industrieländern besteht aus einem Wort: Digitalisierung. Continental gehört zu den treibenden Kräften beim Fortschritt auf dem Bauernhof.

      Niedliche Höfe, ein paar grasende Kühe auf der Wiese, eine Schar Hühner im Stall, dazu ein tuckernder Traktor – das ist das Postkartenidyll des typischen Bauernhofs. Bis heute prägt es unser Denken und unsere Sichtweise auf die Landwirtschaft. Doch mit der Realität hat das in etwa so viel gemein wie ein billiger Arztroman mit dem Nobelpreis für Literatur. Schon früher entsprach dieses Land-Idyll nicht der Realität. Landwirtschaft bedeutete für unsere Großeltern und Eltern vor allem harte, körperliche Arbeit. Heute ist moderne, leistungsfähige Agrartechnologie unabdingbar, um diese Arbeit zu erleichtern – und um eine stetig wachsende Weltbevölkerung zu ernähren.

      Knapp
        Mrd.
      Menschen werden laut Schätzung der Vereinten Nationen 2030 auf der Erde leben

      Die Weltbevölkerung wächst, der Bedarf an Lebensmitteln steigt

      Im Jahr 2030 sollen laut Schätzung der Vereinten Nationen etwa 8,5 Milliarden Menschen auf der Erde leben – das ist nochmals rund eine halbe Milliarde mehr als im Jahr 2023. Doch schon heute sind Lebensmittel an vielen Orten knapp. Hinzu kommen weitere Herausforderungen:

      In vielen Industrieländern wie Deutschland führen verschärfte Nachhaltigkeitsvorschriften dazu, dass die landwirtschaftlich genutzte Fläche seit Jahren schrumpft und weniger Pflanzenschutz- und Düngemittel eingesetzt werden dürfen. Geringere Margen für landwirtschaftliche Erzeugnisse, der Fachkräftemangel und ein dadurch forcierter Kostendruck sind weitere Herausforderungen. Hinzu kommen durch den Klimawandel ausgelöste verschärfte Extremwetterereignisse wie Dürren und starke Regenfälle, die den Anbau erschweren. Viele Böden sind verdichtet, überdüngt, ausgelaugt.

      Die Landwirtschaft steht vor der Aufgabe, die wachsende Weltbevölkerung zu versorgen. Gleichzeitig durchlebt sie eine weitreichende Transformation hin zu mehr Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Es ist auch die Aufgabe von Technologieunternehmen wie Continental, die Landwirte in dieser Transformation zu unterstützen und ihre alltäglichen Herausforderungen zu minimieren, damit sie sich voll auf den Wandel ihrer Branche und die Bereitstellung ihrer Erzeugnisse fokussieren können.

      Philip Nelles
      Vorstandsmitglied Continental

      Smart Farming steht für mehr Effizienz und mehr Nachhaltigkeit – dank mehr Digitalisierung

      Ein „Weiter so“ mit den alten Anbaumethoden, den konventionellen Maschinen und Technologien sowie mit immer weniger Personal bei gleichzeitig wachsender Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen kann es nicht geben. Der Schlüssel für die Zukunft liegt seit Jahren klar auf dem Tisch jedes bäuerlichen Betriebs: Digitalisierung und Automatisierung. Das geflügelte Wortpaar für diesen Trend lautet „Smart Farming“ – mit besseren Ideen, mehr Effizienz und nachhaltigeren Ergebnissen.

      Als Wegbereiter und -begleiter für das Smart Farming spielen Technologieunternehmen eine wesentliche Rolle. Das zeigt auch die Anfang November vorgestellte Continental-Studie „Landwirtschaft im Wandel“.

      Das Marktforschungsinstitut Innofact AG hat im Auftrag von Continental dafür mehr als 500 Landwirte in Brasilien, Deutschland, Frankreich, Japan und den USA nach ihren aktuellen Herausforderungen und den Erwartungen an die weitere Entwicklung ihrer Branche befragt. Bei der Frage danach, was sich Landwirte von ihren Technologiepartnern wünschen, werden in erster Linie erschwingliche Preise für neue Maschinen und Geräte (64 Prozent) genannt. Besonders hoch ist dieser Anteil bei den deutschen Landwirten mit 71 Prozent. Auch gefordert werden jedoch benutzerfreundlichere Technologien (rund 43 Prozent weltweit/Deutschland: 59 Prozent), die Möglichkeit, vorhandene Geräte und Maschinen auf- oder nachzurüsten, statt teure Neuanschaffungen zu tätigen (rund 37 Prozent weltweit/Deutschland: 48 Prozent) sowie Aus- und Weiterbildungskurse zur richtigen Nutzung der eingesetzten Technologien (rund 37 Prozent weltweit /Deutschland: 43 Prozent).
      Aus der Continental-Studie „Landwirtschaft im Wandel“
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      der befragten Landwirte wünschen sich von ihren Technologiepartnern in erster Linie erschwingliche Preise für neue Maschinen und Geräte.
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      hätten gern die Möglichkeit, vorhandene Geräte und Maschinen auf- oder nachzurüsten, statt teure Neuanschaffungen zu tätigen.
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      fordern Aus- und Weiterbildungskurse zur richtigen Nutzung der eingesetzten Technologien.

      Auf der weltgrößten Leitmesse für Landtechnik, der „Agritechnica 2023“, stellte Continental Mitte November 2023 abermals ihre Kompetenzen in diesem Bereich zur Schau. Das Motto lautete: „Our Smart Farming. For your harvest of tomorrow.“

      Zu den Messehöhepunkten 2023 von Continental gehörten KI-basierte Systeme, autonome mobile Roboterlösungen, Sensoren sowie Reifentechnologien, die für mehr Nachhaltigkeit, Sicherheit und Effizienz auf dem Hof, im Gewächshaus und auf dem Feld sorgen. Besonders hervorzuheben sind dabei ein herbizidfreies Unkrautbekämpfungssystem, eine Roboterlösung für Gewächshäuser, das neue Stollendesign für Raptor-Seitenbänder, die Lite Version des digitalen Reifenmanagementsystems ContiConnect, das Rundumsichtsystem ProViu 360 sowie NightViu-Arbeitsleuchten. Ein weiterer Fokus bei den Exponaten auf der Agritechnica 2023 lag auf multifunktionalen Terminals und Displays, die das Bedienen der Hightech-Fuhrgeräte für die Landwirte noch komfortabler und intuitiver machen.

      Die Tradition von Continental im Bereich der Landwirtschaft reicht bereits anderthalb Jahrhunderte zurück. Die lange Geschichte der Verbundenheit auch zur Mobilität im ländlichen Raum begann mit Hufpuffern und später folgten Druckschläuche sowie Reifen für Traktoren. Auch heute noch produziert Continental modern interpretierte Klassiker wie den Reifen für Traktoren, für Hightech-Mäher oder für andere landwirtschaftliche Fuhrwerke. Zugleich arbeitet das Technologieunternehmen an zukunftsfähigen digitalen Lösungen für eine noch effizientere, sichere und nachhaltigere Landwirtschaft.  

      Dazu gehören etwa bestimmte materialgetriebene Lösungen: Die Widerstandsfähigkeit und Flexibilität von Materialien spielen in der Landwirtschaft eine entscheidende Rolle. Materialkombinationen aus Elastomeren, Metall und Thermoplastik für Schläuche, Dämpfungselemente oder Antriebsriemen steigern die Produktivität, die Langlebigkeit und den Ertrag.

      T3-Reifen am Traktor  1959
      Landwirtschaft früher und heute - Links: T3-Reifen am Traktor, 1959 - Rechts: Moderne Landwirtschaftsreifen legen besonderen Wert auf Bodenschutz, Kraftstoffeinsparung und Langlebigkeit

      Intelligente Landwirtschaft ist nur mit einem hohen Digitalisierungsgrad möglich. Wir sind davon überzeugt, dass wir in diesem Jahrzehnt eine Digitalisierung in allen Regionen der Welt erleben werden, sowie einen Sprung in Richtung nahtloser digitaler Prozesse, Automatisierung mobiler Maschinen und Nachhaltigkeit. Diese Entwicklungen sind nur möglich, wenn die Landwirtschaft einen Weg findet, Technologien zu integrieren, die bereits in anderen Branchen eingesetzt werden. Continental befindet sich in einer einzigartigen Position, um diese Entwicklung zu unterstützen.

      Mario Branco
      Leiter Off-Highway bei Continental

      Beste Sicht und Sichtbarkeit

      Landwirte gehen auch dann aufs Feld, wenn es draußen dunkel ist, stürmt, regnet oder schneit. Doch um die Sichtbarkeit und damit auch den Schutz ist es je nach Laune der Natur dann nicht immer zum Besten bestellt. Abhilfe schaffen da das innovative Rundumsichtsystem ProViu 360 und die NightViu-Arbeitsleuchten:

      ProViu 360

      ProViu 360 erfasst mithilfe von vier HDR-Kameras (High Dynamic Range) und einer Auflösung von 1,3 Megapixeln Bilder und kombiniert diese zu einer perfekten Rundumsicht des Fahrzeugs aus der Vogelperspektive. Darüber hinaus setzen die zusätzlichen Funktionen, die speziell für den Einsatz unter den schwierigen Bedingungen in der Landwirtschaft entwickelt wurden – Fußgängererkennung, Assistent für saubere Kameras und transparentes Chassis –, neue Maßstäbe für Rundumsicht-Kamerasysteme – tote Winkel gehören damit der Vergangenheit auf dem Feld an.

      NightViu-Arbeitsleuchten

      Die NightViu-Arbeitsleuchten sorgen mit ihrer speziell für die Landwirtschaft entwickelten homogenen Ausleuchtung in Automotive-Qualität für bessere Sichtbarkeit sowie für mehr Sicherheit und Effizienz bei der Ernte. Mit etwa 100 Lumen pro Watt haben diese LED-Leuchten einen höheren Lichtwirkungsgrad als andere für die Landwirtschaft angebotene LEDs. Sie sind für eine Vielzahl von Beleuchtungsszenarien und Ausstrahlungsmustern geeignet – von einer stark gebündelten Spotbeleuchtung bis hin zu Flutlicht und einem extrem breiten Beleuchtungsfeld.

      Besten Düngezeitpunkt per Drohne ermitteln

      Die Fortschrittsentwicklung findet dabei auf dem Boden statt – und in der Luft. Sensor-, Satelliten- und Drohnendaten liefern Landwirten weltweit heute schon wichtige Informationen zu den Bedingungen auf ihren Feldern und Äckern. Anhand dieser Messdaten errechnet ein Algorithmus den optimalen Zeitpunkt und die optimale Dosierung für das Ausbringen der Düngemittel. Das schont nicht nur die Natur, indem nicht länger zu viel Dünger auf den Feldern verteilt wird, der dann in Flüsse, Seen und Meere ausgespült wird. Die Landwirte profitieren auch finanziell: Denn durch die rasant gestiegenen Energiepreise ist Dünger rar und teuer geworden.

      Den besten Düngezeitpunkt per Drohne ermitteln

      Ein besonders nachhaltiger Höhepunkt des jüngsten Messeauftritts von Continental ist eine Lösung, die die Unkrautbekämpfung auf dem Feld ganz ohne Herbizide möglich macht. Sie erkennt und beseitigt Unkraut organisch. Das System basiert auf optischer Sensortechnologie. Unterstützt durch Software aus der Automobilindustrie und künstliche Intelligenz unterscheidet es Unkräuter von Nutzpflanzen mit hoher Genauigkeit und vernichtet sie mit kochendem Wasser. Entwickelt und konzipiert wurde das Unkrautbekämpfungssystem vom Entwicklungs- und Produktionsdienstleister Continental Engineering Services (CES), einem Unternehmen, das kundenspezifische, technologische Lösungen für Unternehmen aus verschiedenen Branchen entwickelt. Continental und ihre Partner entwickeln die Smart-Farming-Lösung nun weiter, mit dem Ziel, diese zu industrialisieren.

      Unterstützt durch Software für die Automobilindustrie und künstliche Intelligenz (KI) erkennt das System Unkraut genau und vernichtet es mit kochendem Wasser
      Das Unkrautbekämpfungssystem erkennt und beseitigt Unkraut organisch und mit hoher Präzision

      Roboterlösung speziell für den Einsatz in Gewächshäusern

      Ein Beispiel für den Siegeszug mobiler Roboter auch in der Landwirtschaft ist eine weitere Messe-Innovation aus dem Hause Continental: eine Roboterlösung für Gewächshäuser. Die Lösung basiert auf einem modularen Konzept, das aus einer autonomen Roboterplattform als Träger für verschiedene Applikationen besteht. Sie erfüllt Aufgaben wie die Behandlung mit ultraviolettem Licht (UVC), selektive Erntetätigkeiten oder Analysen von Pflanzen. Continental arbeitet dabei mit dem niederländisch-belgischen Technologieunternehmen Octiva zusammen, um die Lösung 2024 auf den Markt zu bringen.

      Doch auch im vermeintlich Kleinen gibt es in der Landwirtschaft immer noch viel Luft nach oben und damit zum „Smart-Werden“. So präsentiert Continental mit dem Seitenzuführband jetzt eine Lösung, die den Aufprallkräften externer Fremdkörper standhält. Ausfallzeiten und Kosten für Ersatzteile können so vermieden werden.

      Roboterlösung für den Einsatz in Gewächshäusern

      Optimierte Reifen und optimierter Reifendruck

      Und: Egal wie viel IT und KI in die Landwirtschaft künftig noch einziehen werden, die Landmaschinen und Traktoren müssen rollen. Und das möglichst smart: Die neue Generation von Landwirtschaftsreifen von Continental leget besonderen Wert auf Bodenschutz und Kraftstoffeffizienz und unterstützt den Landwirt beim Erreichen der bestmöglichen Gesamtbetriebskosten durch ihre Langlebigkeit und Qualität. So zeichnet sich der VF Tractor Master Hybrid durch hohe Traktion und Kraftstoffeffizienz sowohl auf der Straße als auch auf dem Feld aus. Der Reifen verfügt außerdem über einen integrierten Sensor zur digitalen Reifenüberwachung mit der Smartphone-App ContiConnect.

      Um den Übergang zur intelligenten Landwirtschaft zu erleichtern, hat Continental anwenderfreundliche Technologien wie die Lite Version von ContiConnect entwickelt, ein System für den Einstieg in die digitale Reifenüberwachung. Dank des Bluetooth-fähigen Sensors im Inneren des Reifens ermöglicht das System Landwirten einen einfachen Zugriff auf wichtige Reifendaten direkt auf ihrem Mobilgerät. Zusätzliche Hardware ist nicht nötig. Dadurch werden effiziente Arbeitsabläufe, geringere Emissionen und erhebliche Kosteneinsparungen ermöglicht, da die Landwirte den richtigen Reifendruck einstellen können, zum Beispiel bevor sie mit der Arbeit auf dem Feld beginnen.

      Das digitale Reifenmanagementsystem ContiConnect ermöglicht den Zugriff auf Reifendaten wie Reifentemperatur und -druck über ein mobiles Gerät wie ein Smartphone.

      Smart Farming als Weg aus den aktuellen Herausforderungen der Landwirtschaft

      DIE STUDIE:

      Landwirte rund um den Globus fühlen sich nicht ausreichend vorbereitet auf die anstehende Transformation hin zu einer effizienteren und nachhaltigeren Landwirtschaft. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse der ersten Continental-Studie „Landwirtschaft im Wandel“. Das Marktforschungsinstitut Innofact AG hat im Auftrag von Continental mehr als 500 Landwirte in Brasilien, Deutschland, Frankreich, Japan und den USA nach ihren aktuellen Herausforderungen und den Erwartungen an die weitere Entwicklung ihrer Branche befragt. So geben lediglich rund 45 Prozent der befragten Landwirte an, dass ihr Hof mit Blick auf die aktuelle technologische Ausstattung ausreichend auf die bevorstehende Transformation vorbereitet ist. Mehr als jeder dritte Landwirt weltweit fordert einen stärkeren Einsatz digitaler Lösungen im eigenen Betrieb. Die Studie zeigt gleichzeitig, dass es nicht an der Einstellung der Landwirte liegt: So ist es zum Beispiel neun von zehn Landwirten wichtig, dass die eingesetzten Maschinen und Geräte auf dem Hof einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten.

      Aktuell beklagen rund 72 Prozent der Landwirte in der Continental-Studie, dass das Thema „Preisdruck“ täglich bei ihnen präsent ist. Während sie für ihre Erzeugnisse auf den Weltmärkten immer niedrigere Preise erzielen, steigen die Ausgaben für Energie, Dünger und Personal weiter an.

      Angesichts der großen Herausforderungen für die Landwirte ist die Transformation hin zu einer effizienteren Landwirtschaft, in der intelligente Anwendungen und Umweltschutz koexistieren, unumgänglich. Als Wegbereiter und -begleiter spielen Technologieunternehmen wie Continental dabei eine zentrale Rolle.

      Hier finden Sie die Ergebnisse zur Studie „Landwirtschaft im Wandel“

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