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      30. Oktober 2024

      Erste Continental-Werke in Deutschland erhalten international anerkannte Nachhaltigkeitszertifizierung ISCC PLUS

      • Massenbilanz-Zertifizierung bescheinigt Einhaltung spezifischer Nachhaltigkeitsstandards an den Continental-Standorten Waltershausen und Eislingen
      • Anne Windberg Baarup, Leiterin Nachhaltigkeit ContiTech: „Das Zertifikat ist ein Beispiel für unser Engagement, unseren Kunden fortschrittliche Materiallösungen mit geringerem ökologischem Fußabdruck anzubieten“

      Hannover, 30. Oktober 2024. Als erste Continental-Werke in Deutschland wurden die Standorte Waltershausen und Eislingen des Unternehmensbereiches ContiTech kürzlich mit der international anerkannten Nachhaltigkeitszertifizierung International Sustainability and Carbon Certification (ISCC) PLUS ausgezeichnet. Die Zertifizierung bescheinigt die Einhaltung und Dokumentation bestimmter Prozesse zur Massenbilanzierung von Rohstoffen. Durch das transparente Bilanzierungsprinzip können nachwachsende und wiederverwertete Rohstoffe in bestehende Systeme und Prozesse gemischt werden. Die eingesetzte Menge zertifizierter Materialien für die Herstellung eines Produktes wird dabei entlang der gesamten Wertschöpfungskette verfolgt und kann bilanziell präzise nachgewiesen werden. Die Continental-Standorte in Waltershausen und Eislingen können so den zugeordneten Anteil zertifizierter nachwachsender und wiederverwerteter Rohstoffe in ihren Produkten genau rückverfolgen, ohne die bestehenden Produktionsprozesse zu ändern. Dies ermöglicht eine effizientere Nutzung von Ressourcen und fördert die Integration alternativer Materialien.

      „Die erfolgreiche ISCC PLUS Zertifizierung in Waltershausen und Eislingen ist ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer klimaneutralen Material-Wertschöpfungskette in unserer Branche. Darüber hinaus ist sie ein großartiges Beispiel für das Engagement der Continental Materialexpertinnen und -experten diesen notwendigen Wandel aktiv voranzutreiben“, sagt Anne Windberg Baarup, Leiterin Nachhaltigkeit ContiTech. „Mit unseren massenbilanzierten Materialien erhöhen wir einerseits Schritt für Schritt den Anteil nachwachsender und wiederverwerteter Rohstoffe in unseren eigenen Continental-Produkten und können diese präzise rückverfolgen. Andererseits helfen wir auch unseren Industriekunden weltweit besser, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und den Übergang zur Kreislaufwirtschaft und Bioökonomie voranzutreiben“, führt Baarup fort. 

      Nachhaltigkeitszertifizierung für Kautschuke und Kunststoffe

      Gegenstand des ISCC PLUS Audits am Continental-Mischstandort in Waltershausen waren ausgewählte Kautschuke wie zum Beispiel Butadien-Kautschuk und Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM). Diese werden unter anderem für Reifen, Dichtungen und andere flexible Produkte verwendet. Durch die erfolgreiche Zertifizierung am Standort Eislingen kann Continental des Weiteren auch den Anteil zertifizierter Rohstoffe in Polyolefin-basierten Oberflächenmaterialien nachweisen.

      Dazu gehören Continental's Xpreshn-Produkte, die im Automobilinnenraum zum Beispiel in den Türen, auf der Instrumententafel und auf der Mittelkonsole Anwendung finden. Als Rohstoffbasis werden unter anderem Tallöl, das als Nebenprodukt bei der Papierherstellung anfällt, sowie Lebensmittelabfallöl, zum Beispiel altes Frittierfett, verwendet. Weiterhin kommen Kunststoffrezyklate (Sekundärmaterial) sowie Polymere auf Basis von Pyrolyseöl aus Kunststoffabfällen zum Einsatz.

      Mit den beiden ContiTech-Werken in Waltershausen und Eislingen baut Continental die Anzahl ihrer ISCC PLUS zertifizierten Standorte in Europa weiter aus und ergänzt damit die bereits zertifizierten Reifen-Standorte in Lousado (Portugal), Púchov (Slowakei) und Hefei (China). Die kontinuierliche Ausweitung des ISCC PLUS-Zertifizierungsprozesses auf weitere Continental-Standorte weltweit ist geplant.

      100 % geschlossene Produkt- und Ressourcenzyklen bis spätestens 2050

      Continental arbeitet intensiv daran, möglichst viele Rohstoffe in der Produktion auf alternative Materialien umzustellen. Die erfolgreiche ISCC PLUS Zertifizierung belegt die konsequente Umsetzung der umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie von Continental. Um die Produkt- und Ressourcenzyklen vollständig zu schließen und zirkuläres Wirtschaften zu erreichen, sollen spätestens 2050 sämtliche Produkte vollständig auf nachwachsenden und recycelten Materialien basieren.

      Der auf das Industriegeschäft fokussierte Geschäftsbereich ContiTech bietet mit seinen Tough RuNR-Luftfedern beispielsweise für die Transportindustrie bereits heute CO2 optimierte Lösungen. Bei den nachhaltigeren Luftfedern wird dabei synthetischer Kautschuk durch Naturkautschuk ersetzt und durch besonders leistungsfähigen EPDM ergänzt. Weiterhin bietet Continental den weltweit erste Keilrippenriemen an, der zu beinahe zwei Dritteln aus alternativen Materialien (z.B. Zugstränge aus recycelten PET-Flaschen, textile Deckschicht aus organischen Fasern, recycelter Ruß) im Vergleich zu konventionellen Keilrippenriemen bestehen.

      Über ISCC

      Die Internationale Nachhaltigkeits- und Kohlenstoffzertifizierung (International Sustainability and Carbon Certification, ISCC) wurde 2010 im Rahmen einer Multi-Stakeholder-Initiative gegründet und ist ein weltweit anwendbares und das führende Zertifizierungssystem, das darauf abzielt, rückverfolgbare, nachhaltige, entwaldungsfreie und klimafreundliche Lieferketten zu fördern. ISCC Zertifizierungen sind weitgehend anerkannt und umfassen nachhaltige landwirtschaftliche Biomasse, biogene Abfälle und Reststoffe, erneuerbare Materialien nicht-biologischen Ursprungs und recycelte kohlenstoffbasierte Materialien. Die Entwicklung und Umsetzung verschiedener Zertifizierungsstandards ist das Instrument von ISCC zur Umsetzung seiner Zielsetzung, den Klimawandel einzudämmen und mehr Rückverfolgbarkeit in globale Märkte und Lieferketten zu bringen. Insbesondere der ISCC PLUS Standard unterstützt den Wandel zu einer Kreislaufwirtschaft und Bioökonomie. Dieser freiwillige Zertifizierungsstandard validiert die Nachhaltigkeitseigenschaften alternativer Rohstoffe über die gesamte Lieferkette hinweg – vom Ursprung bis zum Endkunden.

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