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      08. November 2021

      Klimaziele 2045: „An jeder Entscheidung hängen Tausende Arbeitsplätze“

      • Transformationsprozess zur Erreichung der Klimaziele 2045 muss beschleunigt werden
      • Continental-Vorständin für Personal und Nachhaltigkeit Dr. Ariane Reinhart: „Die Auswirkungen des Klimawandels führen zu tektonischen Veränderungen der Wirtschaft mit tiefgreifenden sozialen Auswirkungen. An jeder politischen Entscheidung hängen Tausende Arbeitsplätze und Milliarden Euro an Wertschöpfung der Industrie“
      • Reinhart: „Wir können Transformation, aber wir können keine Brüche. Die notwendigen Rahmenbedingungen für Klimaschutz zu schaffen, bedeutet, Arbeitslosigkeit im großen Stil zu verhindern“
      • Über zielgerichtete Qualifizierungsmaßnahmen neue Beschäftigungschancen nutzen
      • Continental-Produktion ab 2040 klimaneutral; bis spätestens 2050 vollständige Klimaneutralität entlang der gesamten Wertschöpfungskette

      Hannover, 8. November 2021. Das Technologieunternehmen Continental fordert mehr Dynamik und ein zielgerichtetes Konzept auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft in Deutschland. Sonst drohe eine folgenschwere Disruption, wenn die selbst gesteckten Klimaziele bis zum Jahr 2045 erreicht werden sollen. Die Politik müsse daher die notwendigen Rahmenbedingungen für eine über alle Ebenen nachhaltige Transformation schaffen: „Die Auswirkungen des Klimawandels sind dramatisch und führen zu tektonischen Veränderungen der Wirtschaft mit tiefgreifenden sozialen Auswirkungen. Denn an jeder politischen Entscheidung hängen Tausende Arbeitsplätze und Milliarden Euro an Wertschöpfung der Industrie“, sagt Dr. Ariane Reinhart, Vorständin für Personal und Nachhaltigkeit bei Continental. „Wir können Transformation, aber wir können keine Brüche. Die notwendigen Rahmenbedingungen für Klimaschutz zu schaffen, bedeutet, nicht nur die Transformation zu beschleunigen, sondern auch Arbeitslosigkeit im großen Stil zu verhindern“, so Reinhart. Entscheidend dabei sei, neue Beschäftigungschancen aufzuzeigen, die im Rahmen der Klimatransformation entstehen. „Wir müssen die Beschäftigten der Unternehmen von Arbeit in Arbeit bringen und ihnen über zielgerichtete Qualifizierungen neue Perspektiven aufzeigen.“

      Ein ökonomisch ausgerichtetes Anreizsystem würde auf dem Weg zur Klimaneutralität helfen. „Die Botschaft muss sein: Klimaneutralität lohnt sich auch wirtschaftlich. Die Ziele sind zwar definiert, wir transformieren aber eine komplette Wirtschaft und Gesellschaft. Hierfür fehlt das Konzept“, erklärt Reinhart. Dadurch werde der soziale Frieden gefährdet und die Akzeptanz der Notwendigkeit von Nachhaltigkeit und Transformation sänke.

      Die Energieökonomin Dr. Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin und Professorin für Energiewirtschaft und Energiepolitik an der Leuphana Universität Lüneburg, fordert in diesem Zusammenhang einen deutlich schnelleren Ausbau erneuerbarer Energien und den Kohleausstieg bereits bis zum Jahr 2030.

      „Die kommende Bundesregierung muss transparent machen, wie viel Treibhausgas-Budget uns noch verbleibt und wie wir die Klimaziele in Deutschland erreichen wollen. Dazu muss zum einen die Verkehrswende auf den Weg gebracht werden und zum anderen die Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft sowie die Dekarbonisierung der Industrie mittels gezielter Förderungen vorangetrieben werden.“

      Abwanderung aus Deutschland verhindern

      Reinhart weist darauf hin, dass es auf dem Weg zur Klimaneutralität gelte, harte Brüche zu vermeiden und innerhalb der Wirtschaft gemeinsam und proaktiv die Transformation der gesamten Wertschöpfungsketten zu gestalten: „Unternehmen müssen ihre Handlungsebene erweitern und den Fokus auf alle Akteure in ihren Zulieferketten legen. Klimaneutrales Wirtschaften muss alle Wertschöpfungsketten erfassen.“ Dabei gelte es, eine drohende Abwanderung von Unternehmen aufgrund der steigenden Energiekosten zu vermeiden. „Insbesondere die hohen Energiepreise bergen ein großes Risiko der Abwanderung, was die potenziellen sozialen Auswirkungen noch verschärfen würde. Niedrigere Mehrwertsteuersätze für zertifiziert nachhaltig hergestellte Produkte könnten beispielsweise helfen, die finanziellen Aufwände für Unternehmen abzufedern“, so Reinhart. Es sei entscheidend, dass sich Unternehmen und Verbraucher der Tasache bewusst seien, dass die Herstellung nachhaltiger Produkte am Ende zumindest übergangsweise auch höhere Preise bedeute. „Gleichzeitig ist es ist unumgänglich, dass alle Länder ernsthafte Anstrengungen unternehmen, einen effektiven Klimapfad zu verfolgen. Das zeigen die Berichte des Weltklimarates und die Beratungen auf der Weltklimakonferenz in Glasgow eindrucksvoll“, sagt Reinhart.

      „Es müssen möglichst viele Länder die Ziele des Pariser Klimaabkommens verbindlich umsetzen. Damit gibt es immer weniger Raum für schmutzige Produktion“, ergänzt Kemfert. „Es muss klar werden: Kein Klimaschutz ist das, was wirklich kostet! Die Transformation und die damit verbundenen hohen Investitionen bringen Wertschöpfung hervor, Innovationen und neue Arbeitsplätze. Geeignete Rahmenbedingungen erleichtern solche Investitionen und treiben sie an. Daraus ergeben sich enorme wirtschaftliche Chancen für Unternehmen und die Volkswirtschaften, in denen sie tätig sind.“

      Continental-Produktion ab 2040 klimaneutral

      Für Continental als global tätiges Unternehmen der Mobilitätsindustrie ist nachhaltiges und verantwortungsbewusstes Wirtschaften seit vielen Jahren integraler Bestandteil der Konzernstrategie. „Wir treiben bereits seit einigen Jahren eine konsistente Strategie voran, die direkt auf die Erreichung der Klimaziele und vollständige Klimaneutralität abzielt – in allen Ländern und in der gesamten Wertschöpfungskette“, sagt Reinhart.

      Bereits seit 2020 hat Continental den weltweiten Strombezug für die eigene Produktion vollständig auf erneuerbare Quellen umgestellt. Bis 2040 wird die gesamte eigene Produktion klimaneutral sein und bis spätestens 2050 visiert Continental vollständige Klimaneutralität entlang der gesamten Wertschöpfungskette an – gemeinsam mit ihren Partnern und in den jeweiligen Geschwindigkeiten ihrer Kunden, Industrien und Märkte.

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