Tasten aus dem Nichts: Continental zeigt funktionale Oberflächen fürs Cockpit der Zukunft
- 3D-Bedienelemente Morphing Controls werden erst bei Bedarf sichtbar
- So wenig Tasten wie möglich, so viel Funktion wie nötig: Einfache Bedienung dank Näherungssensorik, Krafterkennung und haptischer Rückmeldung
- Continental präsentiert Morphing Controls erstmals auf 300-Jahrfeier am Standort Vinnhorst
Hannover/Babenhausen, 7. Juni 2018. Es ist ein Blick in die Zukunft des Automobils: Aus der eleganten Oberfläche einer Armaturentafel treten beleuchtete Tasten hervor, sobald sich die Hand des Fahrers der Oberfläche nähert. Wo gerade noch glattes Kunstleder für eine aufgeräumte, edle Optik sorgte, leuchten nun dreidimensionale Tasten. Hat der Fahrer die gewünschte davon erfolgreich betätigt, spürt er zur Bestätigung einen kurzen Impuls. Sobald er seine Hand zurückzieht, verschwinden die Tasten wieder spurlos hinter der Oberfläche. Mit diesen „Morphing Controls“ (Gestalt annehmende Bedienelemente) erfüllt das Technologieunternehmen Continental für die Mensch-Maschine-Interaktion eine bisher oft widersprüchliche Anforderung im Fahrzeuginneren: mit so wenig Tasten wie möglich, so viele Funktion so leicht bedienbar machen wie möglich.
Technisches Highlight der Oberflächentechnologie
„Dank sich verändernder Oberflächen machen Morphing Controls verschiedene Funktionen je nach Bedarf und Fahrsituation bedienbar. Damit können wir die Fahrerablenkung deutlich reduzieren. Die minimalistische Armaturentafel wirkt dennoch harmonisch und bietet jederzeit die volle Kontrolle“, sagt Dr. Frank Rabe, Leiter der Continental-Geschäftseinheit Instrumentation & Driver HMI.
Das dehnbare und lichtdurchlässige Morphing Control Material mit der optischen und haptischen Anmutung von Premium-Kunstleder stammt aus der Entwicklung der Oberflächenspezialisten im Continental-Konzern. Die verwendete Folie erlaubt dank einer minimalen Streuwirkung eine sehr präzise und konturgenaue Abbildung der beleuchteten Symbole bei gleichzeitig hoher Beleuchtungsintensität und homogener Ausleuchtung. Im deaktivierten Zustand werden sowohl die Symbole als auch die mechanischen Elemente für die Insassen gänzlich unsichtbar und unfühlbar.
Hinter der Oberfläche steckt mehr, als das Auge sieht
Bedienelemente, die erst bei Bedarf Gestalt annehmen, helfen, harmonische Cockpits „aus einem Guss“ zu gestalten. Dazu ist eine Kombination aus Materialinnovation, Sensorik, Elektronik und Elektromechanik erforderlich: Eine bewährte kapazitive Näherungssensorik hinter der Oberfläche der Armaturentafel erkennt die menschliche Hand und löst damit die Aktivierung der Tasten aus. Diese schieben sich durch das reversibel dehnbare, mehrschichtige Oberflächenmaterial nach vorne. Weil das Material lichtdurchlässig ist, kann die Funktion der Tasten durch LED-Beleuchtung angezeigt werden. Der Fingerdruck des Fahrers wird gemessen und bei ausreichender Kraft ein haptisches Signal ausgelöst – ebenfalls ein bereits in der Serie bewährtes Prinzip.
Der Fahrer erhält dadurch die Rückmeldung, dass er die Funktion erfolgreich betätigt hat. Mit diesem Verfahren lassen sich Morphing Controls nahezu blind bedienen. Zieht der Fahrer seine Hand zurück, verschwinden auch die Tasten wieder hinter der Oberfläche. Zurück bleibt edles Kunstleder und ergonomisch gesehen eine homogene Oberfläche ohne jegliche Ablenkungswirkung.
300 Jahre Tradition: von der „Wachstuchmacherey“ zu Morphing Controls
„Ruhige Oberflächen im Fahrzeuginneren bewirken wenig Ablenkung für das Auge. Gleichzeitig ist die Bedienung durch die Näherungssensorik, die Krafterkennung und haptische Rückmeldung denkbar einfach“, sagt Dr. Dirk Leiß, Leiter des Continental-Geschäftsbereichs Benecke-Hornschuch Surface Group. Der erste Demonstrator für die neuen Bedienelemente zeigt klassische Drucktaster („Knöpfe“). Genauso gut lassen sich aber auch Schieberegler damit realisieren. „Außerdem sind Morphing Controls ein modulares Konzept, das sich ebenso für die Türverkleidung oder den Dachhimmel eignet“, so Leiß weiter.
Die Morphing Controls gehören zu den technischen Highlights der Oberflächentechnologie und werden im Rahmen der 300-Jahrfeier des Geschäftsbereichs am Standort Vinnhorst (nördliches Hannover) erstmalig einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Der Geschäftsbereich für Oberflächenmaterialien geht auf das Gründungsjahr 1718 (Hannover) zurück. Damals als „Wachstuchmacherey“ gegründet, hat sich der Geschäftsbereich im Laufe seiner 300-jährigen Geschichte zu einem hoch innovativen Spezialisten für Oberflächenmaterialien im Automobilbereich und in der Industrie entwickelt. Das runde Jubiläum wird nun unter dem Motto „300 Years – Ideas Beyond Surfaces“ im Werk Vinnhorst gefeiert.
Sebastian Fillenberg
Leiter Externe Kommunikation
Continental Automotive
Sébastien Bonset
Media & PR Manager, Media Coordination APAC
ContiTech