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      Mobilitätsstudie 2016 - Software
      Pressemeldung
      21. September 2016

      Logistikbranche wünscht sich statt Software-Dschungel klar strukturierte und universelle Lösungspakete

      • Standardisierung statt stark herstellerbezogener Systeme gefordert
      • Besonderer Fokus auf Datensicherheit bei gleichzeitiger Transparenz der Daten
      • Continental-Mobilitätsstudie macht Bedarf nach breiter Echtzeitinformation deutlich

      Hannover, im September 2016. Software ist das neue Rad der Industrie – aber in der Logistikbranche rollt dieses Rad offenbar noch nicht wirklich rund: Eine Fülle unterschiedlichster Standards, Schnittstellen und Systeme sorgt laut „Continental-Mobilitätsstudie 2016“ am Markt für Unübersichtlichkeit und Überforderung. Als eine Konsequenz fürchtet mehr als jeder zweite der in der Studie befragten Logistiker, dass die Branche beim Thema Digitalisierung den Anschluss verlieren könnte. Jeder Fünfte kann in der Digitalisierung keine Chancen für die Branche erkennen. Jeder elfte Logistiker sagt gar, er könne sich unter Digitalisierung nichts vorstellen.

      „Zu teuer, zu groß, zu schwerfällig, zu rechenzentrenlastig, nicht mobilfähig, nicht useroptimiert, Insellösungen“, wird das Angebot kritisiert. „Das bedeutet für uns, dass wir für jeden Kunden eine eigene Anpassung und eine Software-Lösung finden müssen. Der Versuch, unterschiedlichste Transport-Management-Software zu vereinheitlichen, scheiterte kläglich“, beschreibt ein Experte. Anbieter müssten einheitliche, passgenaue Standards und herstellerunabhängige Kompatibilität bereitstellen. „Wir erwarten Neutralität und universelle Einsetzbarkeit. Das schließt ein, dass man auch für andere Hersteller offen ist“, heißt es in der Studie und: „Wir schätzen die Unabhängigkeit. Erwünscht sind neutrale Drittanbieter mit Fokus auf Logistik und Realitätsnähe.“

      Aktuell haben lediglich 25 Prozent der Befragten Software-Lösungen für Flottenmanagement auf ihrer Wunschliste. Auf Platz 1 stehen mit je 66 Prozent kraftstoffsparende Technologien und Fahrerassistenzsysteme. Aber auch das Tracking einzelner Güter oder Software für die Logistiksteuerung werden als wichtig erachtet. In China wird dabei die Bedeutung tendenziell höher eingeschätzt als in Deutschland. Knapp die Hälfte der Unternehmen hat derartige Software gar nicht im Einsatz, dies gilt vor allem für kleine Unternehmen. „Fuhrparkmanagement ist noch nicht im Einsatz. Bei einem gemischten Fuhrpark aus gekauften und geleasten Fahrzeugen sowie von Subunternehmen hat das aber eine hohe Relevanz“, sagt ein Fuhrpark-Manager.

      Wesentlich höhere Akzeptanz finden bereits Softwareanwendungen mit direktem Fahrerbezug: 61 Prozent der befragten Logistik-Experten halten Software für das Fahrerverhalten für sehr wichtig, 66 Prozent sind es bei Software für den Einsatz der Fahrer und 85 Prozent bei Software für den Komfort des Fahrers. Allerdings nutzen rund ein Drittel der Unternehmen auch solche Anwendungen nicht. Wo Anwendungen im Einsatz sind, überwiegt die Zufriedenheit.

      „Uns ist wichtig, den Gebrauch des Fahrzeugs zu monitoren. Uns kommt es nicht darauf an, die Person des Fahrers zu monitoren, sondern eher die Fahrsituationen“, sagte dazu ein Experte in der Studie. „Intuitivere Lösungen, Bilder oder Signale, die zeigen, wie ich besser fahren könnte und die gleichzeitig Anreize schaffen, dass der Fahrer dies auch tut“, wünscht sich ein anderer.

      Interessant seien Anwendungen, die den Datenfluss zwischen Lastwagen, Trailer und Plattformen verbessern. „Da müssen drastische Verbesserungen und verbesserte Lösungen her, sonst bremst die gegebene Verkehrsrealität die Verbesserungen aus. So ist zum Beispiel die Verarbeitung von Realtime-Informationen zu langsam und zu schlecht. Die Hersteller halten wichtige Fahrzeugdaten in der „Extern-Telematik“ zurück, das heißt die Analysen sind nur für die eigenen Fahrzeuge gut und funktionieren in Fremdfabrikaten oder im Zusammenspiel mit Fremdfabrikaten nicht zufriedenstellend“, heißt es in der Studie.

      Eine besondere Aufgabe sehen die Logistiker in der intelligenten Vernetzung aller Prozessabschnitte: „Momentan werden einzelne Prozessabschnitte optimiert. Die letzte Meile ist schon sehr gut vernetzt. Aber die Effizienz und vor allem der Nutzen für den Endkunden müssen noch gestärkt werden.“

      Ein hohes Augenmerk liegt auf der Sicherheit von Kunden- und Unternehmensdaten sowie von Fahrzeugen und der Ware selbst. „Wir transportieren sehr viele wertvolle Güter. Wir müssen auf allen Ebenen für Sicherheit sorgen“, heißt es in der Studie. Dies ist den Nutzfahrzeug-Herstellern voll bewusst: „Aktuell ist die Kommunikation quasi eine ,Oneway-Kommunikation‘ aus dem Lkw. Künftig wird sich der Datentransport in den Lkw verstärken, spätestens dann wird die Softwaresicherheit enorm wichtig. Wenn man künftig zum Beispiel bewusst einen Lkw von außen stilllegen und ausschalten kann, dürfen keine Gefährdungen entstehen“, zitiert die Studie den Experten eines Herstellers.

      Mit der „Mobilitätsstudie 2016 – Der vernetzte Truck“ legt das führende Technologieunternehmen Continental seine inzwischen vierte Mobilitätsstudie vor. Das Markt- und Sozialforschungsinstitut infas befragte Logistiker, Spediteure, Flottenbetreiber sowie Fernfahrer in Deutschland und China. Im Fokus stehen die Herausforderungen, die für die Logistikbranche durch Digitalisierung und Vernetzung entstehen.

      Zahlen, Daten, Fakten rund um Software:

      Das Marktpotenzial für neue Hardware durch das autonome Fahren wird bis zum Jahr 2030 auf rund 40 Milliarden US-Dollar geschätzt. Das von Software liegt bis 2030 bei 20 Milliarden US-Dollar.

      Quelle: http://de.statista.com/statistik/daten/studie/453975/umfrage/autonome-fahrzeuge-marktpotenzial-hard-und-software-bis-2030/

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