Gewinner der Continental Challenge für Polymer-Recycling-Lösungen gekrönt
- Das junge Unternehmen Low Sulphur Fuels aus Großbritannien präsentierte ein einzigartiges Verfahren für das Recycling von vorsortierten Kunststoffen sowie von Altreifen und Gummiprodukten.
- Erfolgreiche zweite Zusammenarbeit mit dem Innovation Network for Advanced Materials (INAM).
- Continental plant, gemeinsam mit den Gewinnern das Konzept weiterzuentwickeln und die Möglichkeiten für eine industrielle Nutzung zu erforschen.
Hannover, 16. Dezember 2021. Continental freut sich, den Gewinner der zweiten Continental Challenge für nachhaltige Materiallösungen bekannt zu geben: Low Sulphur Fuels (LSF), ein junges Unternehmen aus Amersham (Großbritannien), setzte sich gegen mehr als 50 Teilnehmer aus der ganzen Welt durch. Jurypräsident Dr. Jens Högermeier, Leiter Advanced Technology Development des Geschäftsbereichs ContiTech, begründet die Entscheidung: „Mit unseren Challenges wollten wir nachhaltige Materiallösungen für den industriellen Einsatz finden. Die Innovatoren von Low Sulphur Fuels haben ein überzeugendes Verfahren entwickelt mit dem Potenzial, einige der offenen Fragen im Kunststoff- und Gummi-Recycling zu lösen.“
Die preisgekrönte Idee von LSF recycelt mechanisch sortierte Kunststoffe, Altreifen und Gummiprodukte sowie Altöle durch ihren „Fast Electrochemical Process“ (FEP). Bei diesem Oxidationsprozess in einem geschlossenen Kreislauf wird das Ausgangsmaterial zunächst bis zur Gasphase erhitzt und dann mit einem firmeneigenen Elektrolyt zur Reaktion gebracht. Das Destillat wird anschließend abgetrennt und gewaschen. Das Ergebnis ist ein schwefelarmes Destillat, Broad-Range-Naphtha sowie Rohruß, das dann als Ausgangsmaterial für die Chemie-, Automobil- und andere Industrien verwendet werden können. „Wir sind sehr glücklich, dass wir den Materialexperten von Continental das Potenzial von FEP erfolgreich demonstrieren konnten und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit bei nachhaltigen Recycling-Lösungen“, kommentiert Glenn Halliday, Mitbegründer und COO von LSF, den Gewinn des Wettbewerbs.
Continental Challenge findet weltweit Beachtung
Insgesamt hatten sich mehr als 50 internationale Start-ups und Universitätsinstitute für die zweite Continental Challenge beworben, bei der der Fokus auf chemischen Polymer-Recyclinglösungen für technische Kunststoffe lag. Nachdem diese Zahl auf zunächst 13 Ideen reduziert worden war, nahm ein Gutachterteam aus allen Geschäftsbereichen von Continental die eingereichten Konzepte und Verfahren genau unter die Lupe, bevor diese Shortlist wiederum auf vier Finalisten eingegrenzt wurde. Diese vier Hoffnungsträger hatten dann die Chance, ihre Idee online vor mehr als 30 Materialexperten um Dr. Jens Högermeier, Dr. Daniel Biensfeld (Leiter Innovationsfeld Nachhaltige Materialien) und Dr. Steffen Wietzke (Leiter Innovationsfeld Thermoplasten) zu präsentieren.
Federführend bei der Durchführung dieser Continental Challenge und der Ermittlung der vielversprechendsten Konzepte für die Shortlist war erneut der Continental Partner INAM Berlin. „Wir haben uns sehr über die vielen interessanten Einsendungen aus aller Welt gefreut“, sagte Oliver Hasse, Geschäftsführer von INAM, über die zweite Kooperation mit Continental. „Wir sind davon überzeugt, dass Continental die Innovatoren dabei unterstützen kann, ihre fortschrittlichen und innovativen Produkte zur Marktreife zu bringen und damit bahnbrechende Lösungen für die Nachhaltigkeits-Herausforderungen unserer Zeit anzubieten.“
Recycling ist wesentlicher Bestandteil einer nachhaltigen Materialentwicklung
Die Continental Challenge ist eine der zahlreichen Initiativen, die das Technologieunternehmen im Rahmen seiner umfassenden Nachhaltigkeits-Roadmap gestartet hat. Continental hat sich für die Umsetzung einer der umfassendsten Nachhaltigkeits-Roadmaps im Automobilzulieferbereich entschieden und ebnet damit den Weg für einen neuen, globalen Branchen-Benchmark mit vollständiger Klimaneutralität entlang der Wertschöpfungskette. Auf dem Weg in eine nachhaltige Wirtschaft mit 100 Prozent Klimaneutralität, 100 Prozent emissionsfreier Mobilität und emissionsfreien Industrien, 100 Prozent Kreislaufwirtschaft und 100 Prozent verantwortungsvoller Wertschöpfungskette bis spätestens Ende 2050 umfasst das Programm nicht nur die eigene Produktion, sondern konzentriert sich bewusst auch auf die Vorstufen und das End-of-Life-Recycling der Produkte. „Deshalb hat das Recyclingverfahren von LSF aus unserer Sicht das ganzheitlichste Potenzial für den industriellen Einsatz“, so Dr. Steffen Wietzke abschließend.
Mit dem Gewinn der Continental Challenge hat LSF nun einen Branchenexperten als Partner gefunden. Gemeinsam mit den Materialexperten von Continental werden sie die Lösung für eine mögliche gemeinsame Entwicklung sowie ein mögliches industrielles Upscaling evaluieren.
Mehr über Low Sulphur Fuels und seine Lösungen erfahren Sie hier.
Sébastien Bonset
Media & PR Manager, Media Coordination APAC
ContiTech