Datenschutz ist keine Sonderausstattung
- Das Technologieunternehmen Continental adressiert Forderungen der Endkunden im Hinblick auf vernetzte Dienste
- CEO Dr. Elmar Degenhart anlässlich des Europäischen Datenschutztages: „Daten verpflichten! Datenschutz ist für uns als Technologieunternehmen essenziell.“
- Eine rasche Umsetzung des neuen Industriestandards für Cybersecurity ist erforderlich
Hannover, 28. Januar 2019. Autofahrer in Deutschland, den USA, China und Japan setzen auf Angebote und Services, die auf einer Digitalisierung der Fahrzeuge beruhen. Das ist ein Ergebnis der jüngsten Continental-Mobilitätsstudie. Wichtig ist den Befragten jedoch bei neuen Mobilitätsdiensten der Schutz persönlicher Daten: Nicht einmal jeder zweite Autofahrer würde persönliche Fahrdaten beispielsweise mit seiner Versicherung teilen.
„Daten verpflichten! Der Schutz von Daten ist für uns als Technologieunternehmen, unsere Produkte, Dienste und Arbeitsabläufe essenziell. Nur diese Grundhaltung stärkt langfristig das Vertrauen der Kunden und Verbraucher in neue, datenbasierte Mobilitätsdienste“, sagte der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Elmar Degenhart anlässlich des Europäischen Datenschutztages am 28. Januar 2019. „Für unsere Produkte, unsere Dienste und Arbeitsabläufe gelten 365 Datenschutztage im Jahr. Datenschutz ist keine Sonderausstattung!“ Anonymisierte Daten der Continental-Systeme aus dem realen Fahrzeugalltag nutzt Continental, um zukünftige Funktionen sicherer, sauberer und intelligenter zu gestalten. „Das kommt Verkehrsteilnehmern und Umwelt zugute“, ergänzte Degenhart.
Auf Initiative des Europarats wurde 2006 der Datenschutztag in Europa ins Leben gerufen. Er erinnert an die 1981 verabschiedete Europaratskonvention 108. Diese Konvention verpflichtet die Unterzeichnerstaaten, bei der automatisierten Datenverarbeitung Rechte und Grundfreiheiten in Bezug auf personenbezogene Daten zu gewährleisten.
„Integrität, Vertraulichkeit und Verfügbarkeit von Daten sowie Sicherheit, Schutz und Sparsamkeit im Umgang mit Daten sind Grundprinzipien des Continental-Geschäfts. Deshalb haben wir beispielsweise unseren Mitarbeitern die Nutzung bestimmter Social-Media-Anwendungen wie ‚WhatsApp‘ im weltweiten Unternehmensnetzwerk untersagt, denn nach unserer Einschätzung weisen diese Dienste Datenschutzdefizite auf“, erklärte Degenhart.
Datenschutz und Datensicherheit gehen Hand in Hand
Daten- und Informationssicherheit sind Voraussetzungen für Datenschutz im Auto. Dies gilt umso mehr, als künftig nahezu alle Neufahrzeuge mit dem Internet verbunden sein werden. Degenhart fordert deshalb eine schnellstmögliche Umsetzung des neuen Industriestandards für Cybersecurity (ISO/SAE 21434 „Road Vehicles – Cybersecurity Engineering“). Der neue Standard erfasst den Lebenszyklus von Fahrzeugen von der Entwicklung über die Produktion, Softwareaktualisierungen und eine schnelle Reaktion bei neuen Cybersecurity-Erkenntnissen und bis zu einer sicheren und datenschutzgerechten Außerbetriebnahme. „Als Voraussetzung für den Datenschutz muss der Datenverkehr des Autos genauso sicher sein wie modernes Onlinebanking“, betonte Degenhart.
„‚Privacy und Security by Design‘ ist für uns in der Entwicklung von Hard- und Software ein Grundprinzip geworden. Schon in der Entwicklungsphase sind alle Schnittstellen elektronischer Systeme im Auto abzusichern, Datenflüsse sind genaustens zu betrachten und den Fahren und Nutzen ist eine Kontrolle zu ermöglichen“, erklärte Stefan Römmele, Leiter Strategie und Vorentwicklung für Security und Privacy (Informationssicherheit und Datenschutz) bei Continental. „Schließlich müssen nicht nur die vernetzten Geräte einzeln und im Verbund sicher sein. Auch eine datenschutzkonforme Verwendung von personenbezogenen Daten ist jederzeit zu gewährleisten und das über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs.“
Continental setzt sich dafür ein, dass alle Funktionen im Auto kontinuierlich überwacht werden und in regelmäßiger Folge Sicherheitsupdates erhalten. Dabei kommt auch die Continental-Technologie für sichere drahtlose Softwareaktualisierungen („Over-the-Air“) zum Einsatz. Die Lebensdauer der hierfür notwendigen Softwareschlüssel ist so kurz gewählt, dass sie in der Zeit ihrer Gültigkeit fälschungssicher sind. Jedes Fahrzeug verfügt über eigene digitale Schlüssel. Aber: „Wie für das eigene Haus, die Wohnung und den Laptop gilt, dass selbst ausgefeilte Sicherheitssysteme keinen absoluten Schutz garantieren können. Alle Systeme müssen regelmäßig auf ihre Wirksamkeit hin überprüft werden“, erläuterte Römmele.
Das Technologieunternehmen erwirtschaftet bereits heute 60 Prozent seines Automotive-Umsatzes mit Sensorik, Elektronik und softwarebasierten Produkten. Dabei nimmt auch der Anteil der vernetzten Dienste im Reifen- und Industriebereich kontinuierlich zu. Ein großes internationales Team von Spezialisten kümmert sich dabei um das Thema Informationssicherheit und Datenschutz. Dazu gehören die Experten der Unternehmenstochter Elektrobit, deren Tochter PlaxidityX (ehemals Argus Cyber Security Ltd.) in Tel Aviv und das Continental Security & Privacy Competence Center.
Der Schutz persönlicher Daten im Straßenverkehr war auch Bestandteil der jüngsten Continental-Mobilitätsstudie 2018. Dafür hat das Markt- und Sozialforschungsinstitut infas im Auftrag des Technologieunternehmens Autofahrer repräsentativ in Deutschland, den USA, Japan und China befragt. Darüber hinaus wurden Experten aus Wissenschaft und Automobilindustrie interviewt. Die Studie ist damit eine der weltweit umfassendsten ihrer Art zu Mobilitätsbedürfnissen und Technologietrends im automobilen Straßenverkehr.