Continental erreicht Jahresziele
- Viertes Quartal wie erwartet mit stabiler operativer Entwicklung
- Jahresumsatz steigt auf etwa 44,4 Milliarden Euro (organisches Wachstum: rund 3 Prozent)
- Bereinigtes operatives Jahresergebnis: rund 4,1 Milliarden Euro (Marge: rund 9,2 Prozent)
- Free Cashflow mit rund 1,8 Milliarden Euro höher als erwartet
- Prognose 2019: Konzernumsatz rund 45 bis 47 Milliarden Euro bei konstanten Wechselkursen, bereinigte EBIT-Marge rund 8 bis 9 Prozent
- Rechtliche Verselbstständigung der Division Powertrain erfolgreich vollzogen
Hannover (Deutschland), Detroit (USA), New York (USA), 14. Januar 2019. Continental hat ihre Ziele für das abgelaufene Geschäftsjahr erreicht. Trotz rückläufiger Automobilmärkte konnte das Technologieunternehmen weiter profitabel wachsen. Wie das DAX-Unternehmen mitteilte, sei die operative Entwicklung im vierten Quartal erwartungsgemäß verlaufen. Getragen wurde das Schlussquartal unter anderem vom starken Absatz mit Winterreifen sowie der positiven Marktentwicklung im nicht auf den Fahrzeugbau bezogenen Industriegeschäft.
Zum Jahresanfang hat das DAX-Unternehmen darüber hinaus wie angekündigt die rechtliche Verselbstständigung seiner Antriebssparte planmäßig vollzogen. Bis Mitte des Jahres soll die neue rechtliche Einheit für einen möglichen Teilbörsengang vorbereitet werden.
„Wir haben ein solides Ergebnis erzielt. Unsere angepassten Jahresziele haben wir erreicht. Wir wachsen weiter profitabel. Die Abwärtsbewegung der Automobilmärkte hat sich im vierten Quartal wie befürchtet noch einmal deutlich verschärft. Dies in Kombination mit den tiefgreifenden Veränderungen in unseren Industrien verlangsamt unser Wachstumstempo“, erläuterte der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Elmar Degenhart das vorläufige Jahresergebnis. „Vor diesem Hintergrund ist die starke Leistung unserer rund 244.000 Beschäftigten bei Continental weltweit umso beachtlicher. Im Namen des gesamten Vorstands bedanke ich mich dafür und für das große Engagement unseres Teams im Jahr 2018.“
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der internationale Technologiehersteller in seinen Bereichen Auto und Reifen sowie im Industriegeschäft weltweit mit einem Konzernumsatz von rund 45 bis 47 Milliarden Euro bei konstanten Wechselkursen und einer bereinigten EBIT-Marge von rund 8 bis 9 Prozent. Der Prognose von Continental liegt unter anderem die Annahme zugrunde, dass im Jahr 2019 das weltweite Produktionsvolumen von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen ungefähr auf Vorjahresniveau liegen wird.
Continental legt am 7. März 2019 vorläufige Geschäftszahlen für das Jahr 2018 im Rahmen ihrer digital übertragenen Jahrespressekonferenz vor.
Continental wächst im vierten Quartal erneut stärker als der Markt
Nach vorläufigen Eckdaten liegt das berichtete Umsatzwachstum für das Gesamtjahr 2018 bei rund 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (organisches Wachstum: rund 3 Prozent). Der Konzernumsatz legte damit auf etwa 44,4 Milliarden Euro zu. Die bereinigte EBIT-Marge beläuft sich auf rund 9,2 Prozent, was einem bereinigten operativen Ergebnis von rund 4,1 Milliarden Euro entspricht. Im vierten Quartal erzielte Continental einen Umsatz von rund 11,25 Milliarden Euro und lag damit auf Niveau des vergleichbaren Vorjahresquartals. Das bereinigte EBIT liegt im Schlussquartal 2018 bei rund 1,1 Milliarden Euro, die bereinigte EBIT-Marge bei rund 9,7 Prozent. Der Free Cashflow, bereinigt um Akquisitionen und die Dotierung der US-Pensionsverpflichtungen, liegt bei rund 1,8 Milliarden Euro und damit über den Erwartungen.
Bereinigt um Konsolidierungskreis- und Wechselkursveränderungen liegt das Umsatzwachstum von Continental im abgelaufenen Geschäftsjahr bei rund 3 Prozent. Dieser positiven Entwicklung standen die wie befürchtet eingetretenen, weiteren Rückgänge der weltweiten Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeuge entgegen. Diese lagen auf Basis vorläufiger Daten im Jahr 2018 bei minus 1 Prozent. Auch im vierten Quartal 2018 entwickelte sich die globale Produktion rückläufig, nach vorläufigen Daten um minus 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.
Vorsichtiger Marktausblick
Die rückläufige Marktentwicklung wird sich nach Ansicht von Continental aller Vorrausicht nach im ersten Halbjahr 2019 unverändert fortsetzen. „Gründe dafür sind vor allem die weiterhin schwache Nachfrage in China, der Handelsstreit zwischen USA und China sowie weiter geringere Abrufzahlen in Folge der WLTP-Umstellung in Europa. Hinzu kommt die allgemeine Brexit-Unsicherheit“, erläuterte Continental-Finanzvorstand Wolfgang Schäfer den Marktausblick.
Im zweiten Halbjahr erwartet das Unternehmen ein leichtes Marktwachstum im Vergleich zu der niedrigen Vorjahresbasis: „Für das Geschäftsjahr 2019 rechnen wir mit einem Produktionsvolumen von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen auf Vorjahresniveau“, so Schäfer.
Jahresprognose künftig in Bandbreiten
„Wir haben uns entschieden, unsere Erwartung an die Geschäftsentwicklung von nun an wie branchenüblich in Bandbreiten anzugeben“, sagte Schäfer. Grund hierfür ist, dass es sehr viel schwieriger geworden ist, die Entwicklung eines zunehmend volatilen Marktumfeldes punktgenau abzuschätzen. „In Phasen solch tiefgreifenden, technologischen Wandels in der Automobilindustrie wie derzeit und eines zunehmend mehrdeutigen, unsicheren wirtschaftlichen Umfeldes suggerieren punktgenaue Prognosen eine Genauigkeit, die sie schlicht nicht mehr haben können“, führte Schäfer aus.
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Continental konzernweit einen Umsatz von rund 45 bis 47 Milliarden Euro bei konstanten Wechselkursen und eine bereinigte EBIT-Marge von rund 8 bis 9 Prozent.
Verselbstständigung des Antriebsbereichs erfolgreich vollzogen
Am 1. Januar 2019 hat Continental, wie angekündigt, die rechtliche Verselbstständigung seiner Sparte für Antriebstechnologien, der Division Powertrain, planmäßig vollzogen. Bis Mitte des Jahres soll die neue rechtliche Einheit, deren neuer Name in Kürze bekanntgegeben wird, für einen möglichen Teilbörsengang vorbereitet werden. Dieser Schritt ist Teil einer der größten organisatorischen Umbauten in der Unternehmensgeschichte des Technologieunternehmens. „Nach diesem ersten wichtigen Meilenstein unserer Neuaufstellung arbeiten wir jetzt mit voller Kraft daran, den ab Mitte des Jahres möglichen Teilbörsengang unseres erfolgreichen Antriebsgeschäfts vorzubereiten“, zeigte sich Degenhart zufrieden.
Die Neuaufstellung sieht die Bildung einer Holding-Struktur der Continental AG unter der neuen Dachmarke „Continental Group“ vor. Sie wird von drei geschäftlichen Säulen getragen. Dazu zählen „Continental Rubber“, „Continental Automotive“ und „Powertrain“. Die Berichtsstruktur und die neuen Bezeichnungen sollen ab 2020 angewendet werden.
„Unsere Neuaufstellung ist die Antwort auf die tiefgreifenden Veränderungen in der Automobilindustrie und die damit verbundenen Herausforderungen“, sagte Degenhart. Continental bieten sich große Wachstumspotentiale durch neue Technologien, größere Kundenaufträge und neue Chancen in den Bereichen Softwarelösungen und Dienstleistungen. „Wir richten unsere Organisation frühzeitig neu aus auf die technologischen Herausforderungen und die sich verändernden Marktbedürfnisse. Wir fokussieren uns auf unsere Kompetenzen und programmieren Continental damit auf eine erfolgreiche Zukunft“, fügte er hinzu.
Dr. Elmar Degenhart
Vorstandsvorsitzender Continental AG
Wolfgang Schäfer
Mitglied des Vorstands, Finanzen, Controlling, Compliance, Recht und IT, CFO