Continental und CLAAS testen gemeinsam intelligente Riemen für mehr Effizienz und Sicherheit bei der Ernte
- Technologieunternehmen entwickelt neuen, intelligenten Antriebsriemen für Mähdrescher
- Sensorbasierte Zustandsüberwachung erhöht Betriebssicherheit von Landmaschinen und ermöglicht Servicepartnern proaktive Servicemaßnahmen im Bedarfsfall
- Maschinenbetreiber und Landwirte können die Betriebssicherheit ihrer Fahrzeuge erhöhen, Händler erhalten Transparenz über Ersatzteilbedarf
Hannover, 26. August 2019. Das Technologieunternehmen Continental und der Landmaschinenhersteller CLAAS testen gemeinsam einen neuen, intelligenten Antriebsriemen für Mähdrescher. Continental geht damit einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Digitalisierung und Vernetzung in der Landwirtschaft und treibt den Trend zum Smart Farming aktiv voran. Datentechnologie und intelligente Systeme werden dabei in Antriebsriemen integriert und sorgen so für einen effizienten und umweltbewussten Ernte- und Arbeitsprozess. Zukunftsthemen wie vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance) oder Zustandsüberwachung (Condition Monitoring) werden dabei zunehmend Realität.
CLAAS testet intelligenten Riemen auf dem Feld und im Labor
Mit dem Landmaschinenhersteller CLAAS hat Continental einen etablierten Partner an der Seite, der den neuen Riemen auf Herz und Nieren getestet hat. „Durch dieses digitale Riemen-Konzept können ungeplante Ausfallzeiten der Landmaschine vermieden werden. Das spart Zeit, Material und Kosten. Unsere Händler können zukünftig proaktiv auf Kunden zugehen und notwendige Servicetermine frühzeitig festlegen“, sagt Maik Zeuner, der bei CLAAS die Entwicklung für Antriebe leitet. „Bei dem Predictive Maintenance-Ansatz sorgen die Sensoren im Riemen dafür, dass wir mögliche Defekte schon erkennen, bevor sie eintreten, da der Riemen permanent überwacht wird. Das gibt allen Beteiligten sehr viel mehr Spielraum und Sicherheit.“ Bislang konnte die Überprüfung des Riemens nur nach vorgegebenen Zeiten oder bei Auffälligkeiten erfolgen – nicht aber während des Betriebs. „Der neue intelligente Breitkeilriemen wird dies zukünftig ermöglichen. Die Vernetzung der gesamten Sensordaten wird der entscheidende Vorteil von Predictive Maintenance sein“, ergänzt Thorsten Schwefe, bei Continental zuständiger Key Account Manager für Antriebsriemen im Agrarsektor.
Seine Robustheit und Langlebigkeit hat der Riemen vorher bereits bewiesen: Während der Ernte hat er rund 22 Millionen Biegewechsel problemlos überstanden. In der gesamten Felderprobung wurden Messdaten über 4220 Hektar gesammelt. Die Elektronik der Riemen hat dabei über 140 Millionen Biegewechsel überstanden. Dieser Blick in die Zukunft hat nichts Magisches oder Zufälliges: die Auswertung der Daten liefert konkrete Aussagen über den Zustand des Riemens und der Beanspruchung vor- und nachgelagerter Komponenten. Ein wichtiger Aspekt, denn nicht selten gibt es bei Defekten eines Riemens eine Art Domino-Effekt, bei dem andere Komponenten in Mitleidenschaft gezogen werden. „Dieses Risiko können wir mit dem intelligenten Riemen deutlich reduzieren“, betont Schwefe.
Prävention heißt das Motto in der modernen Landwirtschaft. Störungen und Defekte in Maschinen und Fahrzeugen im Vorfeld erkennen und geplante Maßnahmen ergreifen – das sind für Landmaschinenhersteller, Lohnunternehmer und Landwirte ausschlaggebende Faktoren, um effizient zu arbeiten. Continental unterstützt diese Prozesse mit einem Breitkeilriemen mit integriertem Sensor. Dieser sendet zustandsbezogene Daten an einen in der Landmaschine installierten Empfänger. Dort werden die Daten erfasst, in die Continental-Cloud gesendet und durch einen Algorithmus interpretiert. „So können wir sehen, ob ein Riementrieb aktuell überlastet ist und Maschineneinstellungen angepasst werden müssen – und das in Echtzeit. Wir können künftig zudem Vorhersagen für die Wartung und über den Zeitpunkt des Austausches treffen“, sagt Schwefe. „Mit dieser Lösung betreten wir Neuland in der Branche. Datenbasierte Zustandsinformationen von Antriebsriemen waren bislang in der Landwirtschaft nicht üblich.“
Kurze Erntezeit als Herausforderung
Die Zuverlässigkeit der Landmaschinen ist umso wichtiger, da die Erntezeitintervalle generell relativ kurz sind – bei Getreide beispielsweise rund acht Wochen im Jahr. In dieser Zeit müssen Mähdrescher & Co. reibungslos und störungsfrei laufen, sonst kommt es zu Engpässen in der gesamten Prozesskette. „Mit der Transparenz, die unser intelligenter Riemen in Zukunft bieten wird, werden Maschinenbetreiber Kosten sparen und Landwirte ihren Umsatz steigern können. Dadurch, dass ein intelligenter Riemen die Zuverlässigkeit der Maschinen erhöht, können Ersatzteile gezielt und bis ins Detail planbar nachbestellt, geliefert und eingebaut werden“, so Schwefe. „Die Zeit ist reif für eine solche Lösung. Unsere Studien belegen, dass es seitens der Kunden einen hohen Bedarf an Condition Monitoring und Predictive Maintenance gibt, aber gleichzeitig eine relativ geringe Zufriedenheit mit den bisherigen Lösungen.“ Die Möglichkeit der Kostenkontrolle und auch der Zeitfaktor spiele dabei eine große Rolle.
So wird der intelligente Breitkeilriemen nicht nur die Betriebssicherheit der Landmaschinen erheblich erhöhen. Auch die Servicepartner und Hersteller werden dank der Technologie ihre Reaktionszeit, Verfügbarkeit und Dienstleistung umfassend optimieren können.
Auf der Weltleitmesse Agritechnica wird Continental vom 10. bis 16. November den Dialog mit Kunden suchen, um künftige, potenzielle Anwendungsmöglichkeiten zu diskutieren.
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Hier finden Sie alle Informationen zur Agritechnica.
Wolfgang Reinert
Head of Media & Public Relations
ContiTech