Continental investiert weiter in künstliche Intelligenz
- Continental erwirbt Minderheitsbeteiligung an israelischem Start-up Cartica AI, einem Softwareunternehmen im Bereich der künstlichen Intelligenz
- Cartica AI entwickelt Algorithmen zur Beschleunigung des maschinellen Lernens
- Die Beteiligung ist neben der eigenen Forschung und den Partnerschaften mit der Wissenschaft die dritte Säule der Aktivitäten im Umfeld der künstlichen Intelligenz
Hannover, Tel Aviv, 4. September 2019. Das Technologieunternehmen Continental hat eine Minderheitsbeteiligung an dem israelischen Start-up-Unternehmen Cartica AI erworben. Cartica AI entwickelt Software im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI). Mit den Lösungen von Cartica AI soll zukünftig das maschinelle Lernen im Bereich der Objekterkennung beschleunigt werden. Dadurch können Fahrzeugsysteme für das automatisierte und autonome Fahren in Zukunft schneller mit neuen Verkehrssituationen konfrontiert und so trainiert werden. Über die Höhe der Beteiligung haben die Vertragspartner Stillschweigen vereinbart.
Cartica AI arbeitet an Entwicklungsturbo für die Objekterkennung
Continental setzt bereits heute für die Objekterkennung für Fahrerassistenzsysteme auf Technologien aus dem Umfeld der künstlichen Intelligenz. So werden aus den Sensordaten und Bildern mithilfe der Software in den Fahrzeugsteuergeräten Objekte im Straßenverkehr erkannt. Auf dieser Umfelderkennung basiert im Anschluss die Berechnung der Fahrstrategie. Bislang müssen entsprechende Systeme für die Objekterkennung zu Anfang mit Unterstützung des Menschen aufwendig trainiert werden: Jede Verkehrssituation, jedes Objekt auf der Straße muss zu Beginn von einem Menschen klassifiziert und damit benannt werden. Gerade für sicherheitsrelevante Anwendungen ist das ein sehr zeitaufwendiger und kostenintensiver Prozess. Die KI-basierte Softwarelösung von Cartica AI erfordert viel weniger manuellen Input. Continental sieht eine große Chance, dass mithilfe der Cartica-AI-Software zukünftig neue Fahrzeugsysteme verschiedener Unternehmen und Hersteller schneller für den Einsatz auf der Straße vorbereitet werden können. So arbeitet Cartica AI an einem Entwicklungsturbo für die Objekterkennung für die gesamte Branche.
Venture Capital als dritte Säule der Continental-Aktivitäten bei künstlicher Intelligenz
„Cartica AI bietet die Chance für schnellere Serienreife von KI-Projekten im Automobilbereich. Es könnte eine Alternative sein zu langwierigen und aufwendigen menschlichen Sicherungsmaßnahmen im Bereich der Datenqualität beim maschinellen Lernen“, erläuterte Demetrio Aiello, Leiter des Forschungsbereichs Künstliche Intelligenz und Robotik bei Continental.
„Continental unterstreicht mit seinem Investment in Cartica AI die Strategie, eine ‚AI‑empowered company‘ zu werden. Hierfür setzen wir bereits auf unsere knapp 500 KI-Experten im Unternehmen. Zusätzlich haben wir mit unseren Partnerschaften mit internationalen Forschungsinstituten ein intensives Wissenschaftsnetzwerk im Bereich der KI etabliert. Die Beteiligung an Cartica AI als Risikokapitalgeber bildet nun die dritte Säule unserer Aktivitäten im Umfeld der KI. Hier fördern wir aussichtsreiche KI-Unternehmen“, schloss Aiello ab.
Schneller Einsatz von künstlicher Intelligenz im Straßenverkehr kann Sicherheit erhöhen
Die Minderheitsbeteiligung von Continental ist für das Technologieunternehmen gleichzeitig auch ein Zeichen an die gesamte Branche. Continental geht es um die Möglichkeit, die Cartica-AI-Software für die gesamte Fahrzeugindustrie zugänglich zu machen und so die schnelle Implementierung von KI-Technologien für die sichere Mobilität der Zukunft zu fördern. Dies ist zusammen mit der weltweiten Verbreitung von Fahrerassistenzsystemen aus Sicht von Continental ein Baustein für die Realisierung eines unfallfreien Straßenverkehrs in einem gesunden Ökosystem der Mobilität.