Continental beschließt Verselbstständigung von ContiTech und passt Vorstandsbesetzung an
- ContiTech wird als Spezialist für Materiallösungen mit starkem Industriefokus eigenständig agieren / Transaktionsform und genauer Zeitplan für Verselbstständigung werden im nächsten Schritt ausgearbeitet
- Continental wird ein fokussiertes globales Reifenunternehmen
- Nikolai Setzer, CEO: „Wir schaffen drei starke, unabhängige Champions, die ihr volles Wachstums- und Wertschaffungspotenzial als selbstständige Unternehmen entfalten werden“
- Dr. Ariane Reinhart, Vorständin für HR und Nachhaltigkeit sowie Arbeitsdirektorin, legt Vorstandsmandat vorzeitig zum 30. Juni 2025 nieder / Ulrike Hintze wird zum 1. Juli 2025 als Arbeitsdirektorin und verantwortlich für HR in den Vorstand berufen
Hannover, 8. April 2025. Der Continental-Vorstand hat heute die Verselbstständigung des Unternehmensbereichs ContiTech beschlossen. In der nun folgenden Vorbereitungsphase werden unter anderem die Analyse und Bewertung der infrage kommenden Transaktionsformen für eine Verselbstständigung erfolgen und der daraus abgeleitete Zeitplan für die Umsetzung erarbeitet. Darüber wird der Vorstand in einem nächsten Schritt entscheiden. Nach aktuellem Stand sieht Continental einen Verkauf von ContiTech als wahrscheinlichste Option an. Diese soll zeitlich nach dem Spin-off des Unternehmensbereichs Automotive sowie nach dem Verkauf des Geschäftsfeldes Original Equipment Solutions (OESL) umgesetzt werden. Vorbehaltlich notwendiger Beschlüsse könnte eine Verselbstständigung von ContiTech im Laufe des Jahres 2026 erfolgen.
Mit dem geplanten Spin-off ihres Automotive-Bereichs hat Continental bereits ihre Neuaufstellung eingeleitet. Diese zielt darauf ab, die drei Unternehmensbereiche Tires, ContiTech und Automotive als starke unabhängige Unternehmen aufzustellen. ContiTech wird mit der Verselbstständigung eigenständig als Spezialist für Materiallösungen mit starkem Industriefokus agieren. Die Continental AG wird somit ein fokussiertes globales Reifenunternehmen sein, in das in einem letzten Schritt die derzeit noch übergeordneten Holding-Funktionen überführt werden.
„Continental hat insbesondere in den vergangenen dreißig Jahren durch gezielte Zukäufe und eigenes Wachstum drei starke Unternehmensbereiche in ihren jeweiligen Industrien geformt. Diese sind jetzt reif für ihre Unabhängigkeit. Gleichzeitig verlangen die derzeit hochdynamischen Märkte fokussiertes, agiles und entschlossenes Handeln. Daher ist jetzt der richtige Zeitpunkt für die tiefgreifendste Neuaufstellung in der Unternehmensgeschichte. Wir schaffen drei starke, unabhängige Champions, die ihr volles Wachstums- und Wertschaffungspotenzial als selbstständige Unternehmen entfalten werden“, erläuterte Nikolai Setzer, Vorstandsvorsitzender von Continental, den Vorstandsbeschluss am Dienstag in Hannover. „Die Neuaufstellung von Continental im Sinne all unserer Stakeholder werde ich bis zu ihrem erfolgreichen Abschluss als CEO gestalten und vorantreiben“, fügte Setzer hinzu.
Neue Vorstandsbesetzung
Mit der Schaffung von drei unabhängigen Unternehmen geht eine Anpassung der Besetzung im Continental-Vorstand einher. Dr. Ariane Reinhart (55), Vorständin für HR und Nachhaltigkeit sowie Arbeitsdirektorin, legt ihr Mandat zum 30. Juni 2025 nieder. Ulrike Hintze (48) wird zum 1. Juli 2025 als Arbeitsdirektorin und verantwortlich für HR in den Vorstand berufen. Die Leitung des HR-Bereichs im Unternehmensbereich Tires führt sie in Personalunion weiter. Setzer übernimmt von Reinhart den Verantwortungsbereich Nachhaltigkeit zusätzlich zu seiner Verantwortung für die Bereiche IT und Kommunikation.
Unternehmensbereiche: künftig drei starke, unabhängige Champions
Automotive bietet hoch entwickelte Elektronikprodukte und moderne Mobilitätslösungen. Ergänzend zur starken Marktposition mit innovativen Sensorlösungen und Displays sowie technologisch führenden Brems- und Komfortsystemen, verfügt der Bereich über große Expertise bei Software, Architekturplattformen und Assistenzsystemen für den stark wachsenden Zukunftsmarkt softwaredefinierter und autonomer Fahrzeuge. Der Unternehmensbereich beschäftigt rund 92.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erzielte im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von rund 19,4 Milliarden Euro. Die Zustimmung der Hauptversammlung am 25. April 2025 vorausgesetzt, ist die Börsennotierung von Automotive an der Frankfurter Wertpapierbörse für September 2025 geplant.
Tires steht für ein global erfolgreiches Reifengeschäft. Das Portfolio umfasst Pkw-, Lkw-, Bus-, Zweirad- und Spezialreifen sowie smarte Lösungen und Dienstleistungen für Flotten und den Reifenfachhandel. Aus den Megatrends Nachhaltigkeit, Elektromobilität und Digitalisierung ergeben sich vielfältige Chancen für weiteres profitables Wachstum. Bereits heute bietet Continental einen der nachhaltigsten Serienreifen am Markt und stattet 18 der 20 volumenstärksten Hersteller vollelektrischer Fahrzeuge weltweit mit seinen Premiumreifen aus. Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte der Unternehmensbereich mit mehr als 57.000 Beschäftigten einen Umsatz in Höhe von rund 13,9 Milliarden Euro.
ContiTech beschäftigt rund 39.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, erwirtschaftete 2024 einen Umsatz in Höhe von rund 6,4 Milliarden Euro und steht für innovative Materiallösungen mit starkem Industriefokus. Zu den Schlüsselindustrien des Unternehmensbereiches zählen aktuell Off-Highway-Mobilität, Bergbau, Bau und Heim, Energiemanagement sowie Automotive. Wie bereits angekündigt, wird der Großteil seines Geschäfts mit Gummiprodukten für Automobilhersteller, gebündelt in der Geschäftseinheit Original Equipment Solutions (OESL), zeitnah verselbstständigt. Das Geschäftsfeld mit rund 16.000 Beschäftigten in 16 Ländern wird derzeit potenziellen Käufern und Partnern vorgestellt.