Continental-Reifenwerk in Korbach erhält international anerkannte Nachhaltigkeitszertifizierung ISCC PLUS
- Dokumentation der Herkunft und Verwendung nachhaltigerer Materialien zertifiziert
- Jorge Almeida, Leiter Nachhaltigkeit des Reifenbereichs bei Continental: „Wir erhöhen Schritt für Schritt den Anteil an nachwachsenden und wiederverwerteten Materialien in unseren Reifen. Zertifizierungen tragen zur Transparenz bei.“
- Bis 2030 strebt der Reifenbereich mehr als 40 Prozent nachwachsende Rohstoffe und Recyclingmaterialien in seinen Reifen an
Hannover, 24. Januar 2025. Das Continental-Reifenwerk im hessischen Korbach hat kürzlich als viertes Werk des Unternehmens die Nachhaltigkeitszertifizierung International Sustainability and Carbon Certification (ISCC) PLUS erhalten. Die weltweit anerkannte Zertifizierung bescheinigt Continental die Einhaltung von speziellen Dokumentationspflichten zur Verwendung nachhaltigerer Materialien. Darüber hinaus wird die Transparenz bei der Rückverfolgbarkeit der im Produktionsprozess eingesetzten Rohstoffe bestätigt. Durch die Zertifizierung der Rohstoffe kann Continental eine lückenlose Rückverfolgbarkeit der Materialien aus nachwachsenden und wiederverwerteten Quellen sicherstellen. Für den Premiumhersteller ist dies ein weiterer Schritt auf dem Weg zu 100 Prozent nachhaltigeren Materialien in seinen Reifenprodukten bis spätestens 2050. Neben dem Reifenwerk in Korbach sind bereits die Werke in Lousado (Porrtugal), Hefei (China) und Puchov (Slowakei) ISCC PLUS-zertifizierte Produktionsstandorte des Reifenbereichs von Continental.
Gegenstand der Zertifizierung waren die Einhaltung und Dokumentation bestimmter Prozesse zur Massenbilanzierung von Rohstoffen. Beim Massenbilanzansatz werden fossile, nachwachsende und wiederverwertete Rohstoffe in bestehenden Systemen und Prozessen gemischt. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette werden die eingesetzten Mengen verfolgt und können so jederzeit anteilig zugeordnet werden. Der Massenbilanzansatz ermöglicht es Continental, den Anteil nachhaltigerer Materialien in ihren Produkten sukzessive zu erhöhen. Er stellt sicher, dass der Anteil zertifizierter nachwachsender und wiederverwerteter Materialien bilanziell präzise ausgewiesen werden kann.
„Wir erhöhen Schritt für Schritt den Anteil an nachwachsenden und wiederverwerteten Materialien in unseren Reifen. Zertifizierungen tragen zur Transparenz bei“, sagt Jorge Almeida, Leiter Nachhaltigkeit des Reifenbereichs bei Continental. Er fügt hinzu: „Unser Ziel ist es, den Massenbilanzansatz sukzessive auf alle unsere Reifenwerke weltweit auszuweiten.“
„Bei Continental arbeiten wir weltweit daran, die Zukunft der Mobilität umweltfreundlicher zu gestalten. Sowohl unsere ISCC PLUS-Zertifizierung als auch unser kürzlich erfolgter Einsatz von recycelten PET-Flaschen in der Serienproduktion zeigen, dass wir dies hier in Korbach konsequent umsetzen“, sagt Klaus Ohlwein, Leiter des Continental Reifenwerks in Korbach. „Wir bieten unseren Kunden Hochleistungsreifen, die neben einer hervorragenden Performance auch immer mehr die Bio- und Kreislaufwirtschaft stärken“, so Ohlwein weiter.
Lückenlose Rückverfolgbarkeit Massenbilanz-zertifizierter Materialien
Die Internationale Nachhaltigkeitszertifizierung International Sustainability and Carbon Certification (ISCC) wurde 2010 von einer Multi-Stakeholder-Initiative gegründet und ist ein weltweit führendes Zertifizierungssystem zur Förderung von rückverfolgbaren, nachhaltigen, entwaldungsfreien und klimafreundlichen Lieferketten. ISCC-Zertifizierungen sind weltweit anerkannt und umfassen nachhaltige landwirtschaftliche Biomasse, biogene Abfälle und Reststoffe, nicht-biologische erneuerbare Materialien und recycelte kohlenstoffbasierte Materialien. Die Entwicklung und Umsetzung verschiedener Zertifizierungsstandards ist das Instrument von ISCC, um seine Mission zur Eindämmung des Klimawandels zu fördern und mehr Rückverfolgbarkeit in globale Märkte und Lieferketten zu bringen.
Der UltraContact NXT ist der erste Serienreifen, für den Continental Massenbilanz-zertifizierte Materialien verwendet. So beispielsweise Synthesekautschuk aus biobasierten und biozirkulären Rohstoffen oder Industrieruß, der in Teilen aus zirkulärem Öl hergestellt wird. Er wird seit 2023 in Continentals Reifenwerk in Lousado, Portugal hergestellt.
Ambition bis spätestens 2050: Reifen vollständig aus nachhaltigen Materialien
Continental arbeitet darüber hinaus intensiv daran, möglichst viele Rohstoffe in der Produktion auf nachhaltige Materialien umzustellen. Zu den Rohstoffen, die in Zukunft in der Reifenproduktion eingesetzt werden sollen, zählen unter anderem landwirtschaftliche Abfälle wie die Asche von Reishülsen, nachhaltiger Ruß oder recycelter Stahl.
Die Zertifizierungen der Continental-Werke sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg von Continental, bis 2030 mehr als 40 Prozent nachwachsende und recycelte Materialien in Reifen zu verwenden und bis 2050 vollständig klimaneutral zu werden. Spätestens 2050 sollen alle neuen Reifen von Continental zu 100 Prozent aus nachhaltigen Materialien bestehen.
Das Continental Reifenwerk in Korbach
Im Continental Reifenwerk in Korbach werden neben Pkw-Reifen, darunter Hochleistungsreifen für technologisch anspruchsvolle Fahrzeuge (UUHP-Reifen), auch Fahrradreifen produziert. Diese werden speziell für Profis wie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tour de France konzipiert. Besondere Highlights aus Korbach sind das High Performance Technology Center (HPTC) sowie der Fahrradreifen „Urban Taraxagum“, der als einziger Serienreifen Naturkautschuk aus Löwenzahn enthält. Motorradreifen wie der „ContiRoadAttack 4“ und Industriereifen für Gabelstapler ergänzen das Produktportfolio. Darüber hinaus produziert das Werk Schläuche für den Geschäftsbereich ContiTech. Am Standort Korbach sind mehr als 3.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.
Laura Averbeck
Kommunikationsmanagerin Nachhaltigkeit
Continental Tires
Henry Schniewind
Leiter Externe Kommunikation Tires
Continental Tires