Vision vom unfallfreien Fahren: Continental treibt Entwicklung innovativer Sicherheitssysteme voran
TechShow Around the World 2021
- Fahrerassistenz, Bremssysteme, mehr Sicherheit – das Ziel heißt „Vision Zero“
- Neue Technologien und vernetzte Systeme für maximale Sicherheit im Straßenverkehr
- Continental-Systemansatz „SensePlanAct“ als Basis für sicher und autonom fahrende Fahrzeuge
Frankfurt, Oktober 2021. Kameras, Radarsensoren und Lidare haben das Umfeld des Fahrzeugs im Blick. Die nächste Generation des One-Box-Brake-By-Wire-Bremssystems, die MK C2, baut dreimal schneller den benötigten Bremsdruck auf als die bisherige Systeme und kann somit schnell und sicher auf verschiedene Fahrsituationen reagieren. Darüber hinaus stellt sie für Continental die Grundlage für zukünftige Bremssysteme dar. Der leichte, „grüne” Bremssattel bietet eine hohe Bremsleistung bei geringerem Gewicht und deutlich reduziertem Restbremsmoment – mit dem Potenzial, bis zu zwei Gramm CO2 pro Fahrzeug einzusparen. Und wenn ein Unfall dennoch unvermeidbar ist, sorgt die intelligente Airbagsteuerung für eine auf Insassen und Aufprall abgestimmte Auslösestrategie der Airbags.
Dies sind nur einige Beispiele für Sicherheitstechnologien von Continental, die das Autofahren künftig noch sicherer machen – und die auf der TechShow gezeigt werden. Übrigens nicht nur für das Autofahren: Continental bietet unter dem Kürzel ARAS (Advanced Rider Assistance Systems) auch eine Reihe innovativer Assistenzsysteme für Motorräder an, darunter einen Spurwechsel- und Totwinkelassistenten, einen intelligenten Abstandsregeltempomaten sowie einen Notbremsassistenten samt Kollisionswarner.
All diese Sicherheitstechnologien ermöglichen es, durch fortschreitende Vernetzung und neue Softwarefunktionen der „Vision Zero“, also einem unfallfreien Straßenverkehr, immer näher zu kommen. „Continental ist ein Systemlieferant mit einem umfassenden Verständnis von Fahrsicherheit. Um dem Ziel des unfallfreien Fahrens näherzukommen, verknüpfen wir Know-how aus unterschiedlichsten Bereichen – von der Sensortechnologie bis zu Steuergeräten, von der Hardwareapplikation bis zur Softwarekompetenz“, sagt Dr. Hans-Jörg Feigel, Leiter Strategy & Future Solutions im Geschäftsfeld Autonomous Mobility and Safety bei Continental. „Unser Systemansatz für die Wirkkette ,SensePlanAct‘ – das Erkennen, Bewerten und Reagieren auf kritische Situationen aller Art – macht diesen ganzheitlichen Ansatz unserer Sicherheitstechnologien deutlich.“
Neue Sicherheitssysteme entscheidend für den Straßenverkehr der Zukunft
Der Stellenwert von Technologien, die das Fahren sicherer machen, wird in Zukunft weiter steigen. Trotz aller bisherigen Anstrengungen werden jedes Jahr weltweit mehr als 1,3 Millionen Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr getötet, weitere 50 Millionen Menschen erleiden Verletzungen. Allein diese Zahlen zeigen, wie wichtig innovative Technologielösungen sind, um für möglichst sichere Fahrzeuge und Straßen zu sorgen. Zugleich birgt das Streben nach maximal sicheren Fahrzeugen auch ein enormes Geschäftspotenzial: Derzeit hat der weltweite Markt für Sicherheitssysteme in Fahrzeugen ein Volumen von rund 32,4 Milliarden Euro. Im Jahr 2030, so die Prognosen, soll dieses Volumen bereits bei 47 Milliarden Euro liegen.
Gerade im Bereich der Fahrzeugsicherheit kann Continental auf eine jahrzehntelange Erfahrung und eine umfangreiche Expertise in allen relevanten Technologiefeldern bauen. Die Bremssysteme und Kameras, die Radarsensoren und Steuergeräte des Unternehmens sind weltweit millionenfach im Einsatz – und sie werden stetig weiterentwickelt. Die nächste Generation des Brake-By-Wire-Bremssystems, die MK C2, wurde um rund 30 Prozent leichter. Zugleich wurde die Rekuperations-Effizienz im Vergleich zu herkömmlichen Hybrid-Bremssystemen um etwa 30 Prozent gesteigert, was wiederum den CO2-Ausstoß um bis zu fünf Gramm je Kilometer verringert. Darüber hinaus stellt sie für Continental die Grundlage für zukünftige Bremssysteme dar. Die Evolution hin zu integrierten Bewegungssystemen (Motion Control) und der trockenen Bremse ist bei Continental bereits im vollen Gange.
Bei Innovationen für die zukünftigen Anforderungen an Nachhaltigkeit und sauberes Bremsen bieten sowohl Scheiben- als auch Trommelbremsen spezifisches Potenzial für zukünftige Bremssysteme. Je nach Fahrzeugklasse und Strategie des Automobilherstellers werden auch zukünftig beide Arten von Radbremsen benötigt. Trommelbremsen bieten aufgrund ihrer Bauweise Vorteile in Robustheit bzgl. Korrosion und Emission von Partikeln. Die performanteren Scheibenbremsen können durch Sekundärmaßnahmen auf ein angemessenes Niveau entwickelt werden. Aus diesem Grund treibt Continental mit dem „grünen“ Bremssattel und den Trommelbremsen in Simplex- und Duo-Servo-Ausführung beide Technologien proaktiv voran, um für jeden Fahrzeugtyp den besten Kompromiss zwischen Bremsleistung, Kosten, Nachhaltigkeit und Effizienz zu bieten.
Intelligentes Airbagsteuergerät hilft, das Verletzungsrisiko zu senken
Jüngstes Beispiel ist die stärkere Vernetzung der beiden Blickrichtungen aus dem Fahrzeug heraus und in das Fahrzeug hinein unter dem Motto „Allround Protection“. Das Herzstück bildet hierbei das Airbagsteuergerät. In den vergangenen 35 Jahren hat Continental bereits mehr als 350 Millionen solcher Geräte ausgeliefert. Aufbauend auf dieser Erfahrung werden nun neue Funktionen integriert: Das Airbagssteuergerät erhält künftig Informationen über das Fahrzeugumfeld sowie über die Position der Insassen im Innenraum.
So lässt sich – im Falle eines Aufpralls – das Auslösen der einzelnen Airbags im Fahrzeug exakt auf die jeweilige Situation anpassen. Die Airbags können beispielsweise früher oder sanfter auslösen. Die Befüllung der Airbags kann, unter anderem dank einer neuen Ventiltechnologie von Continental, situationsgerecht dosiert werden. Auch die sogenannte Standzeit, in der der Airbag prall aufgeblasen bleibt, lässt sich nach Bedarf regulieren. Das derart hochentwickelte Airbagsteuergerät reagiert, unterstützt von Crashsensoren platziert an strategischen Stellen im Fahrzeug, binnen Millisekunden jeweils optimal auf einen Anprall. Und das wiederum kann das Verletzungsrisiko der Insassen entscheidend senken.
Cabin Sensing: Innovative System-Lösung schützt Kinder im Fahrzeug
Auf der TechShow lassen sich in einem Demonstrations-Fahrzeug Schlüsselfunktionen zur Innenraum-Überwachung erleben. Die Systemlösung Cabin Sensing zum Beispiel hebt das Prinzip des Fahrermonitorings auf ein neues Level: Dabei werden Kameradaten mit Radarsensorik und intelligenter Software vereint, um zuverlässig und in Echtzeit Erwachsene, Kinder, Tiere und Gegenstände im Fahrzeug zu erfassen. Das System warnt zum Beispiel, wenn Kinder beim Parken allein im Auto sind. Im Demonstrationsfahrzeug wird auch der „virtuelle Beifahrer“ im Einsatz sein.
Vernetzung als Sicherheitsgewinn und Voraussetzung für autonome Fahrfunktionen
Continental entwickelt nicht nur die einzelnen Sicherheitskomponenten stetig weiter, sondern treibt auch deren Vernetzung voran. So werden aus aktiven und passiven Sicherheitssystemen künftig integrierte Sicherheitssysteme, weil die Sensordaten des Fahrzeugs nicht nur präzise ausgewertet, sondern stärker verknüpft werden. Das erhöht die Fahrsicherheit, ist ein weiterer Schritt in Richtung „Vision Zero“ und bildet zudem eine wesentliche Voraussetzung für künftige, automatisierte Fahrzeuge.
Sören Pinkow
Mediensprecher Autonomous Mobility und Commercial Vehicles
Continental Automotive