Hochleistungsrechner und 3D-Display
- Body High-Performance Computer (HPC) und Continental Cooperation Portal wurden als „Gewinner“ in der CLEPA-Kategorie „Kooperation“ ausgezeichnet
- Die HPC-basierte Architektur ersetzt konventionelle, verteilte Steuergerätearchitekturen in Fahrzeugen
- Continental Cooperation Portal vereinfacht die Software-Integration von verschiedenen Seiten und erhöht Sicherheitsstandards
- Natural 3D Lightfield Centerstack erzielt dritten Platz in der Kategorie „Konnektivität und Automatisierung“
Regensburg, 26. November 2020. Der Europäische Kfz-Zuliefererverband hat Continental mit dem CLEPA-Innovationspreis 2020 für seinen Body High-Performance Computer (HPC) und das Continental Cooperation Portal in der Kategorie „Kooperation“ ausgezeichnet. Die Lösungen des Technologieunternehmens wurden als bahnbrechende Innovation anerkannt, die in enger Zusammenarbeit mit einem Fahrzeughersteller entwickelt wurde. Der Hochleistungsrechner bildet die Grundlage für voll vernetzte Fahrzeuge, da er die Datenströme im Fahrzeug regelt und als intelligente Schnittstelle zum Internet dient. Als erster Tier-One-Zulieferer hat Continental einen Body HPC als In-Car Application Server für die Volkswagen-ID-Elektrofahrzeuge in Serienfertigung überführt. Mit dem sogenannten Continental Cooperation Portal hat das Unternehmen ein Tool speziell für die Entwicklung von HPC geschaffen, das es erlaubt, Software von Drittanbietern höchst effizient und nach höchsten Qualitätsanforderungen zu integrieren.
Continental wurde zudem als Drittplatzierter in der Kategorie „Konnektivität und Automatisierung“ für seine einzigartige Natural 3D Lightfield Centerstack ausgezeichnet. Es ist das erste 3D-Fahrzeugdisplay mit Gesteninteraktion, Touch-Bedienung und haptischem Feedback. Darüber hinaus ermöglicht die natürliche 3D-Darstellung allen Insassen eines Fahrzeugs, 3D-Inhalte ohne spezielle Brille oder eine Blickbewegungskamera zu erleben. Die Verleihung der CLEPA-Preise 2020, die im Rahmen einer Online-Innovationswoche stattfand, wurde am 25. November 2020 virtuell übertragen.
„Dank unserer Erfahrung und unseres umfassenden Know-hows in der Fahrzeugelektronik und über den gesamten Markt entsprechen wir den Marktanforderungen heute und entwickeln zugleich die Mobilität für das digitale Zeitalter“, sagt Johann Hiebl, Leiter des Geschäftsbereichs Connected Car Networking (CCN) bei Continental. „Ich freue mich besonders, dass unser Hochleistungsrechner und das Continental Cooperation Portal mit einem CLEPA Award ausgezeichnet wurden. Dies ist nicht nur eine Anerkennung für Continental als bevorzugter Partner unserer Kunden, sondern noch mehr für unsere zahlreichen Entwicklungsteams, die während des gesamten Prozesses enormes Engagement und Unternehmertum gezeigt haben.“
HPC und das Continental Cooperation Portal – Paradebeispiele für starke Zusammenarbeit
Steigende Funktionsvielfalt und Vernetzung bringen herkömmliche verteilte Fahrzeugarchitekturen mit bis zu 100 und mehr Steuergeräten an die Grenzen hinsichtlich Komplexität und der Fähigkeit innovative Funktionen zu regeln. In einer neuen und stärker zentralisierten Architektur ersetzt der Body HPC bestimmte herkömmliche verteilte Steuergeräte und fungiert als zentrales „elektronisches Gehirn“ zur Datenverwaltung im Fahrzeug und darüber hinaus. Das Fahrzeug wird zum Teil des Internet of Things und die Komplexität wird vereinfacht, indem klassische Fahrzeugfunktionen in einem Steuergerät zusammengefasst werden. Als Applikationsserver dient der Body HPC als Plattform für Software von Dritten. Beispielsweise integriert Continental Cybersicherheitsfunktionen von Argus, um das Fahrzeug vor Hackerangriffen zu schützen. Zusätzlich regelt der Body HPC Drahtlos-Updates der Soft- und Firmware über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs. So bleibt das Fahrzeug stets aktuell und neue Funktionen und Applikationen können jederzeit installiert werden. Der HPC bildet die Basis für die Verlagerung hin zur Serviceorientierung bei Fahrzeugen der Zukunft, sicher und komfortabel. Der Body HPC von Continental wurde zunächst als In-Car Application Server (ICAS1) für das Volkswagen-Modell ID.3 in die Serienfertigung übergeführt und wird künftig für alle Modelle auf Basis der Plattform für Elektrofahrzeuge von Volkswagen genutzt.
Obwohl der HPC von Continental die Vielschichtigkeit der elektronischen Architektur des Fahrzeugs vereinfacht, bleibt dessen Umsetzung eine hochkomplexe Aufgabe. Ein Body HPC wie der ICAS1 ist softwareintensiv: Er enthält 20 Millionen Programmzeilen. Während seiner Entwicklung musste Continental mit Hunderten von Continental-Entwicklern rund 70.000 Anforderungen des Kunden erfüllen und dabei mit 18 weiteren Unternehmen zusammenarbeiten, die Softwarefunktionen zur Integration lieferten.
Um eine solche Vielschichtigkeit zu bewältigen, ist ein hohes Maß an Zusammenarbeit zwischen Kunde, Continental und allen Dritten erforderlich. Um dabei Effizienz und Wirksamkeit der Softwareintegration zu verbessern hat Continental das Cooperation Portal entwickelt. Angemeldete Nutzer haben Zugriff auf verschlüsselte Handbücher und Software-Bibliotheken, sodass sie ständig über die Projekttätigkeit auf dem Laufenden sind. Es wird Zeit gespart, da die Software von den Fahrzeugherstellern und Software-Drittanbietern vorvalidiert und vorintegriert werden kann. Dadurch wird sichergestellt, dass nur Software von höchster Qualität in das endgültige Fahrzeug eingeht.
CLEPA Award für die Revolutionierung des Benutzererlebnisses mit 3D-Technologie
Neben dem Body HPC erhielt Continental auch einen CLEPA-Innovationspreis für sein Natural 3D Lightfield Centerstack. Die Jury wählte die revolutionäre Displaylösung auf den dritten Platz in der Kategorie „Konnektivität und Automatisierung“. Das Display wurde in Kooperation zwischen Continental und Leia entwickelt und basiert auf der sogenannten Lichtfeld-Nanotechnologie. Damit ermöglicht es ein völlig neues 3D-Benutzererlebnis für alle Fahrzeuginsassen gleichzeitig – ohne Brille und ohne Blickbewegungskamera. Der Natural 3D Lightfield Centerstack ist das erste Fahrzeugdisplay, das holografische 3D-Visualisierung mit räumlicher Gesteninteraktion, Touch-Bedienung und haptischem Feedback kombiniert und so ein höchst fortschrittliches Benutzererlebnis ermöglicht. Dadurch bringt es nicht nur mehr Freude bei der Bedienung, sondern trägt auch zu einer sicheren Mobilität bei, indem es wichtige Informationen, wie z. B. Warnhinweise, deutlicher hervorhebt.
„Mit unseren Natural 3D-Lichtfeld-Displays haben wir ein bahnbrechendes Element für das künftige Benutzererlebnis im Fahrzeug entwickelt“, sagt Ulrich Lüders, Leiter Strategie und Portfolio im Geschäftsbereich Human Machine Interface bei Continental. „Wo flache Mainstream-Displays die Bandbreite an Designoptionen und möglichen Anwendungsfällen einschränken, eröffnet das Natural 3D-Display eine ganz neue Welt an Möglichkeiten für Funktionalität und Differenzierung. Wir sind stolz darauf, dass CLEPA diesen herausragenden Technologiefortschritt mit einem Innovationspreis gewürdigt hat.“
Über CLEPA
Die 1959 gegründete und in Brüssel ansässige CLEPA vertritt 3.000 Unternehmen, die alle Produkte und Dienstleistungen innerhalb der Automobil-Zulieferkette abdecken. Die von Deloitte unterstützten CLEPA Awards 2020 waren die fünfte Ausgabe der Vorzeigeveranstaltung, mit der Unternehmen ausgezeichnet werden sollen, die innovative Lösungen für Märkte und Gesellschaft entwickeln, die dazu beitragen, Mobilität intelligenter, sicherer und nachhaltiger zu machen. Die Kategorien umfassen Konnektivität und Automatisierung, Zusammenarbeit, Umwelt und schließlich Sicherheit. Die Preisträger wurden von einer internationalen Expertenjury unter Berücksichtigung folgender Kriterien ausgewählt: Ambition, Marktrelevanz, Innovationslevel und Qualität.
Sebastian Fillenberg
Leiter Externe Kommunikation
Continental Automotive
Jennifer Weyrich
Mediensprecherin und Themenverantwortliche Autonomous Mobility
Continental Automotive
(in Elternzeit)