Continental und Pioneer schließen strategische Partnerschaft für ein neuartiges Nutzererlebnis
- Pioneer stellt die komplette Infotainment-Subdomäne für Cockpitlösungen bereit
- Continental integriert das Infotainment-System in Gesamtlösung aus einer Hand
- Gemeinsamer Fokus speziell auf den asiatischen Markt
- Cockpit High Performance Computer: Modulare Hochleistungsplattform als technische Grundlage für neuartiges Nutzererlebnis im Cockpit der Zukunft
Babenhausen, 26. Mai 2020. Das Technologieunternehmen Continental und die Pioneer Corporation haben einen strategischen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Mit ihrer integrierten Infotainment-Lösung schaffen die Partner ein ganzheitliches Nutzererlebnis mit speziellem Fokus auf den asiatischen Markt. Im Rahmen der Zusammenarbeit integriert Continental die komplette Infotainment-Subdomäne von Pioneer in seinen Hochleistungsrechner für Fahrzeugcockpits. Die Integration derart umfangreicher Software-Pakete in eine komplexe Gesamtlösung wie den Cockpit High Performance Computer (HPC) von Continental bietet Fahrzeugherstellern eine deutlich höhere Flexibilität bei der Entwicklung von Cockpit-Systemen. Um sowohl dem Trend zu einer zentralisierten Fahrzeugarchitektur zu entsprechen als auch der steigenden Softwarekomplexität sowie dem rapide wachsenden Funktionsumfang im Cockpit gerecht zu werden, sind solche flexiblen Lösungen maßgeblich für künftige Entwicklungen.
Dies benötigt in Zukunft immer häufiger die strategische Zusammenarbeit mehrerer spezialisierter Partner. Mit der Integration der gesamten Infotainment-Domäne in ein ganzheitliches System demonstrieren Continental und Pioneer deutlich, wie flexibel und umfassend solche Kollaborationsmodelle im Bereich zentralisierter Cockpit-Systeme aussehen können. Das Elektronikunternehmen Pioneer mit Hauptsitz in Japan gehört zu den Spezialisten im Bereich Car-Entertainment und stellt diese Expertise für die Zusammenarbeit zur Verfügung. Continental bringt neben dem Cockpit HPC sein umfassendes Integrations-Know-how in die Partnerschaft ein.
„Das Nutzererlebnis spielt eine immer größer werdende Rolle bei der Wahrnehmung von Fahrzeugen. Insbesondere die Bediensicherheit, eine angenehme Gestaltung und hohe Funktionalität sind dabei von zentraler Bedeutung“, sagt Dr. Frank Rabe, Leiter des Geschäftsbereichs Human Machine Interface bei Continental. „Mit unserem Cockpit HPC erfüllen wir diese Anforderungen voll, einschließlich der nahtlosen Einbindung ganzer Subdomänen aus einer anderen Quelle. Mit Pioneer haben wir einen hochkompetenten Partner für die exemplarische Umsetzung dieser Form der Zusammenarbeit gewonnen.“
„Das breite Wissen von Continental rund um Kombiinstrumente und Fahrzeugsicherheitssysteme ergänzt unser starkes Know-how im Bereich Car Entertainment, das wir durch mehr als vierzig Jahre weltweite Erfahrung sowohl im Erstausrüster- als auch im Aftermarket-Bereich erworben haben. Beide Komponenten sind wesentliche Bestandteile für eine neue Ebene der Mensch-Maschine-Schnittstelle, die eine sichere und intuitive Bedienung für immer umfassendere Funktionen ermöglicht“, sagt Naoto Takashima, Head of Mobility Products Company bei der Pioneer Corporation. "Continental und Pioneer haben bereits begonnen, Fachwissen auszutauschen und neue Ideen zu generieren, die im Proof of Concept umgesetzt werden sollen, um eine ultimative Benutzererfahrung zu erzielen.“
Entscheidender Vorteil Flexibilität
Die Mensch-Maschine-Schnittstelle im Fahrzeug bestand bisher im Kern aus zwei getrennten Bereichen, die auf zwei Displays realisiert wurden: die eigentliche Fahrerinformation im Kombiinstrument und das Mittelkonsolendisplay, das sich an Fahrer und Beifahrer wendet. Der Infotainment-Anteil war dabei auf das Mittelkonsolendisplay konzentriert. Mit der zunehmenden Vernetzung von Informationen, Diensten und Funktionen ist diese Architektur nicht mehr optimal geeignet. Stattdessen verschmelzen mit der Domänen-übergreifenden Lösung des Cockpit HPC sämtliche Anzeigen und Bedienelemente im Fahrzeug zu einer ganzheitlichen Benutzerschnittstelle.
Inhalte können dadurch unabhängig von Displaygrenzen dargestellt und individuell vom Nutzer angeordnet werden. In potenziell kritischen Situationen wird dabei sichergestellt, dass nur die Informationen priorisiert angezeigt werden, die im jeweiligen Moment wirklich benötigt werden. Einer Überforderung oder Ablenkung des Fahrers wird so entgegengewirkt. Im automatisierten Fahrmodus dagegen stehen auch dem Fahrer alle Dienste und Apps zur Verfügung, die sonst nur auf der Beifahrer-Seite zu finden sind. Möglich wird dieser Komfort und Sicherheitsgewinn durch eine Elektronikarchitektur, mit der ganz unterschiedliche Systeme und Betriebssysteme auf einer Hardware separiert und laufend aktualisiert bzw. ergänzt werden können. Dazu muss es möglich sein, Software aus vielen Quellen Hardware-unabhängig auf einem einzigen Hochleistungsrechner zu hosten. Für die Zusammenarbeit nutzen die beiden Partner genau diese Flexibilität der Continental Hochleistungsplattform.
„Da gerade der asiatische Raum im Bereich der Digitalisierung des Fahrzeugs nach unserer Einschätzung hoch motiviert und dynamisch ist, sehen wir in der strategischen Kooperation eine für beide Seiten perfekt passende Verbindung von Stärken und Know-how“, fasst Rabe zusammen. „Der Cockpit High Performance Computer liefert die technische Grundlage für eine effiziente Zusammenarbeit, weil sich mit dieser Plattform Software-Container flexibel an- und abdocken lassen.“
Sebastian Fillenberg
Leiter Content, Mediensprecher und Themenverantwortlicher Architecture and Networking
Continental Automotive