Intelligenter Begleiter: Continental entwickelt lernenden Sprachassistenten für den Einsatz im Auto
- Lernfähiges, smartes Assistenzsystem erlaubt natürliche Dialoge, versteht Doppelfragen und erkennt logische Zusammenhänge
- Ablenkungsfreie Bedienung durch intelligente Sprachsteuerung erhöht die Verkehrssicherheit
- Hybridlösung mit Cloud-Anbindung: So verstehen sich Fahrer und Fahrzeug auch im Funkloch
Wetzlar, 18. Juli 2019. Wo sich vor gar nicht langer Zeit hauptsächlich Radio, Beifahrer oder Kinder von der Rücksitzbank zu Wort meldeten, wird heute das Auto selbst zum intelligenten Kommunikationspartner. Fahrerassistenz- und Infotainmentsysteme liefern immer mehr Informationen. Es sind daher Lösungen gefragt, welche die Interaktion des Fahrers mit seinem Automobil intuitiv, komfortabel und vor allem auch sicher gestalten. Deshalb hat das Technologieunternehmen Continental ein lernendes Sprachassistenzsystem für Fahrzeuge entwickelt.
Bei seinem digitalen Assistenten setzt Continental verstärkt auf das denkbar natürlichste Kommunikationsmittel: das gesprochene Wort. Das System ist in der Lage, „menschlich“ zu kommunizieren. Natürliche Dialoggestaltung, das Verstehen von Doppelfragen und vor allem das Erkennen von logischen Zusammenhängen machen die innovative Lösung von Continental zu einem smarten Begleiter auf der Straße. Dank intelligenter Algorithmen und einer passgenau aufs Fahrzeug zugeschnittenen Systemarchitektur lernt der Assistent mit jedem Gespräch weiter dazu und wird so zu einer echten Unterstützung beim Fahren. Frustration erzeugende Antworten wie „Ich kann Dich nicht verstehen“ oder „Das übersteigt meine Fähigkeiten“ auf eigentlich angemessene Fragen gehören damit der Vergangenheit an.
„Fahrzeug wird zum allzeit hilfsbereiten und smarten Begleiter“
Spracherkennung ist eine komplexe, aber auch entscheidende Disziplin für kommende Generationen von Automobilen. Immer weniger Schalter und Knöpfe, dafür große Touchscreens mit intelligent aufbereiteten Informationen – das Cockpit eines modernen Autos ist heute deutlich anders gestaltet als noch vor wenigen Jahren. Informationen werden in vielen verschiedenen Varianten so vermittelt, dass der Fahrer sie möglichst intuitiv erfassen kann. Doch das ist eben nur die eine Richtung der Kommunikation, die vom Fahrzeug zum Menschen.
„Intelligente Spracherkennung ist der Schlüssel zu einer natürlichen und sicheren Kommunikation mit dem Fahrzeug, gerade auch mit Blick auf künftige Generationen von teilautomatisiert bis autonom fahrenden Autos“, sagt Johann Hiebl, Leiter der Continental Geschäftseinheiten Body & Security und Infotainment & Connectivity. „Ähnlich wie das Smartphone wird auch das Fahrzeug immer mehr zum persönlichen, allzeit hilfsbereiten und smarten Begleiter – vor allem auch dank intelligenter Spracherkennung, wie sie unser neuer digitaler Assistent bietet.“ Dazu kommt: Das System gibt Autoherstellern weitere Möglichkeiten, sich vom Wettbewerb zu differenzieren – über Design, Motorleistung oder Batteriereichweite hinaus. Solche neuen Erlebniswelten im Fahrzeug werden künftig ein entscheidendes Unterscheidungsmerkmal sein.
Intelligent heißt: Zusammenhänge erfassen
Der Sprachassistent von Continental bietet mehrere große Vorteile, wie den nahtlosen Übergang zwischen verschiedenen Funktionsmenüs. Der Fahrer bittet zum Beispiel um eine Route, um die Navigation zu aktivieren. Darauf aufbauend wird nach freien Parkplätzen am Zielort gefragt und schlussendlich eine Reservierungsmail für ein Restaurant in der Nähe der gesuchten Adresse diktiert. Das System koordiniert eine schlüssige Kommunikation, vermittelt relevante Daten vom Navigationssystem an den Parkraum-Assistenten, stimmt die Internetsuche nach Restaurants auf die Lage des empfohlenen Parkhauses ab und transferiert final Daten aus dem Navi (prognostizierte Ankunftszeit) und der Restaurantsuche (Adresse und Email-Kontakt) an das Email- und Diktierprogramm zwecks Tischreservierung. Der Assistent versteht die Aufforderung „suche dort nach Restaurants“ und interpretiert das „dort“ korrekt als den zuvor angesteuerten Zielort. Das klingt lapidar, solche „menschlichen“ Kommunikationsfähigkeiten aber erleichtern die Bedienung via Spracherkennung ungemein.
Ein weiterer Vorteil ist das Erkennen von sinnvollen Zusammenhängen ohne mitunter lästige Standardbefehle. Auf die Mitteilung des Fahrers „Ich bin hungrig“ kann das System die Restaurantsuche starten. Auch bewältigt der Assistent Doppelfragen bzw. zwei in einem Satz kommunizierte Aufgaben. Zum Beispiel „Ich möchte auf dem schnellsten Weg zu Continental in Hannover und dort in der Nähe Chinesisch essen“: Der Assistent wird die Route berechnen und außerdem nach chinesischen Restaurants im näheren Umkreis des Ziels suchen.
Zudem ist der digitale Assistent lernfähig. Mit jeder Interaktion optimiert das System das Nutzerprofil des Fahrers. Schon beim nächsten Trip und der Mitteilung „Ich bin hungrig“ wird der digitale Begleiter dem Fahrer zunächst chinesische Restaurants vorschlagen, sofern diese öfter vom Benutzer gewählt wurden. Mit einem „Nein, lieber Italienisch“ lässt sich diese Auswahl aber schnell aktualisieren. Das ist sehr praktisch: Kennt der Assistent die Vorlieben seines Nutzers, wird er in Zukunft etwa bei unzureichender Batterieladung eines Elektrofahrzeugs eine Ladesäule dort empfehlen, wo der Nutzer-Neigung entsprechend ein Shoppingcenter/ein Park/ein Restaurant in der Nähe ist.
Hybridlösung mit Cloud-Anbindung und Apps im Fahrzeug
Die Technologie sorgt kontinuierlich für die Sicherheit der Daten. Diese verbleiben prinzipiell beim Autohersteller oder bei Continental. „Die Daten werden nur dazu genutzt, um das individuelle Fahrerprofil zu schärfen und die Kommunikation noch intuitiver und harmonischer zu gestalten. Dies ist ein entscheidender Unterschied zu anderen Sprachassistenten“, sagt Achim Seibert, Leiter des Fachbereichs HMI & Speech im Continental Geschäftsbereich Infotainment & Connectivity. Außerdem ist der digitale Begleiter von Continental eine Hybrid-Lösung aus Cloud-Sprachassistent und natürlicher Spracherkennung im Auto. Wesentliche, sicherheitsrelevante Fahrfunktionen sind somit unabhängig von der Netzverbindung. Die Anweisung „Stopp das Auto“ in einem autonomen Fahrzeug wird auch in einem Funkloch vollzogen.
Ein weiterer Vorteil: Der neue Sprachassistent lässt sich mit denen anderer Anbieter koordinieren. So kann der Fahrer auch im Auto auf Inhalte, Apps und Dateien etwa aus dem Büro oder der Wohnung zurückgreifen. Zudem kann es künftig möglich sein, den Assistenten und das eigene Profil über zum Beispiel die Mobilitäts-App eines OEM oder eines Car-Sharing-Anbieters mit aufs Handy zu nehmen. Steht man dann etwa vor dem empfohlenen Restaurant und hat sich doch anders entschieden, dann genügt eine Bitte ans Smartphone: „Assistent, suche mir eine Alternative zum letzten Restaurant.“
Alena Liebram
Mediensprecherin Pkw-Aftermarket, Continental Engineering Services und Technology Organization
Continental Automotive