Continental und Vodafone: Erfolgreiche Kooperation für sicheren Straßenverkehr
- Partner präsentieren erste Ergebnisse der Zusammenarbeit
- 5G-Ready: Cellular V2X, Mobile Edge Computing und künstliche Intelligenz erfolgreich getestet
- Digitaler Schutzschild erhöht die Sicherheit im Straßenverkehr
- Erster Serienanlauf bereits ab Anfang der 2020er Jahre
Barcelona, 21. Februar 2019. Auf dem Mobile World Congress (MWC) 2019 in Barcelona präsentieren das Technologieunternehmen Continental und der Telekommunikationskonzern Vodafone erste Ergebnisse ihrer Innovationspartnerschaft und demonstrieren, wie durch neue Kommunikationstechnologien jährlich tausende Unfälle verhindert werden können. Im vergangenen Sommer haben die Kooperationspartner verkündet, gemeinsam die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen. Die ersten Ergebnisse bestätigen: Modernste Kommunikationstechnologien wie 5G, Cellular Vehicle-to-Everything (C-V2X) und Mobile Edge Computing helfen, alle Verkehrsteilnehmer besser zu schützen. Getestet wird 5G-Ready unter Realbedingungen im 5G Mobility Lab von Vodafone in Aldenhoven. Ein erster Serienanlauf basierend auf diesen Technologien ist für den Anfang der 2020er geplant.
Auch wenn die Anzahl der Verkehrstoten seit Jahren durch immer bessere Sicherheits- und Assistenzsysteme sinkt, steigt die Zahl der Verkehrsunfälle. Besonders betroffen sind schwächere Verkehrsteilnehmer. So waren etwa ein Viertel der vom Statistischen Bundesamt erfassten Verkehrstoten 2017 Radfahrer und Fußgänger. Davon starben allein über 30 Radfahrer im gleichen Jahr, weil sich ihr Weg mit abbiegenden Lkw oder Bussen kreuzte.
„Wir arbeiten täglich mit Hochdruck daran, das Gefahrenpotenzial für schwächere Verkehrsteilnehmer zu reduzieren“, sagt Johann Hiebl, Leiter der Continental Geschäftseinheiten Body & Security und Infotainment & Connectivity. „Dafür sorgen wir für bestmögliche Vernetzung der Fahrzeuge untereinander und mit ihrer Umwelt. Kommunikationstechnologien wie 5G, C-V2X und Mobile Edge Computing lassen eine große Anzahl von Verkehrsteilnehmern gleichzeitig miteinander kommunizieren und bringen uns dadurch deutlich näher an unser Ziel. Gemeinsam mit Vodafone können wir eine Revolution der Sicherheit im Straßenverkehr bewirken.“
„Unsere Vision von einer Welt ohne Verkehrstote, ohne Unfälle und ohne Stau wird immer mehr zur Realität. Nach erfolgreichen Tests mit unserem Partner Continental könnten schon Anfang der 2020er Jahre Autos auf unseren Straßen fahren, die mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer bieten. Autos werden zum Smartphone auf Rädern. Mit Sensoren und Kameras, die per Mobilfunk in Echtzeit kommunizieren, vor Gefahren warnen und uns schützen“, so Hannes Ametsreiter, CEO von Vodafone Deutschland.
5G & Co. eröffnen völlig neue Möglichkeiten der Unfallvermeidung
5G ermöglicht Bandbreiten von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde und damit beispielsweise Video-Streaming in Echtzeit. Die Mobilfunktechnologie C-V2X schöpft mit einer Kombination aus direkter und netzbasierter Kommunikation zwischen Fahrzeugen, Infrastruktur und schwächeren Verkehrsteilnehmern das volle Potenzial vernetzter und intelligenter Mobilität aus.
Zu den von Vodafone und Continental erforschten Anwendungsszenarien zählt der digitale Schutzschild. Hierbei sind die Verkehrsteilnehmer mit einem Kommunikationsmodul ausgestattet, im Fall von Fahrradfahrern und Fußgängern beispielsweise mit einem Smartphone und Autos mit einem speziellen V2X-Modul. Über eine Basisstation des Mobilfunknetzes tauschen die Verkehrsteilnehmer ihre Position und Fahrtrichtung aus. Stellt das System fest, dass sich die Wege gefährlich kreuzen, wird gewarnt. Dieses System ist auch in der Lage, Fahrradfahrer vor Rechtsabbiegern und so vor gefährlichen Unfällen zu schützen.
Ebenfalls für mehr Schutz von Fußgängern und Radfahrern sorgen im Fahrzeug eingebaute Kameras und künstliche Intelligenz auf der Netzwerkseite (Mobile Edge Computing), welche die Intentionen von Fußgängern und Fahrradfahrern erkennen. So kann beispielsweise ein Kind, das plötzlich einem Ball hinterher auf die Straße läuft, oder eine auf der Straße liegende Person erkannt werden. Die anfallenden Daten erfordern allerdings nicht nur eine intelligente Auswertung, sondern auch eine blitzschnelle Datenübertragung im Millisekunden-Bereich. Dies gelingt durch die Kombination von 5G-Technologie mit Mobile Edge Computing. Winzige 5G-Rechenzentren mit extrem kurzen Zugriffszeiten in der Nähe der Mobilfunkmasten erlauben eine Analyse nahezu in Echtzeit mit Hilfe künstlicher Intelligenz. Handelt es sich tatsächlich um eine gefährliche Situation, werden das erfassende Fahrzeug, aber auch andere Verkehrsteilnehmer in der Nähe gewarnt.
Mobile Edge Computing entlastet auch die Rechenkapazitäten im Fahrzeug und den übergeordneten Rechenzentren. Es spart zudem teure Chipsets im Fahrzeug. „Wir haben dieses System im 5G Mobility Lab getestet und die Resultate sind vielversprechend“, erklärt Hiebl.
Der Blick durch das vorausfahrende Fahrzeug hindurch
Darüber hinaus konnten die Tests bestätigen, dass sich die neuen Kommunikationstechnologien auch nutzen lassen, um Sichtbehinderungen im Straßenverkehr transparent zu machen. Das System nutzt die Kameraaufnahmen eines vorausfahrenden Fahrzeugs, um den nachfolgenden Fahrzeugen beispielsweise vor einem Überholmanöver auf der Landstraße zu zeigen, ob es Gegenverkehr gibt.
Ein weiterer Anwendungsfall, den Continental und Vodafone in Barcelona vorstellen, ist eine Stauende-Warnung. Dabei werden Fahrzeuge, die sich auf das Stauende zubewegen, schon lange vor Erreichen der Sichtgrenze auf das Hindernis hingewiesen. So kann frühzeitig die Geschwindigkeit reduziert werden, wodurch sich gefährliche Notbremsungen verhindern lassen.
Viele dieser von Vodafone und Continental erprobten Funktionen lassen sich bereits mit dem bestehenden LTE-Netz umsetzen, das durch vorgesehene Erweiterungen höhere Datenübertragungsraten erlaubt. Die Entwickler sprechen hierbei von LTE-Advanced oder 4.5G und bezeichnen ihre Lösungen als „5G-Ready“. Zukünftig sollen sich im Straßenverkehr LTE- und 5G Technologien bestmöglich ergänzen, um die zeitkritische Kommunikation zwischen Fahrzeugen zu ermöglichen.
Besucher des MWC Barcelona finden Continental vom 25. bis 28. Februar 2019 in Halle 6, Stand B50.
Sebastian Fillenberg
Leiter Externe Kommunikation
Continental Automotive