Ausgezeichnetes Projekt zur Fahrzeugvernetzung: „Echtzeitkommunikation über das LTE-Mobilfunknetz“ gewinnt Best-Practice Wettbewerb
- Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie zeichnet Best-Practices der Intelligenten Vernetzung aus
- Platz 1 für "Echtzeitkommunikation zwischen Fahrzeugen über das LTE-Mobilfunknetz“
- Ziel des Projekts: verbesserte Verkehrssicherheit und Vermeidung von Staus durch Mobilfunk-Technologie
Hannover, 16. März 2016. Das Gemeinschaftsprojekt "Echtzeitkommunikation zwischen Fahrzeugen über das LTE-Mobilfunknetz" von Continental, der Deutschen Telekom, des Fraunhofer ESK und Nokia Networks auf dem Digitalen Testfeld A9 hat beim Best-Practice Wettbewerb der Initiative Intelligente Vernetzung den ersten Platz im Sektorenbereich „Verkehr“ belegt. Alle Preisträger werden im Rahmen der Cebit 2016 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sowie der Initiative Intelligente Vernetzung ausgezeichnet.
Die Sieger des Wettbewerbs bestimmte eine Jury aus Expertinnen und Experten der Digitalisierung des nationalen IT-Gipfels, der Initiative Intelligente Vernetzung und der Open-Innovation-Community. "Es freut uns besonders, mit dem Projekt "Anwendungen auf dem Digitalen Testfeld A9" ein intelligent vernetztes Projekt aus Telekommunikationsunternehmen, der Automobilindustrie und der Forschung zu küren. Ein breiter und transparenter Dialog ist ein Kernelement für die Initiative Intelligente Vernetzung und das Projekt zeigt in der Praxis, wie industrieübergreifende Arbeit zum Erfolg der Digitalisierung in Deutschland beiträgt", begründet Thilo Zelt, Leiter der Initiative Intelligente Vernetzung, die Prämierung.
Vereinte Kompetenzen für sicheres Fahren und Echtzeitkommunikation
Bei dem ausgezeichneten Gemeinschaftsprojekt tauschen Fahrzeuge auf dem Digitalen Testfeld, der Autobahn A9, Gefahreninformationen über das LTE-Mobilfunknetz aus. Dabei kommt Technologie zum Einsatz, wie sie der kommende weltweite Kommunikationsstandard 5G vorsehen könnte. Die Kommunikation erfolgt erstmals nahezu in Echtzeit, da sich die Signallaufzeit zwischen zwei Fahrzeugen durch den Einsatz von Einschubmodulen, sogenannten Cloudlets, an den Mobilfunk-Basisstationen auf unter 20 Millisekunden reduziert.
Durch Kombination ihrer Kernkompetenzen demonstrieren die Projektpartner, wie Echtzeitkommunikation zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur zukünftig flächendeckend aussehen kann. Das LTE-Mobilfunknetz stammt von der Deutschen Telekom, Nokia steuert die „Mobile Edge Computing“-Technik bei, welche in Kombination mit der vom Fraunhofer ESK entwickelten Positionsbestimmung die geringen Übertragungszeiten ermöglicht. Mit der von Continental entwickelten Schnittstelle zur Fahrzeugelektronik lassen sich dann verschiedene Anwendungen realisieren, die das Fahren sicherer und komfortabler machen.
Statement Bruno Jacobfeuerborn, CTO, Deutsche Telekom:
„Die Entwicklung der 5G-Technologie hat weltweit eine spannende Phase erreicht. Es wird nicht nur diskutiert, es wird auch getestet. Unser Gemeinschaftsprojekt zeigt dabei, wie das Autofahren deutlich sicherer werden kann. Möglich wird das durch eine intelligente Infrastruktur, die sich den jeweiligen Bedürfnisse der Menschen anpasst und in diesem Fall eine enorme Reaktionszeit bereitstellt und hilft, Gefahrenmomente zu vermeiden.“
Statement Frank Försterling, Leiter Vertrieb und Portfolio Interior Electronics Solutions der Division Interior, Continental:
„Die Auszeichnung als Best-Practice im Sektor Verkehr bestärkt uns in unserem Bestreben, eine intelligente Mobilität der Zukunft weiter zu gestalten. Aus Sicht von Continental macht das Internet das Fahrzeug besser, denn Echtzeitkommunikation der Verkehrsteilnehmer mit anderen Fahrzeugen und der Infrastruktur sorgt für mehr Sicherheit, Komfort und Effizienz auf den Straßen.“
Statement Markus Borchert, Leiter der Marktregion Europa bei Nokia:
„Wir sind überzeugt, dass intelligente Mobilfunktechnologie dazu beitragen kann, dass die Anzahl der Verkehrsunfälle künftig sinkt und das Autofahren insgesamt sicherer wird. Mobile Edge Computing als technologisches Herzstück unseres Projekts bringt die Cloud näher an die Straße, beschleunigt die Kommunikation zwischen den Verkehrsteilnehmern und liefert die Blaupause für den Aufbau der 5G-Netze der Zukunft. Der Erfolg des Projekts in Form dieser Auszeichnung bestärkt uns in der Überzeugung, dass der Mobilfunk ein ganz wichtiger Baustein für sicheres vernetztes Fahren ist.“
Statement Prof. Dr.-Ing. Rudi Knorr, Institutsleiter, Fraunhofer ESK:
„Ein wichtiger Schritt in die Zukunft der digitalen Mobilität ist die Verknüpfung der realen Fahrzeuge mit der digitalen Datenwelt –- das bringt neue Chancen und Herausforderungen mit sich. Jetzt gilt es, in einem nächsten Schritt neue Anwendungsfälle für das vernetzte Fahren durch nahtlose und verlässliche Kommunikationskonzepte über längere Autobahnabschnitte zu realisieren. Diese Auszeichnung für unser Projekt ist eine Bestätigung für die erfolgreiche Zusammenarbeit von Unternehmen der Branchen Telekommunikation, Automotive und IT mit Unterstützung von angewandter Forschung der Fraunhofer Gesellschaft.“
Fortsetzung der Kooperation steht kurz bevor
Mit einem Nachfolgeprojekt rund um das Thema Fahrzeugvernetzung planen Continental, Deutsche Telekom, Fraunhofer ESK, Nokia Networks sowie erstmals die Management- und IT-Beratung MHP – A Porsche Company eine Fortsetzung der prämierten Kooperation. Olaf Kleindienst, Associated Partner bei MHP: „Wir freuen uns, unsere langjährige Erfahrung in der Automotive-Branche einbringen zu können, um den Markt für vernetzte und intelligente Mobilität mit aufzubauen und erste Geschäftsmodelle zu entwickeln.“ Unter dem Titel „Verkehrssicherheits-Applikationen, basierend auf Fahrzeugkommunikation via LTE und Mobile Edge Computing (MEC)“ verfolgen die Projektpartner das Ziel, weitere Anwendungen zu konzipieren, zu entwickeln und auf dem bereits etablierten Testfeld der Autobahn A9 zu erproben. Damit soll ein weiterer Beitrag geleistet werden, mit dem Deutschland Vorreiter und Marktführer für intelligente Mobilität und Automatisiertes Fahren werden kann.
Sebastian Fillenberg
Leiter Externe Kommunikation
Continental Automotive