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      03. Januar 2017

      Continental "Karriere-Umfrage" 2016

      • Repräsentative Befragung unter Studierenden und Berufserfahrenen in Deutschland
      • Mehrheit hält Digitalisierung für wichtig, Bedeutung ist einem Drittel jedoch noch unklar
      • Hoffnung auf besseren Ausgleich von Berufs- und Privatleben

      Keine Angst vor „Kollege Computer“: Nur zwei Prozent der Studierenden beziehungsweise drei Prozent der Berufstätigen in Deutschland fürchten Arbeitsplatzverluste durch Digitalisierung. Vielmehr glauben sie sogar, mithilfe moderner Technologien ihr Berufsleben besser mit ihrem Privat- und Familienleben in Einklang zu bringen als bisher. Ihre größte Sorge ist aber gleichzeitig, mehr Stress bei der Arbeit zu erleben. Selten zuvor hat die repräsentative Continental „Karriere-Umfrage“ ein derart zwiespältiges Bild in Sachen Zukunft der Arbeitswelt aufgezeigt, wie die aktuelle 13. Ausgabe der Erhebung mit dem Schwerpunkt „Digitalisierung“.

       

      Die Digitalisierung hat neben der technischen eine starke soziale Dimension

      „Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Menschen in Deutschland um die Veränderungskraft der Digitalisierung für die Arbeitswelt wissen. Aber sie haben oft noch kaum Vorstellungen wie und wann sie sich auswirkt. Chancen und Risiken werden gleichermaßen gesehen“, sagte Continental-Personalvorstand Dr. Ariane Reinhart anlässlich der Veröffentlichung der Studienergebnisse. Sie sieht die Unternehmen in der Pflicht, die Digitalisierung der Arbeitswelt gemeinsam mit den Beschäftigten anzugehen: „Die Unternehmen haben eine hohe Verantwortung, den Menschen Orientierung zu geben und sie gleichzeitig als mitgestaltende Kräfte in die Veränderungsprozesse einzubinden. Wir haben deshalb unsere Kommunikationsanstrengungen nach innen verstärkt. Die Digitalisierung hat nicht nur eine gewaltige technische, sondern eine mindestens ebenso starke soziale Dimension.“

      Das Institut für angewandte Sozialwissenschaft (infas) befragte Mitte dieses Jahres im Auftrag von Continental repräsentativ jeweils rund 1.000 Studierende und Berufstätige im Alter von 35 bis 50 Jahren in Deutschland zu deren Erwartungen an ihr Berufsleben.

       

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      Digitalisierung wird als wichtig erachtet, jedoch noch nicht durchdrungen

      Laut Umfrage schätzen zwar 81 Prozent der befragten Studenten und 68 Prozent der Berufstätigen die Bedeutung der Digitalisierung im Arbeitsleben als hoch ein. Gleichzeitig haben viele Befragte aber Mühe zu erklären, was Digitalisierung der Arbeitswelt für sie eigentlich bedeutet. Rund ein Drittel kann mit dem Begriff sogar überhaupt nichts anfangen. Während Studenten in Sachen Digitalisierung der Arbeitswelt vor allem an smarte Technik und Kommunikation denken, verbinden die Berufstätigen mit dem digitalen Wandel eher das bereits seit Jahrzehnten propagierte papierlose Büro.

      Keine Erleichterungen durch Digitalisierung

      Dass Digitalisierung das Leben vereinfacht, erwartet mit 46 Prozent der Studierenden und 38 Prozent der Berufstätigen weniger als die Hälfte der Befragten. 41 Prozent der Studierenden und 43 Prozent der Berufstätigen sehen im digitalen Wandel mehr Chancen als Risiken. Rund zwei Drittel der Befragten vertreten die Meinung, in den Ausbau der digitalen Infrastruktur müsse mehr investiert werden.

      Continental setzt auf flexible Arbeitsbedingungen und Eigenverantwortung

      Ihr eigenes Unternehmen sieht Reinhart für die digitale Transformation gut aufgestellt: „Die hohe Dynamik der digitalen Veränderung eröffnet uns neue Möglichkeiten, denn durch sie entstehen neue Geschäfts- und Erfolgschancen. Für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollen wir ein Umfeld schaffen, in dem sie mit den Herausforderungen der Digitalisierung erfolgreich weiter wachsen und ihre volle Leistungsbereitschaft entfalten können.“

      Reinhart hat ihre Mannschaft deshalb auf folgende vier Personalthemen eingeschworen: Management von Vielfältigkeit, eine inspirierende Führungskultur, lebenslanges Lernen sowie flexible Arbeitsbedingungen. Für letztere hat Continental bereits im September 2016 ein umfassendes Programm gestartet: „Derzeit führen wir mit Hochdruck weltweite Regelungen für flexible Arbeitsbedingungen ein. Damit wollen wir weltweit mehr als 90 Prozent unserer Mitarbeiter mobiles Arbeiten, das Nutzen von Teil- und Gleitzeit sowie längere Auszeitphasen ermöglichen“, erläuterte Reinhart. Continental bietet damit rund 200.000 „Continentälern“ – von den Mitarbeitern in den Werken bis hin zu Führungskräften – in 21 Ländern Möglichkeiten für flexibles Arbeiten an.

       

      Gleichzeitig appellierte Reinhart an die Eigenverantwortung der Mitarbeiter: „Basis der Flexibilisierung von Arbeitszeit und -ort müssen der Wille und die Fähigkeit zur Selbststeuerung sein. Deshalb unterstützen wir unsere Mitarbeiter dabei, diese Eigenverantwortung auch wahrzunehmen. Dazu gehört auch die Erlaubnis, mit den eigenen Leistungskapazitäten hauszuhalten und begründet Nein sagen zu dürfen – und dies auch zu tun.“

      Sorgen vor Überlastung und stressbedingten Erkrankungen

      Nahezu zwei Drittel der Befragten fürchten den Anstieg stressbedingter Krankheiten im Zuge der Digitalisierung der Arbeitswelt. Darüber hinaus spiegelt die Studie die Sorge wider, neuen flexiblen Arbeitsmodellen nicht gerecht werden zu können. Die Befragten gehen davon aus, dass Arbeitgeber grundsätzlich ein höheres Maß an Flexibilität erwarten, als sie selbst bereit sind aufzubringen. So zeigen sich 43 Prozent der Berufstätigen zum Beispiel hinsichtlich ihres Arbeitsortes flexibel. Jedoch gehen 60 Prozent davon aus, dass Arbeitgeber diese Flexibilität grundsätzlich von Mitarbeitern erwarten. Auch bei den Studierenden klafft diese Lücke: 54 Prozent zu 68 Prozent.

       

      Tatsächlich steht für zwei Drittel der Studierenden sowie 58 Prozent der Berufstätigen laut Studie die ausgewogene Balance zwischen Beruf und Privatem an erster Stelle – noch vor einem sicheren Arbeitsplatz und guter Bezahlung. Mehr als jeder zweite Student stuft die Relevanz von Cloud Working, Big Data, Social Networking und Collaborative Work als hoch ein. Bei den Berufstätigen hat das Home-Office das größte Gewicht. Dass die fortschreitende Digitalisierung auch bedeuten kann, als Mitarbeiter theoretisch ständig erreichbar zu sein, bewerten 39 Prozent der Studenten und 44 Prozent der Berufstätigen als negativ.

      Reinhart sieht hierin keinen Widerspruch: „Wir begreifen die Weiterentwicklung der digitalen Arbeitswelt als Chance, die Bedürfnisse des Unternehmens nach mehr Flexibilität mit den Bedürfnissen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach einem ausgewogenen Privat- und Berufsleben in Einklang zu bringen. Das geht nur im aktiven und konstruktiven Austausch miteinander und dem Ausprobieren neuer Ideen. Zudem nimmt gesunde Arbeit bei Continental traditionell einen hohen Stellenwert ein. Deshalb stärken wir mit zahlreichen Programmen, so auch Angeboten zur Stressbewältigung und zum Erhalt der psychischen Gesundheit, die Gesundheitskompetenz der Mitarbeiter im Zeitalter der Digitalisierung.“ Für Reinhart spielen dabei die Führungskräfte eine wichtige Rolle: „Achtsamkeit jeder Führungskraft gegenüber ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – Stichwort gesundes Führen – wird mit der zunehmenden Digitalisierung eine immer wichtigere Führungsaufgabe“.