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      15. Dezember 2015

      Virtuell mobil – Lokal verbunden

      • Junge Generation erwartet Veränderung der Arbeitswelt durch weitere technische Innovationen

        Starker Wunsch nach flexiblen Arbeitsbedingungen

        Trend zur Immobilität verfestigt sich: Junge Menschen wollen Job am aktuellen Wohnort

      Hannover, 15. Dezember 2015. Virtuell mobil und gleichzeitig lokal verbunden - so lässt sich die Einstellung junger Menschen zur heutigen Arbeitswelt auf den Punkt bringen. „In einer digital immer näher zusammenrückenden Welt mit vernetzter Kommunikation rund um die Uhr scheint die junge Generation die Lust zu verlieren, für einen Job physisch mobil zu sein“, analysierte Personalvorstand Dr. Ariane Reinhart eine Schlüsselerkenntnis der aktuellen Continental „Karriere-Umfrage“ 2015. „Zwar wollen die jungen Menschen in internationalen Teams und in einem globalen Umfeld arbeiten – doch sie möchten diesen internationalen Arbeitsplatz lieber virtuell mit Hilfe der technologischen Entwicklung erleben als im persönlichen Kontakt.“ 

      Außerdem zeigt die Studie eindeutig: Die erste Generation, die in einem Umfeld von Internet, mobiler Kommunikation und weltweiter Vernetzung aufgewachsen ist, hat den Wunsch nach einem sicheren Nest. Rund jeder zweite der Befragten möchte am liebsten in der Region, in der er jetzt lebt, nach einem Arbeitsplatz suchen. „Dieser Trend verstärkt sich laut unserer Langzeit-Studie seit Jahren. Wir vermuten als Motiv die Sehnsucht nach einer Art geschütztem Ankerplatz, um einer gefühlt immer raueren See zu entgehen“, erläuterte Reinhart. „Tatsächlich bieten gerade große Unternehmen eine Basis, von der aus man sich gemeinsam mit anderen weiter entwickeln und bei Continental die Mobilität von morgen mit entwickeln kann – und zwar weltweit.“

      Die Continental „Karriere-Umfrage“ 2015 erkundet bei Studierenden und jungen, bei Continental beschäftigten Akademikern in den ersten Berufsjahren deren Erwartungen an Arbeitswelt, persönlicher Karriereentwicklung und private und gesellschaftliche Zukunftsaussichten.

      Im Auftrag des internationalen Technologiekonzerns befragte das Institut für angewandte Sozialwissenschaft (Infas) für die repräsentative Umfrage jeweils rund 1.000 Studierende mit den Hauptfächern Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften sowie jeweils rund 1.000 „Young Professionals“ von Continental aus Deutschland, Rumänien und China.

      Die Studie spiegelt auch den Wunsch nach einer guten Balance zwischen Beruf und Privatem wider und zeigt die dafür nötige Flexibilisierung der Arbeitswelt als ein wichtiges Thema für die Generation Y auf. Fragt man die Studenten, ist für einen Großteil zum Beispiel Arbeit am Wochenende von Zeit zu Zeit oder in Verbindung mit flexiblen Wochenarbeitsstunden vorstellbar (Deutschland 72 Prozent, Rumänien 60 Prozent und China 88 Prozent).

      Wesentlich effektiver als Arbeitszeitmodelle erscheinen den jungen Menschen aber offenbar Cloud Computing, virtuelle Konferenzräume oder Video-Konferenzen als wichtige technologische Basis für mobiles Arbeiten als Baustein für die gewünschte Flexibilität und Balance. Vier von fünf Studenten und „Young Professionals“ erwarten darüber hinaus, dass sich die Arbeitswelt bis 2035 maßgeblich durch Technologien verändern wird, die heute noch gar nicht existieren. Technikaffinität und Innovationsfreude zeigen vor allem die chinesischen Studenten und „Young Professionals“: jeweils 96 Prozent und damit mit Abstand die meisten Befragten erwarten deutliche Veränderungen durch noch gar nicht existierende Innovationen. In Deutschland sind es 82 Prozent und 90 Prozent Rumänien.

      Mobilität und Internationalität – Deutschland genauso beliebt wie USA

      Will man Studierende und „Young Professionals“ nicht nur für virtuelle Runden im Ausland, sondern für einen „echten“ Auslandseinsatz motivieren, ist für die Mehrzahl der jungen Menschen eine überdurchschnittliche Bezahlung ein Anreiz. Zudem sind viele junge Talente bereit, für einige Jahre im Ausland zu arbeiten, wenn die Station Teil eines Karriereplans ist oder die Aufgaben besonders interessant sind. Fragt man die Studierenden, welche Länder überhaupt für einen Job im Ausland in Frage kommen, nennen deutsche Studierende die USA (65 Prozent) und die Schweiz (64 Prozent), 20 Prozent könnten sich einen Aufenthalt in Japan vorstellen. Auch die deutschen „Young Professionals“ bevorzugen für einen arbeitsbedingten Umzug ins Ausland die USA (76 Prozent), die Schweiz (55 Prozent) und Japan (23 Prozent). Für die rumänischen und chinesischen Befragten ist Deutschland inzwischen genauso attraktiv wie die USA.

      Gegen eine Stelle im Ausland spricht für eine große Mehrheit die Familie oder die Partnerschaft, die möglicherweise nicht mit dem Aufenthalt vereinbar ist. Weitere Gründe, die gegen einen Job im Ausland sprechen, sind die Unsicherheit des weiteren Karriereverlaufs sowie die Befürchtung, nicht gut genug vorbereitet zu sein.

      Karriereperspektive und Wirtschaftsprognose

      Deutschland erfreut sich als Zielland für einen Job im Ausland offenbar deshalb großer Beliebtheit, weil hier wirtschaftliche Stabilität erwartet wird. Auch 84 Prozent der deutschen Studenten und 94 Prozent der deutschen „Young Professionals“ sehen das so, denn sie bewerten die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen im internationalen Vergleich als (sehr) gut. Und das auf einem seit Jahren stabil hohen Niveau. Die jungen Menschen in Rumänien und China sind mit Blick auf die Wirtschaft im eigenen Land deutlich zurückhaltender. Unter den rumänischen Studenten schätzen 34 Prozent die Wettbewerbsfähigkeit der rumänischen Unternehmen als (sehr) gut ein, bei den „Young Professionals“ sind es 44 Prozent. Die chinesischen Studenten sind zuversichtlicher: 56 Prozent der Studenten beantworteten die Frage mit (sehr) gut, bei den „Young Professionals“ waren es 41 Prozent.

      Da verwundert es, dass die deutschen Studenten, gefragt nach der persönlichen Wettbewerbsfähigkeit um attraktive Arbeitsplätze im internationalen Vergleich, ein geringeres Selbstbewusstsein zeigen, als die Befragten in Rumänien oder China. Rund jeder zweite (53 Prozent) deutsche Student schätzt seine Wettbewerbsfähigkeit als (sehr) gut ein – bei den Rumänen sind es 62 Prozent und bei den Chinesen 68 Prozent. Mit den ersten beruflichen Erfahrungen verändert sich dieses Bild hingegen deutlich: Bei den befragten deutschen „Young Professionals“ halten 84 Prozent ihre persönliche Wettbewerbsfähigkeit für (sehr) gut – bei den Rumänen sind es 78 Prozent, bei den Chinesen 48 Prozent.

      Auch die zentralen Ziele im Berufsleben verändern sich mit den ersten Berufserfahrungen: Während die Studenten vor allem den Spaß an der Arbeit (Deutschland: 75 Prozent, Rumänien: 47 Prozent) sowie die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung (China: 45 Prozent) als wichtigstes Ziel benennen, sind sich die „Young Professionals“ aller befragten Länder einig, dass für sie eine gute Balance zwischen dem Beruf und Privatleben an erster Stelle steht (Deutschland: 63 Prozent, Rumänien: 54 Prozent, China: 54 Prozent). Bei der Entscheidung für einen potenziellen Arbeitgeber steht jedoch sowohl für die Studenten als auch für die „Young Professionals“ eine gute Bezahlung an erster Stelle.

      „Die Stabilität der deutschen Wirtschaft verspricht auch Sicherheit. Daher kommen nicht nur Menschen zu uns, die einen Arbeitsplatz suchen, sondern auch solche, die Schutz suchen. Wir erleben derzeit eine Flüchtlingswelle, die für uns alle eine humanitäre Herausforderung darstellt. Zu den Flüchtlingen gehören talentierte und qualifizierte Menschen. Wir wollen und werden – auch bei Continental – Wege finden, wie wir vakante Potenziale für uns erschließen können“, unterstrich Reinhart. „Wichtig ist dabei im Blick zu behalten: Die Industrie und die Arbeitgeber können mit Maßnahmen für den Einstieg in den Arbeitsmarkt die Integration von bestimmten Flüchtlingsgruppen unterstützen und erleichtern. Sie können damit jedoch nicht eine systematische Einwanderungs- oder Integrationspolitik ersetzen, die mit den Anforderungen steigender Flüchtlingszahlen Schritt halten muss.“