Continental und Pyrum Innovations bauen zirkuläres Wirtschaften in der Reifenindustrie weiter aus
- Recycling von Altreifen durch Pyrolyse wird weiter optimiert und ausgebaut
- Weniger fossile Rohstoffe und CO2-Emissionen: Recycelter Industrieruß von Pyrum wird künftig in der Reifenproduktion von Continental verwendet
- Langfristiges Ziel: Geschlossenes Kreislaufwirtschaftskonzept für Altreifen
- Bis spätestens 2050 will Continental sukzessive 100 Prozent nachhaltig erzeugte Materialien in ihren Reifenprodukten einsetzen
Hannover, 14. März 2022. Continental baut ihre Aktivitäten im Bereich des zirkulären Wirtschaftens konsequent weiter aus. Dazu hat der Premiumreifenhersteller mit Pyrum Innovations, einem Spezialisten für die Pyrolyse von Altreifen, eine Entwicklungsvereinbarung geschlossen. Ziel der Zusammenarbeit ist, das Recycling von Altreifen durch Pyrolyse weiter zu optimieren und auszubauen. So soll mittelfristig unter anderem qualitativ besonders hochwertiger Industrieruß (rCB) für die Reifenproduktion von Continental gewonnen werden. Ruß ist ein wichtiger Bestandteil vieler Reifenmischungen. Durch die Verwendung von hochwertigem Ruß kann die Leistungsfähigkeit von Reifen gezielt verbessert werden. Bereits ab März 2022 wird die Reifen-Entsorgungsgesellschaft (REG), eine Tochtergesellschaft von Continental, mit der Lieferung von Altreifen an Pyrum beginnen. Langfristig wird ein Kreislaufwirtschaftskonzept für das Recycling von Altreifen angestrebt. Seit dem Börsengang von Pyrum im Jahr 2021 ist Continental bereits mit einer strategischen Minderheitsbeteiligung an dem Unternehmen beteiligt.
„Mit Pyrum haben wir einen Partner gefunden, der ein besonders effizientes Pyrolyseverfahren entwickelt hat. Gemeinsam wollen wir die Verfahren für die Pyrolyse von Altreifen weiterentwickeln. Unser Ziel ist, künftig im Industriemaßstab wertvolle Materialien und Hochleistungsrohstoffe zurückzugewinnen, unter anderem für die Reifenproduktion von Continental“, erläutert Dr. Andreas Topp, Leiter Material- und Prozessentwicklung und Industrialisierung des Reifenbereichs von Continental. Er fügt hinzu: „Continental hat ambitionierte Nachhaltigkeitsziele. Es ist uns wichtig, Ressourcen zu schonen. Deshalb bauen wir unsere Lösungen für die Kreislaufwirtschaft kontinuierlich aus.“
„Wir sind schon seit Längerem im engen Austausch mit Continental und freuen uns, unsere Partnerschaft mit dieser Vereinbarung weiter auszubauen. Unser Geschäftsmodell ist bereits vollkommen nachhaltig. Zusammen mit Continental wollen wir nun den nächsten Schritt in Richtung einer nachhaltigen Reifenindustrie gehen“, sagt Pascal Klein, CEO Pyrum Innovations.
Industrieruß ist eine wichtige Ressource, die sowohl in der Reifenproduktion als auch in der Herstellung anderer industrieller Gummiprodukte als Füllstoff eingesetzt wird. Ruß, das aus Altreifen wiedergewonnen wird, trägt dazu bei, den Einsatz fossiler Rohstoffe sowie CO2-Emissionen zu reduzieren. Der gezielte Einsatz von Ruß in Gummimischungen erhöht die Stabilität, Festigkeit und Haltbarkeit von Reifen. In einem Standard-Pkw-Reifen beträgt der Anteil von Ruß, dem Reifen ihre schwarze Farbe verdanken, 15 bis 20 Prozent.
Zirkuläres Wirtschaften integraler Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie von Continental
Nachhaltige Materialien und zirkuläres Wirtschaften sind wichtige Bestandteile der Nachhaltigkeitsstrategie von Continental. „Altreifen sind für Continental ein Rohmaterial am falschen Ort. Wir sind der Meinung, dass zirkuläres Wirtschaften das Modell der Zukunft ist. Moderne, hocheffiziente Pyrolyseverfahren sind dabei für uns von hoher Bedeutung“, sagt Claus Petschick, Leiter Nachhaltigkeit des Reifenbereichs bei Continental. Er fügt hinzu: „Im Rahmen unserer ambitionierten Nachhaltigkeitsstrategie werden wir den Einsatz nachhaltiger Materialien in unseren Reifenprodukten bis spätestens 2050 auf 100 Prozent erhöhen und dazu tragen recycelte Materialien maßgeblich bei. Im Rahmen eines Kreislaufsystems werden Reifen künftig Ausgangsstoff für neue Reifen.“