Über den Tellerrand geschaut: Von Frankfurt nach Shanghai
Hallo Dominik, schön, dass wir die Möglichkeit haben, mehr über Deine bisherigen Erfahrungen bei Continental und besonders über Deinen Auslandsaufenthalt in Shanghai zu erfahren.
Hi, ich freue mich meine Erfahrungen hier teilen zu können. Mein Name ist Dominik Görge und ich befinde mich im Masterstudium Wirtschaftsingenieurwesen mit der Fachrichtung Maschinenbau an der Technischen Universität Darmstadt. Ich habe schnell festgestellt, dass das Studium genau meine Interessen fördert und ich mich dabei persönlich weiterentwickeln kann. Neben dem Ausbau meiner theoretischen Kenntnisse war es mir von Beginn des Studiums an wichtig, auch praktische Erfahrungen sammeln zu können. Daher entschloss ich mich, neben meinem Studium eine Werkstudentenstelle bei Continental anzunehmen.
Wie bist Du bei Deiner Suche nach einer passenden Werkstudentenstelle auf Continental gekommen und wie ergab sich dann für Dich die Chance nach Shanghai zu gehen?
Gebürtig komme ich aus der kleinen Nordhessischen Stadt Korbach. Der Continental Standort vor Ort hat einen bedeutenden Stellenwert für die Region. Von daher empfand ich schon immer eine gewisse Empathie für das Unternehmen. Angetrieben durch mein großes Interesse im Automotive Bereich und der Tatsache, dass es sich bei Continental um ein global agierendes Unternehmen handelt, das seinen Beschäftigten eine Vielzahl an Chancen für die Zukunft bietet, bewarb ich mich auf eine Stelle in Frankfurt am Main. Somit begann für mich meine Zeit bei Continental schon lange vor meinem Auslandsaufenthalt in Shanghai. Bereits seit 2015 bin ich nun neben meinem Studium im Unternehmen tätig.
Mein persönlicher Wunsch war immer, nach Abschluss meines Bachelorstudiums meine Auslandserfahrungen zu erweitern. Privat reise ich sehr gerne und habe schon viel gesehen, jedoch fehlte noch ein Einblick in fremde Arbeitskulturen. Ich hatte es mir daher als persönliches Ziel gesetzt, nach Abschluss meines Bachelorstudiums ein Auslandspraktikum zu absolvieren. Dabei sollten das zu entdeckende Land und die Kultur sich besonders von der unsrigen unterscheiden. Ich bin der Überzeugung, dass man sehr viel von fremden Kulturen lernen kann und man sich dadurch immer weiterentwickeln kann. Ich entschied mich daher, Ausschau nach einem Praktikum im asiatischen Raum zu halten. Ich äußerte dieses Vorhaben meinem Vorgesetzten gegenüber und zu meiner großen Freude sicherte er mir direkt seine Unterstützung zu. Continental entschied sich, mich diesbezüglich zu fördern und ermöglichte mir ein dreimonatiges Praktikum im Continental Headquarter Asia in Shanghai. Auch dort war ich im Supply Chain Management tätig. Der Vorteil davon war, dass ich meine in Frankfurt als Werkstudent gesammelten Erfahrungen direkt anwenden konnte. Durch mein Vorwissen konnte ich direkt vom ersten Tag an in die Arbeitsabläufe vor Ort einsteigen und ein Projekt übernehmen.
Was waren Deine Aufgaben im Headquarter Asia?
Im asiatischen Raum wächst Continental sehr schnell. Die lokalen Werke werden vergrößert und neue Werke werden gebaut. Das stellt natürlich auch das Supply Chain Management vor die Herausforderung dieser Entwicklung gerecht zu werden. Meine Hauptaufgabe war die Übernahme der Teilprojektleitung für die Gestaltung des Warehouse Konzeptes für ein Werk, welches etwa eine Flugstunde von Shanghai entfernt liegt. Das Konzept inkludiert dabei den Materialfluss, angefangen bei der Anlieferung der Materialien, der Lagerung dem Transport zu den Produktionslinien des Werkes bis zu dem Zeitpunkt, an dem die fertigen Produkte das Werk verlassen. Meine Erfahrung während meiner zwei Jahre als Werkstudent in Frankfurt unterstütze mich immens bei der Umsetzung dieser Aufgabe. Schon damals erhielt ich die Möglichkeit Optimierungen in Lagern deutscher Werke zu unterstützen. Nachdem ich an einigen Workshops teilgenommen hatte, war es nun für mich an der Zeit, sämtliche Workshops in dem chinesischen Werk vorzubereiten und selbst zu moderieren.
Bei einem ersten Besuch vor Ort konnte ich mir ein genaues Bild von der aktuellen Situation und aller zukünftigen Anforderungen machen. Zurück im Headquarter in Shanghai ging es nun in einer engen Zusammenarbeit mit dem Werk darum, verschiedene Möglichkeiten der Umsetzung zu entwerfen. Während eines zweiten Aufenthaltes im Werk haben wir diese Lösungen gemeinsam verfeinert und einer detaillierten Analyse unterzogen. Zum Ende meines Praktikums wurde dann die finale Entscheidung getroffen, das ausgewählte Konzept vor Ort zu implementiert.
Ich habe es sehr genossen, sowohl von meinen Vorgesetzten in Deutschland, als auch von den chinesischen Kollegen so viel Vertrauen geschenkt zu bekommen und eine solche Verantwortung übernehmen zu dürfen. Ich persönlich konnte die Erfahrung machen, dass die kommunizierten Werte Continentals, also „Vertrauen, Gewinnermentalität, Freiheit und Verbundenheit“, nicht bloß als Slogan dienen, sondern tatsächlich gelebt werden. Wir haben in diesen Monaten sehr intensiv an unterschiedlichen Konzepten gearbeitet und im Endeffekt erfüllt es einen auch mit Stolz zu sehen, dass das Konzept in dessen Entwicklung man so viel Zeit investiert hat, tatsächlich umgesetzt wird und zukünftig die Arbeit der Kollegen im Werk erleichtert.
Wie hast Du das Leben in Shanghai wahrgenommen, was war Dein schönstes Erlebnis?
Kurz gesagt: Ich habe das Leben in Shanghai sehr genossen. Natürlich dauert es einige Tage, bis man sich an die neue Situation gewöhnt hat. Doch wenn viele Menschen auf kleinem Raum und die Sprachbarriere einem keine Schwierigkeiten bereiten, kann man das Leben dort sehr genießen. Zum Glück bekam ich bei Fragen jeglicher Art die Unterstützung meiner Kollegen vor Ort. Ohne ihre Hilfe wären selbst einfache Dinge, wie beispielsweise das Abschließen eines Handyvertrages, zu einer großen Herausforderung geworden. Die Frage, welches das schönste Erlebnis in Shanghai war, ist schwer zu beantworten. Ich hatte die Möglichkeit, einige Zeit privat durch China zu reisen. Natürlich gehört eine Wanderung auf der Chinesischen Mauer zu dem Pflichtprogramm eines jeden Touristen vor Ort. Ich denke mein schönstes Erlebnis hatte ich in Huangshan. Die Gebirgskette dort wird als „Yellow Mountains“ bezeichnet. Nach mehr als tausend Höhenmetern bergauf wird man mit einer Aussicht auf eine Landschaft belohnt, die mit keinem Gebiet Europas zu vergleichen ist.
Was nimmst Du von dem Praktikum und der Zeit in Shanghai mit zurück nach Deutschland?
Ich denke die wichtigste Erfahrung, die ich während meiner Zeit in Shanghai gemacht habe, ist, dass ich es mir auch für die Zukunft sehr gut vorstellen könnte, in China beruflich oder privat Zeit zu verbringen. Ich kann sagen, dass ich Chancen, erneut in China beruflich tätig zu werden, definitiv willkommen heißen würde.
Dieser Artikel wurde von unserem Mitarbeiter geschrieben.
Dominik Görge