Der Wiederkehrer: Ein SeniorProfessional berichtet
Im frühen Sommer 1990 habe ich eine weitreichende Entscheidung getroffen: Nach dem Studium der Theoretischen Physik und einer Anstellung an der RWTH Aachen, kurz Uni, habe ich zum 01.09.1990 zu Uniroyal gewechselt. Wie viele andere hatte auch ich den Gedanken: „Ich schau mir mal an, wie Wirtschaft und Industrie funktionieren, dann kann ich ja in 2 – 3 Jahren etwas Richtiges machen“. Aber wie ich dann gelernt habe: „Rubber sticks“, und so bin ich in der Reifenwelt geblieben. Die Aufgaben und Organisationsentwicklungen waren für mich vielfältig genug, dass ein Wechsel in eine andere Firma auch nicht mehr Veränderung hätte erzeugen können. Nach fast 32 Jahren bei Continental bin ich im Mai 2022 schließlich in Rente gegangen. Doch damit sollte mein gemeinsamer Weg mit dem Unternehmen nicht enden…
Einmal Rente und zurück
Gestartet als Research Scientist, übernahm ich verschiedene Gruppenleitungen, die Entwicklung für Erstausrüstung und die technische Betreuung von „Original Equipment“-Kunden. Ich war aktiv an der Integration der drei damaligen Reifenentwicklungsstandorte Aachen, Stöcken und Traiskirchen am Standort Hannover-Stöcken beteiligt, leitete das Qualitätsmanagement, zunächst in einem Produktionswerk, dann für die PKW Division, wurde in die USA entsandt und war ab August 2006 Leiter des Expertenfelds „Tire Uniformity“. Damit war ich wieder zurück an meinem persönlichen Ausgangspunkt: dem Wunsch, mein physikalisch-mathematisches Verständnis kombiniert mit meiner Kommunikationsfähigkeit im Beruf einzubringen.
Im Juni 2023, nach 14 Monaten Vollzeit-Rente, kam eine Anfrage von Continental, ob ich bereit wäre, in einem Projekt des Global Internal Audit Teams als technischer Berater mitzuarbeiten. Das Thema passte perfekt zu meinem beruflichen Hintergrund, ich hatte Interesse an der Aufgabe und die Zeit dafür – und so kam ich zurück zur Conti, nun also nur noch Teilzeit-Rentner, als sogenannter SeniorProfessional. Die Arbeitszeit betrug 15 Stunden pro Woche, bei flexibler Einteilung in Abstimmung mit den Auftraggebern.
„Ich nehme es als Wertschätzung wahr, nach meinem Wissen gefragt zu werden“
Die neue Aufgabe hat meine bisherige Tätigkeit aus einem anderen Blickwinkel beleuchtet. Neben den technischen Inhalten und deren Vermittlung ging es hierbei um die Frage der technischen Compliance. Die aus den vergangenen Tätigkeiten erworbenen praktischen Erfahrungen – von Shopfloor, Maschinen, IT-Systemen, Organisationsabläufen, Kommunikation mit dem Kunden – ergänzt durch die persönlichen Kontakte, waren hierbei besonders von Nutzen.
Diese Art der Tätigkeit als SeniorProfessional stellt meines Erachtens einen Gewinn für alle Seiten dar:
Die beauftragende Abteilung kann auf ein spezifisches Wissen aus persönlicher Erfahrung im Unternehmen zurückgreifen. Zudem sind die SeniorProfessionals mit der DNA der Conti vertraut. Die Kosten sind relativ niedrig im Vergleich zu externen Berater:innen. Wenn Vorgänger:in und Nachfolger:in sich nach einer Zeit des „Freischwimmens“ erneut begegnen, gibt es außerdem einen fundierteren Austausch als bei einer Job-Übergabe. Meist sind eigene Erfahrungen im Job prägender als die beste Übergabe.
Aus dem größeren Abstand und neuem Blickwinkel kann ich nun noch konzentrierter meine Erfahrungen einbringen. Das erlaubt eine tiefere Durchdringung von Themen. Ein ganz persönlicher Vorteil für mich liegt außerdem darin, dass meine zeitliche Flexibilität viel höher als bei einer Vollzeitfestanstellung ist.
Ich freue mich auch darüber, nochmals Mitarbeiter:innen in ihren spezifischen Aufgaben unterstützen und ausbilden zu können. Ich persönlich nehme es als Wertschätzung wahr, nach meinem Wissen gefragt zu werden.
Der Weg zum „SeniorProfessional“
Wie kommt es zu so einer Anstellung? Es braucht dazu zum einen die Personen die bereit sind eine Aufgabe auch nach Renteneintritt zu übernehmen. Zum anderen braucht es den Bedarf, der von Seiten Continentals benannt wird. Das „Matching“ sowie die organisatorische Abwicklung eines Einsatzes erfolgt über die ContiMotion GmbH. Die Mitarbeiter:innen dort übernehmen nach einer ersten Kontaktaufnahme den gesamten Ablauf und die HR-seitige Betreuung für die Anstellung.
Daher meine Empfehlung an alle Kolleginnen und Kollegen, die in der Nähe des Renteneintritts sind: Stellt euch die Frage, ob ihr gegebenenfalls auch eine solche Tätigkeit ausführen wollt. Und meine Empfehlung an Abteilungen und/oder Projekte: Stellt euch die Frage, ob eventuell eine temporäre Anstellung eines SeniorProfessionals eine Option darstellt, die die Erfüllung des jeweiligen Ziels absichert. Dann wendet euch an ContiMotion, da wird euch geholfen.
Ich habe meine neuerliche Zeit mit den Kolleginnen und Kollegen bei Continental sehr gerne eingesetzt und habe eine Menge Dinge neu gelernt.
Wiederkehrer oder Wiedergänger haben im Allgemeinen keinen guten Ruf, man sagt ihnen nach, dass sie die Lebenden schwer belasten und nicht zur Ruhe kommen lassen wollen. Wenn man sie aber selber aktiv ruft, sind sie sehr wohlwollend, förderlich und unterstützend.
Nun wird aus dem Wiederkehrer ein Wiedergänger. Tschüss, bis Bald!
PS: Das Vertrauen zwischen den handelnden Personen ist das wesentliche Gut, das zum Erfolg führt. Das macht den Unterschied.
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