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      The Path to a Digital Company – Interview with Oliver Lindner
      30. April 2018

      Der Weg zum Digitalen Unternehmen – Interview mit Oliver Lindner

      Hallo Herr Lindner, erzählen Sie etwas über sich.

      Na klar, gerne. Ich bin 49 Jahre alt, verheiratet, habe einen Sohn und bin seit 2008 bei Continental. Ich arbeite in der Abteilung Strategy & Innovation in der Corporate IT als AI- & Service Management Strategist. Dort arbeite ich gemeinsam mit meinen Kollegen und in Kooperation mit dem Bereich S&T (Strategy & Technology) an den unterschiedlichsten Strategien und Innovationen auf dem Weg zum Digitalen Unternehmen. Strategien helfen nicht nur zu definieren „Wer wir morgen sein wollen“, sondern zeigen auch den Weg auf, den wir aktiv mitgestalten und auf Basis von Projekten unterstützen. Unsere strategischen Themengebiete sind weit gefächert, denn sie gehen von Smart Factory (Industrie 4.0), über Next Generation Network, Cloud-Computing, Mobility, Digital Workplace bis hin zu Blockchain, AI (Artificial Intelligence) und Service Management. Eine tolle, abwechslungsreiche aber auch anspruchsvolle Aufgabe, die neben Methoden -, Technologie – und Marktkenntnisse und auch viel Kommunikation mit Menschen erfordert.

      An welchen Projekten arbeiten Sie momentan?

      In meiner Abteilung arbeiten wir an den verschiedensten Themenbereichen. Ein paar meiner Projekte sind:

       

      • Intelligent Process Automation Platform Service Hier geht es um den Aufbau eines Plattform Service für AI basierende Prozessautomatisierung. Mit dem Ziel für die ges. Continental AG nutzbar zu sein, um damit nicht nur effizienter und schneller zu sein oder Kosten zu sparen, sondern den Menschen wieder mehr Zeit zu geben für neue, spannende Aufgaben in einer „digitalen Welt“ von Morgen.
      • Next Gen Service Management (BMC) Das Projekt etabliert ein neues Service Management System mit neuen Applikationen und vor allem einer neuen service-orientierten Arbeitsweise, um IT Service Management, Mobility Services und Servitization in der Continental IT zu unterstützen. Denn Die Continental AG will nicht nur ein Daten und AI getriebenes, sondern auch ein Service Orientiertes Unternehmen werden.
      • AI Strategy @ IT Auf Basis der existierenden AI Strategie der Continental IT von S&T, benötigt die IT ebenfalls einen Plan, um das definierte Ziel der AG „AI empowered System – & Service Provider till 2030“ zu erreichen und als Partner des Business aktiv zu unterstützen. Neben dem Aufbau von Kompetenzen und vielen anderen Inhalten, umfasst die Strategie auch Themengebiete wie Standards, Integration von AI Plattformen (e.g. Salesforce, Amazon, MS Azure…), Chat Bot Technologie, Advanced Analytics und AI based Process Automation

      Welche Veränderungen bringt die Digitalisierung für Continental?

      Dafür müsste man erst den Begriff Digitalisierung definieren. Für mich bedeutet das den Tod des Kugelschreibers bzw. aus Schallplatte (analog) wird Spotify (digital und neues Geschäftsmodell). Es ist privat wie beruflich ein Paradigmenwechsel, denn es ändert sich enorm viel, gerade in der IT. Es gilt eine systemische Sicht einzunehmen bei dem Thema, denn neben neuen Technologie auf Basis von AI (Artificial Intelligence) und Daten, gibt es noch viele andere Themenbereich inkl. Führung und Organisation die dadurch betroffen sind.

      Wie bereits erwähnt ergeben sich durch diese Reise völlig neue datengetriebene Geschäftsmodelle. Bei Continental haben wir neben einer existierenden Produktorientierung (e.g. Reifen) jetzt ergänzend eine Service Orientierung etabliert und bieten Mobility Services für den externen Markt an. Das führt nicht nur zu neuen Chancen, sondern auch zu neuen Erkenntnissen, Arbeitsweisen, neuem Wissen und weiteren Ideen. Ein kontinuierlicher Innovationkreislauf wird somit in Gang gesetzt. Durch Digitalisierung wird vieles schneller werden und komplexer. Neues Wissen muss in kürzester Zeit angeeignet werden, neue Berufsbilder ergeben sich (eine neue Herausforderung für HR und IT), globale Teams müssen sich dynamisch mit unterschiedlichen Experten zusammenfinden um agile Projekte zu realisieren (es gibt nicht mehr „den Plan“) und Führung muss neu gedacht werden.

      Welche Rolle spielt AI dabei?

      Artifical Intelligence spielt eine zentrale Rolle. Vielleicht heute noch nicht zu 100%, aber der Boom ist riesengroß und die Effekte aus dieser exponentiellen Technologie werden nachhaltig sein.

      „Was automatisiert werden kann, wird automatisiert werden!“

      Für die Continental AG ist AI eines der zentralen Themen und wir wollen bis 2030 ein AI Empowered Enterprise sein (Continental AG AI Strategie). Das bedeutet natürlich auch für uns, die oben genannten Voraussetzungen zu etablieren um im ersten Schritt AI ready und dann AI empowered zu sein. AI Readyness erkennt man nicht nur daran, dass man ein einheitliches Verständnis besitzt was AI bedeutet und welche Themengebiete darin enthalten sind, sondern, dass man Wissen und Fähigkeiten entwickelt die nötig sind, diese sich schnell entwickelnde Technologie sinnvoll und gewinnbringend eizusetzten. Das geschieht am besten durch das Sammeln von Erfahrungen (inkl. der dazugehörigen Fehlschläge). Wir haben bereits damit gestartet mit dem Einsatz von ChatBot Technologie, Advanced Analytics und Intelligenter, AI basierter Prozess Automatisierung.

      Und zu guter Letzt: Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei Ihnen aus?

      Ein guter Tag beginnt am Morgen mit Xing und LinkedIn beim Frühstück. Nachdem ich meinen Sohn in die Schule gebracht habe, beginnt die Arbeit ähnlich einem „daily scrum“ im agilen Projekt Management, in dem das ich mich mit meinen Kollegen bei einem Kaffee über Neuigkeiten austausche. Die Zusammensetzung der Leute ist sehr interessant, denn vom Prozess – & Tool Experten über Service Management Spezialisten bis hin zum Manager sind alle Wissens – und Hierarchie Ebenen vertreten. Das gibt die Möglichkeit immer auf dem Laufenden zu sein und das Stimmungsbild der Organisation zu kennen. Das ist sehr wertvoll. Anschließend warten auf mich, wie auf jeden von uns, die entsprechenden Meetings und Telefonkonferenzen. Neben Projektarbeit investiere ich meine Zeit in Marktanalysen mit Gartner sowie Terminen mit externen Innovatoren, Querdenkern, Beratern und Technologieanbietern. Aber elementar ist für mich die ständige Arbeit an meinem Netzwerk (intern und extern), denn so komplexe Themenfelder kann niemand alleine bearbeiten, das gelingt nur im „intelligenten Schwarm“, was auch den Horizont durch neue Blickwinkel erweitert. Denn dafür ist der Kopf ja rund, damit man ihn drehen kann. Was einen gelungenen Tag abschließt sind Präsentationen die ich gerne halte, das Schreiben von Artikeln in Connext und Gespräche mit Kollegen darüber was sie machen und wie es Ihnen geht. Denn es gibt oft wichtigeres als Arbeit.​​​​​​​

      Dieser Artikel wurde von unserem Mitarbeiter geschrieben.

      Oliver Lindner

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