ESG bei Continental
Nachhaltig investieren
Continental arbeitet als Technologieunternehmen für sichere, intelligente und nachhaltige Mobilitäts- und Material-Lösungen, die zu sauberer Luft und unfallfreiem, komfortablem Fahren beiträgt.
Unsere Nachhaltigkeitsstrategie definiert unsere vier Fokusfelder und die Ziele, die wir uns gesetzt haben. Darüber hinaus beschreibt sie unsere acht Fundamente der Nachhaltigkeit.
Für unsere vier Fokusfelder bekennen wir uns zu visionären und starken Ambitionen, die wir spätestens bis 2050 und gemeinsam mit unseren Partnern entlang der Wertschöpfungskette erreichen wollen.
Unsere vier Fokusfelder
Sie sind für Continental mit großen Herausforderungen, aber auch mit großen Chancen verbunden. Wir sind davon überzeugt, dass nachhaltigkeitsorientiertes Handeln unsere Innovations- und Zukunftsfähigkeit erhöht, indem es unser Unternehmen für Veränderungen öffnet und Risiken sowie Chancen frühzeitig zu identifizieren hilft.
Berichtsstandards
Continental bekennt sich ausdrücklich zu den zehn Prinzipien des Global Compact der Vereinten Nationen für Menschen- und Arbeitnehmerrechte, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung. Die Berichterstattung orientiert sich an der Global Reporting Initiative (GRI), United Nations Global Compact, Sustainable Development Goals (SDGs), Task Force on Climate-Related Financial Disclosures (TCFD) sowie dem Sustainability Accounting Standards Board (SASB).
Integrierter Nachhaltigkeitsbericht 2023
Continental veröffentlicht seit 2012 einen Nachhaltigkeitsbericht und seit 2018 eine zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung jeweils jährlich für das abgelaufene Geschäftsjahr. Das Hauptmedium unserer Nachhaltigkeitsberichterstattung stellt der integrierte Nachhaltigkeitsbericht dar. Dieser führt die Informationen aus zusammengefasster nichtfinanzieller Erklärung, Lagebericht, Konzernabschluss und anderen Quellen sowie ergänzende weitere Informationen in einem modularen Format zusammen.
Lesen Sie den integrierten Nachhaltigkeitsbericht 2023 - pdf (7,73MB)(nur auf englisch verfügbar).
Verankerung von ESG Themen bei der Vorstandsvergütung
Die Vergütung der Vorstandsmitglieder ist auf eine nachhaltig und langfristige Entwicklung der Gesellschaft ausgerichtet. Die langfristigen Vergütungskomponenten des Vorstands und der weltweiten Führungskräfte sind an Nachhaltigkeitsziele geknüpft, die auf den Nachhaltigkeitsambitionen basieren.
Leistungskriterien:
Eigene CO2 Emissionen, Abfallverwetungsquote, Unfallhäufigkeit, Frauen in Führungspositionen, nachhaltiges Engagement.
Präsentationen zu ESG Themen (nur auf Englisch verfügbar)
- Sustainability at Continental - pdf (3,45MB) (Mai 2024)
- Corporate Governance Präsentation - pdf (1,37MB) (Juli 2024)
Innerhalb des Vorstands verantwortet die Vorständin für Group Human Relations (Arbeitsdirektorin) und Group Sustainability das Thema Nachhaltigkeit. Das Nachhaltigkeitsmanagement im Continental-Konzern wird durch eine eigene interne Nachhaltigkeitsrichtlinie geregelt.
Die Unternehmensfunktion Group Sustainability wird durch Nachhaltigkeitsfunktionen in den Unternehmensbereichen sowie Koordinatoren in mehreren Geschäftsfeldern und Ländern ergänzt. Das Konzern-Nachhaltigkeitskomitee ist verantwortlich für die Bewertung von bereichsübergreifenden Themen, die Abwägung von Risiken und Chancen sowie die Vorabstimmung zu relevanten Vorstandsentscheidungen. Es setzte sich im Geschäftsjahr 2022 aus dem gesamten Vorstand, sowie den Leitungen der Nachhaltigkeitsfunktionen auf Ebene des Konzerns und der Unternehmensbereiche sowie den Leitungen weiterer relevanter Unternehmensfunktionen zusammen.
Für unsere vier Fokusfelder der Nachhaltigkeit bekennen wir uns zu visionären und starken Ambitionen, die wir spätestens bis 2050 und gemeinsam mit unseren Partnern entlang der Wertschöpfungskette erreichen wollen:
Klimaneutralität
Wir streben 100 % Klimaneutralität entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette an (Produkte, operative Prozesse, Lieferkette).
Verantwortungsvolle Wertschöpfungskette
Wir streben 100 % verantwortungsvolle Beschaffung und Geschäftspartnerschaften an.
1 „Emissionsfrei” bezieht sich auf null Emissionen von beispielsweise Treibhausgasen oder Stickoxiden (NOx). Es bezieht sich nicht auf harmlose Emissionen wie Wasserdampf, ungiftige, biologisch abbaubare Partikelemissionen oder minimale Geräuschemissionen.
Unsere acht Fundamente der Nachhaltigkeit bilden das Rückgrat unseres Nachhaltigkeitsmanagements.
Betriebliches Umweltmanagement ist ein integraler Bestandteil unserer Unternehmenspolitik. Das Ziel unserer Umweltstrategie ist es, den Energie- und Wasserverbrauch, die CO2-Emissionen und das Abfallaufkommen in unserer Produktion kontinuierlich zu senken, die Verwertungsquote betrieblicher Abfälle wollen wir steigern.
Unsere Umweltstrategie, in der Ziele, Messgrößen und Maßnahmen festgelegt sind, bildet den Rahmen unseres Umweltmanagements im eigenen Betrieb. Wir orientieren uns dabei an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen, den Sustainable Development Goals (SDGs). Dabei haben wir vier strategische Fokusbereiche für unsere Standorte und unsere Produktion:
Klimaneutralität
Energieeffizienz
Gewässerschutz
und Abfallreduzierung.
Zum Pariser Klimaabkommen bekennen wir uns ausdrücklich. Unser Klimaziel 2040 für unsere Produktion und die Ambition für 2050 entlang der Wertschöpfungskette wurden im Jahr 2020 von der Science Based Targets Initiative (SBTI) überprüft und unsere Ziele für 2030 als konform mit dem Pariser Klimaabkommen bestätigt. Die abgeleiteten absoluten Emissionsreduktionen für unsere eigene Produktion sind konform mit dem angestrebten 1,5°C-Pfad. Um die angestrebten Ziele zu erreichen, hat Continental mehrere Emissionsreduktionsmöglichkeiten identifiziert und bezieht beispielsweiseseit 2020 ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien an allen eigenen Standorten.
Um Konsitenz mit den neuesten Erkenntnissen der Klimawissenschaft und den besten Praktiken zu gewährleisten, müssen die Ziele mindestens alle 5 Jahre überprüft und gegebenenfalls neu berechnet und validiert werden. Das späteste Jahr, in dem Unternehmen mit bereits genehmigten Zielen erneut validieren müssen, ist 2025.
Im Jahr 2022 hat Continental einen internen CO2-Preis eingeführt, um die Transformation zur Klimaneutralität zu unterstützen und zu beschleunigen in Bezug auf die Scopes 1 und 2 bis 2040. Der interne Preis für Kohlenstoff ist Teil der Dekarbonisierungs-Roadmap 2040 und gilt für alle Unternehmensbereiche.
Continental wurde von der internationalen Organisation CDP für ihre führende Rolle beim Klimaschutz mit der Bestnote ausgezeichnet. Das Technologieunternehmen erhielt zum ersten Mal einen Platz auf der jährlichen A-Liste für Transparenz und Leistung in Bezug auf den Klimawandel. Damit gehört Continental zu den wenigen Unternehmen, die im Bereich Klimaschutz ein „A“ erreichten.
Continental nimmt seit zwölf Jahren am wichtigsten Umwelt-Ranking teil. Im vergangenen Jahr erreichte das Technologieunternehmen im Bereich Klimaschutz noch „A-“. Seit Ende 2020 nutzt Continental an allen Produktionsstandorten Strom aus erneuerbaren Energien. Bis 2040 beabsichtigt das Unternehmen, CO2-neutral zu produzieren. Bis Ende 2050 soll auch die Wertschöpfungskette CO2-neutral sein.
In der Kategorie nachhaltiges Wassermanagement bestätigte Continental ihre Leistung aus dem Vorjahr und erhielt aufs Neue die Auszeichnung „B“.
Zum fünften Mal in Folge ist Continental in 2022 durch CDP für seine Bemühungen bei der Umsetzung von Maßnahmen und Strategien zur Verringerung der Emissionen in der Lieferkette („Supplier Engagement Rating“) mit Bestnote ausgezeichnet worden.
Damit zählt Continental zu den acht Prozent der Unternehmen, die von CDP 2022 die Bestnote für ihr Engagement in diesem Bereich erhalten haben. Gewürdigt wurde insbesondere der ganzheitliche Ansatz der engen Zusammenarbeit von Continental mit ihren Lieferanten, um durch die Einbeziehung möglichst vieler Stufen der Lieferkette umfassende Verbesserungen zu erreichen.
Fokusthema
Einsatz von nachhaltigen Materialien in der Reifenproduktion
Spätestens 2050 sollen alle Reifen aus nachhaltigen Materialien bestehen. Bis dahin ist es noch ein langer Weg. Doch Schritt für Schritt wird schon heute sichtbar, welche Rohstoffe künftig Einzug in den Reifenbau halten werden. Dazu gehören Abfallprodukte aus der Landwirtschaft – wie zum Beispiel die Asche von Reishülsen –, Kautschuk aus Löwenzahn, recyceltes Gummi oder PET-Flaschen.
Bereits heute sind in einem Standard-Pkw-Reifen von Continental rund 15 bis 20 Prozent nachwachsende oder wiederverwertete Materialien verbaut.
UltraContact NXT: Continental startet Serienproduktion ihres bislang nachhaltigsten Reifens
Continental hat die Produktion des UltraContact NXT, ihres bislang nachhaltigsten Serienreifens in ihrem Werk in Lousado, Portugal, gestartet. Mit bis zu 65 Prozent nachwachsenden, wiederverwerteten und Massenbilanz-zertifizierten Materialien kombiniert der neue Sommerreifen von Continental einen hohen Anteil an nachhaltigen Materialien bei maximaler Sicherheit und Leistung. Dabei verfügen alle Dimensionen über die Bestnote im EU-Reifenlabel („A“) in den Bereichen Rollwiderstand, Nassbremsen und Außengeräusch.
Recyling von Altreifen
Die mechanische Aufbereitung von Altreifen ist ein Baustein beim Recyling. In einem aufwendigen Verfahren werden vor allem Gummi, Stahl und Textilcord voneinander getrennt. Das Gummi wird anschließend so aufbereitet, dass es wieder als Bestandteil neuer Gummimischungen verwendet werden kann.
Altreifen konsequent der Kreislaufwirtschaft zuzuführen, um so Ressourcen und Umwelt zu schonen, hat bei Continental eine lange Tradition. Bereits seit 2013 wird im Werk in Hannover-Stöcken im Rahmen der Lkw-Reifenrunderneuerung sogenanntes „Conti-Reclaim“ gewonnen. Dieses wird bereits seit Jahren in der Reifenproduktion von Continental verwendet. Um das Einsatzspektrum des recycelten Gummis zu erweitern und die Eigenschaften optimal auf die jeweiligen Anwendungsgebiete abzustimmen, setzt Continental neben „Conti-Reclaim“ auch Gummirezyklate anderer Lieferanten ein.
Kautschuk aus Löwenzahn - Taraxagum
Wir sind davon überzeugt, dass die Gewinnung von Naturkautschuk aus Löwenzahn ein entscheidender Schritt in der Reifenindustrie ist. Mit seinem Potential unsere Produkte und Produktionsprozesse noch nachhaltiger zu gestalten, ist Löwenzahn-Kautschuk ein wichtiger Teil unserer umfangreichen Nachhaltigkeitsaktivitäten.
Bereits seit 2011 forschen wir gemeinsam mit Partnern an der industriellen Nutzung von Löwenzahn-Kautschuk.
Russischer Löwenzahn (Taraxacum kok-saghyz) ist eine relativ anspruchslose Pflanze mit einem hohen Gehalt an Naturkautschuk. Sie gedeiht in gemäßigtem Klima weltweit. Das ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber dem Kautschukbaum (Hevea brasiliensis). Dieser wächst nur im tropischen Klima, heute vor allem in Südostasien. Löwenzahn wiederum ließe sich in Nordamerika oder Europa anbauen. Und das sehr einfach: Ein Löwenzahn-Feld ist bereits nach ein bis zwei Jahren kultiviert und erntebereit. Anbauflächen in der Nähe von Reifenwerken wären somit denkbar – ein großer Vorteil zum Beispiel mit Blick auf die verkürzten Transportwege.
Mit ihrem Taraxagum-Projekt will Continental dazu beitragen, die fortschreitende Abholzung des Regenwaldes zu verhindern und die CO2-Emissionen zu reduzieren, die durch die langen Transportwege für den heutigen Naturkautschuk entstehen.
2014 bestand ein erster Experimentalreifen des Modells WinterContact TS 850 P mit einem Laufstreifen aus reinem Löwenzahn-Kautschuk umfangreiche Fahrtests mit Bravour. 2016 konnte auf der IAA ein erster Lkw-Reifen mit Löwenzahn-Technologie präsentiert werden. Bereits auf dem Markt ist ein Taraxagum Fahrradreifen von Continental. Der „Urban Taraxagum“ wurde auf der Eurobike 2018 vorgestellt und ist der weltweit erste Serienreifen mit einem Laufstreifen aus reinem Löwenzahn-Kautschuk.